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G E N O M I K

Der Genrausch

In der Pharmaindustrie herrscht Goldgräberstimmung. Der Weg in die maßgeschneiderte Therapie scheint so verlockend, dass nahezu alle Branchenriesen jährlich Milliarden investieren.


Zukunftstechnologie Genomik: Profit mit der Doppelhelix?

Ziel: Medikamente entwickeln auf biologischen Grundlagen; die Biochemie der Zellen und des Organismus nutzen.
Vorteile: Die Therapie nach dem Prinzip "Versuch und Irrtum" könnte bald ausgedient haben. Die Erforschung des menschlichen Genpools, so hoffen die Forscher, soll punktgenaue Wirkstoffe für jedes Krankheitsbild hervorbringen. Werden die Erkenntnisse der Genomik in der Entwicklung und Erprobung von Medikamenten konsequent umgesetzt, dann lassen sich dadurch einer BCG-Studie zufolge bei jedem neuen Wirkstoff 330 Millionen Dollar sparen. Derzeit kostet die Erforschung eines neuen Medikaments bis zur Markteinführung durchschnittlich 880 Millionen Dollar.

Nachteile: Da jedes Gen nach einem noch nicht genau bekannten Schlüssel die Bauanleitung für mehrere Eiweißstoffe (Proteine) enthalten kann, wird das Proteom einer Spezies noch größere Datenbanken füllen, als es jetzt schon die Genome, der Pool der Gene einer Spezies, tun. Die Rechner, die diese Daten dann auswerten, müssen noch größer und schneller sein, die Programme noch raffinierter als die bisher eingesetzten. Und das sind bereits die größten zivilen Computeranlagen der Welt.

Zeitbedarf: Erste Medikamente, die nach den Verfahren der Genomik gefunden und entwickelt wurden, werden in fünf bis zehn Jahren verfügbar sein.

Unternehmen: Celera Genomics (Porträt); Human Gemome Sciences (Überblick), Metagen Pharmaceuticals, Epigenomics
 
aus der Diskussion: Zukunftstechnologien
Autor (Datum des Eintrages): hic  (31.08.01 11:40:10)
Beitrag: 6 von 8 (ID:4328713)
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