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Sehr geehrter Herr Brüning,

ich bin nicht dafür bekannt in den einschlägigen Foren hier auf WO die schwächen von Lynas zu verheimlichen ... und ich bin auch nicht in Lynas investiert. Jedoch sollten sie sich über den Thorium und Urangehalt des in Mt. Weld abzubauenden Carbonatitgesteins nochmals erkundigen, da dieser - weltweit - zu einem der geringsten gehört. Auch die Anreicherung dieser Bestandteile im Prozess hält sich in Grenzen, so dass (bei sachgemäßem Umgang) eine Strahlungsdosis nicht viel größer als die immanente Hintergrundstrahlung zu erwarten ist. Des weiteren sollten Sie nochmal Ihre Informationen zu den Timelines anderer Explorer bzw. im Fall von Molycorp Produzenten überprüfen. Die Aussage, die nach aktuellem Kenntnisstand auf Molycorp und Alkane (zufällig?) zutreffen mag, gilt für die von Ihnen genannten Unternehmen Arafura und Avalon keinesfalls, u.a. da sich diese Unternehmen in einem viel früheren Entwicklungstadium befinden.

Arafura plante in 2010 eine Produktionsaufnahme in 2013 mit beginnender Konstruktion der Separationsfabrik in 2012 - also noch dieses Jahr. Die vor der Konstruktion für 2011 angesetzte BFS ist um 1 Jahr verschoben worden und auch der Kostenrahmen für diese Studie wurde nicht eingehalten. Auch die darauf folgenden Schritte werden sich höchstwahrscheinlich um ein Jahr verzögern. Dazu zeigte Arafura gewisse Managementschwächen, weshalb dieses Anfang diesen Jahres massivst umstrukturiert wurde. Arafura musste finanziell bisher schon einmal (von einem chinesischen Unternehmen) vor dem Bankrott gerettet werden und auch bei der aktuellen Finanzierungsmaßnahme hat man sich nicht besonders mit Ruhm bekleckert. Ob eine Finanzierung in Höhe von mehr als 400Mio AUD beim sich stetig verändernden Marktumfeld sowie den bisherigen Fehltritten im genannten Zeitrahmen möglich ist, bleibt fraglich.

Avalon: Die Timeline bei diesem Unternehmen ist relativ unkritisch. Hier hat man sich mit der Angabe "2015" nicht besonders aus dem Fenster gelehnt. In wie weit dieser aber auch wirklich eingehalten werden kann ist von sehr vielen Faktoren abhängig. Knackpunkt nach meiner Betrachtung ist die Finanzierung der Untertagemine (die Lagerstätte liegt teilweise unter einem See) in Höhe von ca. 900Mio CAD ... und bei steigender Versorgung mit REE, durch Unternehmen die bereits in Produktion sind oder in kürze kommen könnten (z.B. Molycorp, Lynas oder Great Western Minerals, sowie diverse private/staatliche Minen in Vietnam, Brasilien, Indien oder ehemaligen Sowjet-Staaten) wird dieses Problem wahrscheinlich bis 2015 zunehmend schwieriger werden.

Fazit: Auch wenn Ihre Darstellung der bisherigen Verzögerungen bei der Inbetriebnahme des LAMP´s und des politischen Geschehens im Zusammenhang mit dessen Produktionsstarts größtenteils richtig ist, weißt ihr Bericht hier und dort erhebliche faktische Schwächen auf, die man mit ausreichender Recherche hätte beheben können.

Ihre Aufforderung "Raus aus Lynas" ist mit dem Text, der sich direkt danach im Disclaimer befindet ... Zitat: "Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar." auch nicht wirklich zu vereinbaren.

Mitte der Bitte um tiefgehendere Recherche, sowie beherztere Beachtung von Sätzen wie "Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar".

Hochachtungsvoll,
FaxenClown
 
aus der Diskussion: RAUS AUS LYNAS: Neues vom Rohstoffexperten - Probleme in Malaysia werden den Kurs Lynas belasten
Autor (Datum des Eintrages): FaxenClown  (23.03.12 23:27:04)
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