Fenster schließen  |  Fenster drucken

ROUNDUP: Continental setzt Wachstumskurs fort
Der Autozulieferer Continental steuert auf ein Rekordjahr zu und will auch im nächsten Jahr weiter wachsen. "Selbst bei einem stagnierenden Markt sehen wir für Conti eine Wachstumsrate von fünf Prozent", sagte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer am Donnerstag im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Er halte aber auch ein leichtes Wachstum der Autoproduktion im nächsten Jahr weiter für möglich.

An der Börse dümpelten die Conti-Aktien bis zum frühen Nachmittag auf Vortagesniveau gegen einen allgemein festeren Markt.

Für dieses Jahr hält der Konzern trotz unerwartet hoher Rohstoffkosten an den Jahreszielen fest. "Wir gehen unverändert von einem Umsatz von mindestens 29,5 Milliarden Euro aus", sagte Vorstandschef Elmar Degenhart in Hannover. Das Ziel einer Marge von rund zehn Prozent auf das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sei wegen der hohen Rohstoffkosten schwieriger zu erreichen, habe aber weiter Bestand. Bis zum Jahresende sieht Degenhart eine unverändert robuste Auftragslage.

Im dritten Quartal stiegen die Erlöse von 6,49 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 7,71 Milliarden Euro. Das EBIT legte von 365 auf 636 Millionen Euro zu. Rechnet man Abschreibungen auf den Firmenwert der zugekauften Siemens-Sparte VDO heraus, betrug das EBIT 744 Millionen Euro. Damit wurde eine Marge von 9,8 Prozent erzielt. Nach neun Monaten im laufenden Jahr lag sie bei 9,9 Prozent und damit knapp am ausgegebenen Jahresziel. Auf die Anteilseigner entfiel im dritten Quartal ein Gewinn von 211 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es wegen eines unerwartet hohen Steuereffekts nur 14 Millionen Euro gewesen. Trotzdem hatten Analysten nun mit noch mehr gerechnet.

Die Abweichung von den Erwartungen der Analysten erklärte der Finanzvorstand unter anderem mit einer unerwarteten Währungsverschiebung zwischen der mexikanischen Währung und dem US-Dollar. Als feste Ertragssäule erwies sich auch im dritten Quartal das Geschäft mit den Pkw-Reifen, das fast 40 Prozent zum EBIT beitrug.

Conti könne stärker wachsen als der Markt, weil das Unternehmen vor allem in den Bereichen mit den stärksten Wachstumsraten gut vertreten sei, erklärte Finanzvorstand Schäfer. Das Unternehmen hält Sicherheit, Verbrauchsreduzierung, Kommunikation und Digitalisierung sowie erschwingliche Autos für die vier Megatrends der Zukunft. Auf diesen Feldern erziele Contis Autosparte schon jetzt 50 Prozent des Umsatzes. "Durch unsere gesamte Aufstellung sind wir dazu prädestiniert, stärker zu wachsen", sagte Schäfer. Das Reifengeschäft werde durch das gute Abschneiden in den Vergleichstest der Fachzeitschriften beflügelt.

Im dritten Quartal hatten Rohstoffkosten noch einmal stärker zu Buche geschlagen als erwartet, sagte Schäfer. Deshalb werde es auch in den nächsten Wochen Preiserhöhungen geben. Die Reifensparte wird in diesem Jahr wegen höherer Kautschukpreise voraussichtlich mit 900 Millionen Euro belastet. Conti versucht, die Kosten sukzessive durch höhere Reifenpreise weiterzugeben. Im vierten Quartal komme durch die gestiegenen Preise bei den Seltenen Erden eine Belastung von bis zu 50 Millionen Euro hinzu, sagte Vorstandschef Degenhart.

Finanzvorstand Schäfer erwartet, dass der Markt in Europa 2012 eher etwas abflacht. In Nordamerika rechne er mit einer stabilen Entwicklung und in Japan sowie den BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China mit Wachstum. "Wir sehen aber absolut keine Anzeichen für eine Rezession", sagte der Manager. Er bekräftigte das Ziel, die Schulden des Konzerns von zuletzt 7,3 Milliarden Euro bis zum Jahresende auf unter 7 Milliarden Euro zu senken. Per Ende September beschäftigte der Konzern 164.078 Mitarbeiter. Das waren rund 18.000 Beschäftigte mehr als ein Jahr zuvor./dct/stw/wiz

ISIN DE0005439004

AXC0196 2011-11-03/13:17
 
aus der Diskussion: Conti bald wieder bei € 80
Autor (Datum des Eintrages): portfolio111  (03.11.11 13:56:31)
Beitrag: 3,397 von 3,640 (ID:42296564)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE