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Mexiko: Regie­rung schließt 32 Koh­le­minen wegen Sicherheitsmängeln

Samstag, 11. August 2012

Die mexi­ka­ni­sche Regie­rung hat am 09.08.2012 die Schlie­ßung von 32 Koh­le­minen im nord­me­xi­ka­ni­schen Bun­des­staat Coahuila beschlossen. Laut Berichten lokaler Medien würden 18 Minen vor­über­ge­hend geschlossen, 14 Minen müssen defi­nitiv ihren Betrieb aufgeben.

Damit rea­giert die Regie­rung auf die Pro­teste wegen Sicher­heits­män­geln in den Koh­le­minen. In weniger als einem Monat waren kürz­lich 13 Berg­ar­beiter ums Leben gekommen.

Es sei nicht das Ziel, den Koh­le­bergbau ein­zu­stellen, son­dern ihn sicher zu machen, erklärte Wirt­schafts­mi­nister Bruno Fer­rari vor Pres­se­ver­tre­tern, zitiert TeleSur den Minister. Coahuila „muss weiter eine Region sein, die für ihren Koh­le­bergbau bekannt ist“, so der Minister, aller­dings „unter wür­digen und sicheren Bedin­gungen“. Die Minen würden wegen Män­geln in der Arbeits­si­cher­heit geschlossen, erläu­terte Arbeits­mi­nis­terin Rosa­linda Vélez. Seit 2002 seien offi­ziell 315 Arbeits­un­fälle regis­triert worden, erklärte die Minis­terin. Beide Minister bestä­tigten, dass die Sicher­heits­be­stim­mungen in den bean­stan­deten Minen nicht ein­ge­halten worden seien.
13 Berg­ar­beiter ums Leben gekommen

Nach Angaben der Minister habe es seit 2009 mehr als 1.000 Inspek­tionen in den Koh­le­minen gegeben, 282 Prü­fungen erfolgten in diesem Jahr. Am 25. Juli waren im Gemein­de­be­zirk Múz­quiz im Bun­des­staat Coahuila bei einer Gas­ex­plo­sion sieben Berg­ar­beiter ums Leben gekommen. Am 3. August starben in San Juan Sabinas wei­tere sechs Berg­ar­beiter bei einem Grubenunglück.

Ende des Jahres 1884 wurde in dieser Region erst­mals Kohle abge­baut. In der Folge ent­wi­ckelte sie sich zu einem Zen­trum des Berg­baus. Weder tech­ni­sche Neue­rungen noch Umwelt­stan­dards haben aller­dings je ihren Weg in die dor­tige Koh­le­för­de­rung gefunden. Durch die zuneh­mende Bedeu­tung der Dampflok für den Trans­port ent­wi­ckelte sich die Koh­le­för­de­rung im aus­ge­henden 19. Jahr­hun­dert zu einem wich­tigen Faktor der indus­tri­ellen Ent­wick­lung des Landes.

Der Koh­le­bergbau hat in der Region eine lange Tra­di­tion. Um 1910 bil­deten sich dort ver­schie­dene Indus­trien heraus, die mit Dampf­technik arbei­teten, wie etwa die Eisen­in­dus­trie. Die Ein­nahmen aus dem Bergbau sind die viert­wich­tigste Ein­kom­mens­quelle für Mexiko und machen einen Anteil von 4,9 Pro­zent am Brut­to­in­lands­pro­dukt (BIP) aus. Mexiko hatte 2009 seine Sicher­heits­richt­li­nien für den Koh­le­bergbau unter Tage verbessert.

Quelle: – Blick­punkt Lateinamerika — (bh) – mit freund­li­cher Abdruck­er­laubnis. Danke dafür!
 
aus der Diskussion: Minenschließung in Mexiko. Auswirkunga uf den Kohlepreis?
Autor (Datum des Eintrages): haster  (11.08.12 15:24:20)
Beitrag: 1 von 1 (ID:43483465)
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