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Wallstreet Online-Nachricht Donnerstag, 06.09.2001, 14:10

BMW auf Erfolgskurs

„Ziel von BMW ist es, der erfolgreichste Premiumhersteller in der Automobilindustrie zu werden“, zeigt sich Vorstandschef Joachim Milberg zuversichtlich. Dass der Optimismus des bayerischen Konzerns durchaus angebracht ist, zeigt ein Blick auf den US-Automarkt: Allein im August steigerte sich der Absatz des Münchner Unternehmens um 13,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 19.054 Wagen. In den ersten acht Monaten dieses Jahres verkaufte BMW insgesamt 20,4 Prozent mehr Fahrzeuge auf dem US-amerikanischen Markt als 2000. Insbesondere für den ausschließlich in den USA produzierte Geländewagen X5 konnte im August ein deutliches Umsatz-Plus von 47,9 Prozent verzeichnet werden. Alles in allem verdoppelte sich in den letzten acht Monaten der Absatz des Allroundfahrzeugs sogar auf 25.401 Stück und macht damit ein Viertel der insgesamt in den Vereinigten Staaten verkauften BMW aus. Generell ist der Automobilabsatz in den USA jedoch gerade für die inländischen US-Hersteller deutlich zurückgegangen. Hauptsächlich die drei Großen der US-Autobranche - General Motors (GM), Ford und die DaimlerChrysler-Tochter Chrysler Group - sehen sich einem immer stärkeren Druck der Konkurrenten aus Europa und Fernost ausgesetzt. Die amerikanischen Luxusklasse-Marken Lincoln (Ford) und Cadillac (GM) liegen im heimischen Markt weit abgeschlagen hinter Lexus (Toyota), BMW und Mercedes auf Platz vier und fünf. Bei diesen Luxuswagen liegt der Anteil von Lincoln und Cadillac nur noch bei 24,5 Prozent während die europäischen Anbieter 42,3 Prozent halten. Die ausländischen Firmen drängen auch immer weiter bei den lukrativen Minivans, Geländewagen und Pickups in den US-Markt vor, mit denen GM, Ford und die Chrysler Group bis vor einiger Zeit große Umsätze gemacht haben. Die hohen Rabatte und Preissenkungen der US-Anbieter, welche diese im Preiskampf notgedrungen eingehen müssen, belasten deren Gewinne jedoch beträchtlich. Zudem machen die schlechte US-Wirtschaftslage, der jahrelange Höhenflug des Dollar und Überkapazitäten den drei Großen zusätzlich zu schaffen: Alles in allem sank der Autoabsatz der Drei in diesem Jahr bisher um etwa neun Prozent, während die ausländischen Anbieter um vier Prozent zulegten. Die 59. Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) beginnt am 13. September in Frankfurt und es werden innovative Neuvorstellungen erwartet: die Automobilkonzerne treten im Kampf um Marktanteile an und auch für GM, Ford und die Chrysler Group dürfte mittlerweile klar sein, dass neben echten Innovationen vor allem Kostensenkungen in der Produktion und aggressivere Markenstrategien von Nöten sind, um sich auch weiterhin im Markt behaupten zu können.
 
aus der Diskussion: Mögliche Tradingchancen Donnerstag, 6.September 2001
Autor (Datum des Eintrages): Charly_Keagan  (06.09.01 14:25:53)
Beitrag: 658 von 955 (ID:4368517)
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