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Presse: War Schröders Flatrate-Engagement sponsert by AOL?


Der überraschende Einsatz von Bundeskanzler Gerhard Schröder zu Gunsten des Online-Dienstes AOL bekommt im Nachhinein einen unangenehmen Beigeschmack, schreibt das Nachrichten-Magazin `Der Spiegel` in seiner kommenden Ausgabe. In einem Interview mit AOL anlässlich des "Tags der offenen Tür" im Kanzleramt hatte Schröder die Forderung des Internet-Anbieters nach einer so genannten "Flatrate" massiv unterstützt. Die "Flatrate" sei "eine gute Sache, und AOL fordert das auch zu Recht", so der Kanzler in dem Gespräch, das der Online-Dienst ins Internet stellte.

Bei einem anschließenden Empfang bot Schröder sich als Vermittler im Streit mit der Deutschen Telekom an, die von AOL für eine Standleitungskapazität von 64 Kilobit bisher 160 Mark pro Monat und Kunden verlangt. AOL fordert mindestens eine Halbierung dieses Betrags. Schröders Einlassungen seien "mehr als ein Punktsieg für den Online-Dienst", kommentierte die "Berliner Zeitung" und wunderte sich, dass Schröder die "Wertentwicklung des Bundesvermögens" - gemeint waren die Telekom-Aktien in Bundesbesitz - "offenbar völlig schnuppe" sei.

Nicht ganz: Denn AOL half, beim Kanzlerfest das Bundesvermögen zu schonen. Als einer von drei Hauptsponsoren stiftete das Unternehmen 500.000 Mark für das Gelingen des Spektakels. Als "Gegenleistung", so ein AOL-Manager, habe man die "exklusiven Internet-Rechte" bei der Vermarktung des Festes und das Exklusiv-Interview mit dem Kanzler erhalten. Dass Schröder sich dabei inhaltlich auf die Seite der edlen Spender schlug, war auch für AOL eine Überraschung. "Ich war echt platt", so ein anwesender Mitarbeiter. "Der Kanzler ist offenbar billig zu haben..." so ein Insider.
 
aus der Diskussion: Schröder schadet der DTAG? Ein Fall von Bestechung?
Autor (Datum des Eintrages): gr8stox  (09.09.01 14:56:43)
Beitrag: 1 von 3 (ID:4385374)
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