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#55 (43.609.761) > Man kann wichtige Informationen für die Allgemeinheit per Broadcast verteilen.

Das Problem beim Datenbroadcast ist, dass fehlende oder fehlerhafte Datenpakete nicht wie bei der Internetdirektverbindung individuell wiederholt werden können. Lösungsansätze:

- Hinreichend hohe Übertragungsqualität.

- Zyklisches Senden besonders wichtiger Daten.

- Hohe Übertragungssicherheit und Redundanz durch Codes zur Fehlererkennung-/behebung.

- Feedback und Datenwiederholung. Ausgewählte und gleichmäßig über das ganze Land verteilte Empfänger (jeder Bürger mit Empfangssystem und permanenter Internetverbindung ist dazu geeignet) melden Übertragungsstörungen zurück. Bei einer größeren Übertragungsstörung (z.B. durch ein Gewitter) werden die von einigen gemeldeten fehlerhafte Daten für alle korrekt wiederholt.

- Wenn einigen nach all dem doch noch ein paar Daten fehlen sollten, so können sie sich die fehlenden Informationen aus dem Internet nachladen.

In jedem Fall wäre der groß angelegte Vertrieb von individuell übertragenen Filmen genau das Falsche, weil dadurch das Internet zugemüllt werden würde und weil die Internetübertragung von längeren hochauflösenden Filmen sich gar nicht lohnt - insbesondere auch wegen der bodenlosen Frechheit, dass man (aufgrund der DRM-Kacke) für jedes Anschauen den Film immer wieder neu herunterladen müsste. Ineffizienter geht's nicht.

Was ist eigentlich mit dem riesigen Aufwand für einen gedruckten Spiegel oder eine gedruckte c't? Wie viel würde das bei einem supereffizienten Broadcast für jeden kosten (bei gleichem Gewinn für die Verlage)? Gerade solche kontinuierlichen und immer wieder neuen Magazine sind perfekt für den DRM-freien Broadcast an alle (bei anerkannt wertvollem und gesellschaftsförderlichen Material ist das in Zukunft steuerfinanziert kostenlos). Macht euch mal klar, wie viel Geld derzeit für GEZ, GEMA, Werbung und Papiervertrieb draufgehen ... und was man damit tun könnte, wenn man es zum Wohle der Urheber und des Volkes effizient einsetzen würde.

Den Datenbroadcast kann man übrigens auch im ersten Ansatz privat-kommerziell realisieren, indem die Daten gegen Gebühr abonniert werden müssen. Das System ist eigentlich ganz einfach und sollte auch lohnenswert sein können. Die Daten sollten allerdings möglichst frei von DRM und Werbung sein (ein bisschen Datenweitergabe muss halt einkalkuliert werden, die illegale Massenverbreitung kann verhindert werden), denn z.B. ich wäre nicht bereit, für den Ärger mit DRM und Werbung auch noch Geld zu zahlen. So richtig wirkungsvoll ist das Verfahren aber erst bei einer bundesweiten Etablierung für alle (geht natürlich nicht nur mit DVB-T sondern auch über Kabel und Satellit).

Noch eine Idee: öffentliche Infoboxen, wo man mit einem einfachen Auswahlmenü (muss ja schnell gehen) sich Daten auf einen USB-Stick laden kann. So richtig schön wird das erst in Zukunft (staatlich + kostenlos) aber übergangsweise sollte sich das auch kommerziell lohnen (man denke an einen 24h Videoservice). So eine Datenbox sollte sich in Bahnhöfen und Flughäfen doch nun wirklich lohnen können. Man denke auch an haufenweise billiges oder gar freies Material, was für einen Reisenden eigentlich mal ganz interessant sein könnte. Werbung und DRM nerven aber andererseits können die in der ersten Phase auch helfen, so ein System zu etablieren - später kann man es ja immer noch verbessern. Z.B. kann das ganze mit nicht-nerviger Werbung finanziert werden: jeder kriegt zwar zwangsweise ein paar Werbespots draufgeladen aber unabhängig und so, dass man es ungesehen löschen kann (wenn die Werbung lustig und gut genug ist, wird sie trotzdem angesehen). Noch besser: so gute Werbung, dass viele sie freiwillig haben wollen, z.B. eine schicke umfassende Produktinfo von einem Autohersteller. (alles imho)
 
aus der Diskussion: Schönes neues Deutschland
Autor (Datum des Eintrages): HeWhoEnjoysGravity  (18.09.12 09:32:47)
Beitrag: 56 von 285 (ID:43615368)
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