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Die Fronten sind verhärtet. Das Treffen zwischen dem griechischen Premier Papademos und den drei Parteiführern der griechischen Koalition ist gescheitert. Nach fünfeinhalb Stunden wurden die Gespräche beendet. Am Montag sollen das Gespräche fortgesetzt werden.

Noch immer weigern sich die Parteiführer die Forderungen der Troika zu akzeptieren – Papandreou könnte eine Zustimmung zu den Forderungen die Parteiführung kosten – hier). Zuvor hatte sich die Troika ihrerseits geweigert, die Bedingungen für die Auszahlung der nächsten Tranche zu lockern. Die Troika verlangt unter anderem eine sofortige Senkung des Mindestlohns um 25% und die Kürzung einiger Renten (ein Eingriff in die Tarifverträge des Landes – hier). Ein Vorschlag, den die Parteiführer bereits im Vorfeld strikt ablehnten (mehr hier).

Sollte es zu keiner Einigung zwischen der Troika und der Regierung kommen, wird die nächste Tranche nicht ausgezahlt. Am 20. März muss Griechenland Kredite in Höhe 14,5 Milliarden Euro zurückzahlen. Ohne die nächste Tranche wäre das nicht möglich und Griechenland pleite (und die müsste soagr um 15 Milliarden Euro aufgestockt werden – hier)

Unterdessen fürchtet man in Griechenland eine Eskalation der sozialen Unruhe (selbst der Erzbischof Griechenlands warnte Papademos davor– hier). Erst am Samstag hatte eine Gruppe Jugendlicher die Dienstvilla des Staatspräsidenten Karolos Papoulias angegriffen (mehr hier). Die griechische Bevölkerung sieht wie die drei Parteiführer die neuen Forderungen der Troika nicht ein. Vor dem Hintergrund, dass fast die Hälfte des Rettungspaketes beim letzten Mal an die Banken und eben nicht in das Haushaltsdefizit ging (hier) wollen sie nicht weiter die Lasten der Verschulung Griechenlands tragen.
Indes sind die EU-Finanzminister zunehmend über den griechischen Finanzminister Venizelos verärgert (mehr hier). Seit Tagen spricht er davon, dass eine Einigung im Schuldenschnitt kurz bevor steht. Doch besonders die Hedge-Fonds versuchen, die Verhandlungen zum Scheitern zu bringen. Sie bevorzugen eine Pleite, um die Absicherungen für ihre Anleihen zu kassieren (notfalls ziehen sie auch vor Gericht – mehr hier).

Ohne eine solche Einigung ist die Auszahlung der nächsten Tranche ebenfalls nicht möglich. Josef Ackermann, der Chef des Internationalen Bankenverbandes IIF warnte auf der Münchener Sicherheitskonferenz vor einer Pleite Griechenlands. Es bestehe dann die Gefahr einer Ansteckung für ganz Europa. Im Spiegel schloss der Vorsitzende der Euro-Gruppe, Jean Claude Juncker, eine Pleite Griechenland unterdessen nicht mehr aus.
 
aus der Diskussion: Tages-Trading-Chancen am Freitag den 03.02.2012
Autor (Datum des Eintrages): Slay  (05.02.12 22:33:13)
Beitrag: 651 von 685 (ID:42702992)
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