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Zeitung: Metabox unter Zeitdruck
München (vwd) - Die von der Insolvenz bedrohte Metabox AG, Hildesheim, steht offensichtlich unter Zeitdruck, noch in dieser Woche soll der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Graaff vor der Notwendigkeit stehen, eine Mio EUR zu beschaffen. Sonst führe an der Eröffnung des Insolvenzverfahrens kein Weg mehr vorbei, sagte er der "Süddeutsche Zeitung" (Freitagausgabe). Nachdem der Zeichner der Ende Juli beschlossenen Kapitalerhöhung um eine Mio EUR abgesprungen ist, treffe Graaff an diesem Freitag Vertreter der Groß- und Altaktionäre sowie der "Aktionärsgemeinschaft Metabox", um über eine kurzfristige Kapitalspritze zu verhandeln.

Am Donnerstag hatte Metabox in einer Ad-hoc-Mitteilung die Absage des Investors veröffentlicht. Die Gruppe sei "unter den gegebenen Bedingungen" nicht an einem Investment interessiert, hieß es zur Begründung. Über anderweitige Finanzierungsmöglichkeiten - unter anderem von Aktionärsseite - seien die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen. Ein Vorstandsmitglied des Unternehmens, Peter White, hat sein Amt in dieser Woche mit sofortiger Wirkung niedergelegt, hieß es bei gleicher Gelegenheit. Am Vortag war mit Bezug auf eine Unternehmenssprecherin ebenfalls berichtet worden, bei einer weiteren potenziellen Investorengruppe handele es sich um die israelische Ampa Investment Ltd.


Ampa gelte als Auftraggeber des ersten, von Metabox im April letzten Jahres gemeldeten Vertrags über die Lieferung von 500.000 Set-Top-Boxen im Volumen von 0,5 Mrd DEM. Zu einer Lieferung soll es bis heute nicht gekommen sein. Wenige Wochen vor der Bekanntgabe des Auftrags soll Metabox ein größeres Aktienpaket im Wert von sieben Mio DEM aus genehmigtem Kapital an Ampa ausgegeben haben. Die Staatsanwaltschaft Hannover, die gegen derzeitige und ehemalige Vorstände von Metabox wegen des Verdachts der Kursmanipulation, des Kapitalanlagebetrugs und des Insiderhandels ermittelt, beschäftigt sich dem Zeitungsbericht zufolge auch mit dem Ampa-Auftrag.


Die 80 Mitarbeiter der Metabox sollen für Juli keine Gehälter mehr bekommen haben. Bei der Vorfinanzierung der Gehälter von Seiten der Bank habe es "ein Problem" gegeben, wird Insolvenzverwalter Graaff zitiert. Gegenüber dem abgesprungenen Zeichner der Kapitalerhöhung habe Metabox nach Graaffs Einschätzung einen Rechtsanspruch auf Zahlung. Er will die Angelegenheit an die Staatsanwaltschaft geben, heißt es. Der Kurs der Metabox-Aktie verlor am Freitag vormittag um 17,1 Prozent auf 0,29 EUR. vwd/24.8.2001/mr

24. August 2001, 11:23

http://www.vwd.de/news/neuermarkt/270976.html

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...Sonst führe an der Eröffnung des Insolvenzverfahrens kein Weg mehr vorbei, sagte er der "Süddeutsche Zeitung" (Freitagausgabe).

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Das wars dann leider!
 
aus der Diskussion: met@box +++ smalltalk +++ realtime +++ news +++ 010824 - 223
Autor (Datum des Eintrages): SNAFU23  (24.08.01 13:56:04)
Beitrag: 32 von 185 (ID:4277729)
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