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Geldmengenzahlen aus USA:
M1 + 13 Mrd
M3 -20 Mrd!!!!

Die M3-Entwicklung ist sehr gefährlich für die Börsen und widerspricht einer Befestigung der Aktienindizes.
germanasti, welche Fragen hast du genau zur Geldmenge?

Gruß
Hirse



Guten Morgen,

EUR/USD eröffnete bei 0.9185 heute morgen, nachdem gestern
Tiefstkurse bei 0.9065 in Europa markiert wurden. Im Zuge der Zinssenkung der
EZB um 25 Basispunkte befestigt sich der Euro in der Spitze bis auf 0.9198 in
Fernost.

Die Zinssenkung der EZB war der maßgebliche Katalysator der Aufwärtsbewegung
des Euro. Fraglos zeigt die EZB damit ein erhöhtes Maß an Reagibilität auf das
konjunkturelle Umfeld der Weltwirtschaft, was von den Märkten eingefordert
wurde. Kritiker der EZB mögen darauf verweisen, daß diese Sichtweise nicht dem
Auftrag zur Stabilitätswahrung entspricht. Gleichwohl ist weniger
kameralistisches Verhalten und punktgenaues Einhalten von Zielgrößen
entscheidend, sondern vielmehr die Tendenz der Märkte zu antizipieren. Mit dem
zuletzt deutlichen Rückgang des Inflationsdrucks innerhalb Eurolands und der
schwachen weltwirtschaftlichen Entwicklung ist der Zinsschritt meines
Erachtens durchaus mit den Zielen der Stabilitätspolitik kompatibel. Dies gilt
insbesondere, da Zinssenkungen erst mit Zeitverzögerungen von circa 6 Monaten
ihre volle Wirkung entfalten.

Im Gegensatz zu den USA ist Euroland nicht mit hohen Verschuldungssituationen
insbesondere der privaten Haushalte belastet, so dass die Zinssenkungen nicht
nur im Finanzsektor, sondern auch in der Wirtschaft ihre Wirkung entfalten
sollten. "US Personal Income" stieg um 0.5 %. Dagegen erhöhte sich das "US
Personal Spending" lediglich um 0.1 %. Die Sparquote stieg auf 2.5 %. Diese
Daten belegen, dass die Konsumenten nicht geneigt sind, ihren Konsum weiter
auszuweiten. Nachdem der Konsum im ersten Halbjahr maßgeblich Stütze der
US-Wirtschaft war, mehren sich die Anzeichen, dass die Konsumenten diese
tragende Rolle im zweiten Halbjahr nicht mehr spielen werden. Zunehmende
Arbeitslosigkeit, schwache Börsen und voraussichtlich keine weiteren
Wertsteigerungen am Immobilienmarkt sollten die Katalysatoren dieser
Entwicklung darstellen.

Heute erwarten wir bei den "US Factory Orders" einen Rückgang um 0.5 %.Der
Einkaufsmanagerindex aus Chicago wird moderat verbessert bei 39.5 nach 38.0
prognostiziert. Gleichwohl bedeuten Werte unter 50 unverändert rezessive
Entwicklungen. Somit ist auch diese erwartete marginale Verbesserung nicht
geeignet, Zuversicht zu generieren. Die Markttechnik deutet weiteres
Aufwärtspotenzial an. Unterstützung findet der Euro bei 0.9120, 0.9080 und
0.9050. Widerstände lassen sich bei 0.9210, 0.9250 und 0.9280 erkennen.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, dass weiter Befestigungen des Euro
favorisiert. Auch insbesondere die Entwicklung an den US-Aktienmärkten, die
von nachhaltiger Schwäche geprägt sind, verdeutlichen den Vertrauensentzug
gegenüber amerikanischen Finanzanlagen und damit auch dem USD. Im Tagesverlauf
sollte das Unterstützungsniveau im Bereich von 0.9120 - 0.9150 halten, um
erneute Befestigungen auszulösen. Viel Erfolg!

F. Hellmeyer
 
aus der Diskussion: 31.08.01: Erfolgt heute das zwingend notwendige rebreak? Sonst schwarzer Freitag!
Autor (Datum des Eintrages): Hirse  (31.08.01 09:45:01)
Beitrag: 77 von 661 (ID:4327597)
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