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Bernd W. Klöckner

An der Börse verdientes Geld ist rentables Schmerzensgeld

Der Altmeister der Börse, Andre Kostolany, prägte diesen Satz. Tatsache ist: Wer regelmäßig an der Börse
investiert, leidet manchmal Schmerzen, kassiert jedoch zum Ende auch (fast garantiert) das versprochene
Geld.

"Ja aber was ist, wenn die Kurse über Jahre fallen" und "Wartet es nur ab, wenn wirklich einige schlechte
Jahrzehnte kommen" sagen die Leute. Zumindest die, die schon immer vor der Börse und der Investition in
Aktien gewarnt haben. Die Sparbuch- und Lebensversicherungsbesitzer, die es schon immer besser
wussten. Was jedoch noch niemand getan hat, ist die Renditen beispielsweise für lange Baissen des Dow
Jones auszurechnen. Wirklich einmal den effektiven Zins zu errechnen, den regelmäßige Sparer selbst in
schlechtesten Börsenzeiten erzielen konnten. Eine Studie des Finanz-Institut Klöckner hat genau das nun
zum Anlass genommen. Die Ergebnisse sind überraschend. Nehmen wir den Zeitraum 31.12.1919 bis
30.8.1924. Die Kurse an der amerikanischen Börse begaben sich Ende 1919 auf Talfahrt, erreichten erst im
August 1924 wieder den Stand von Ende 1919. Angenommen, es hätte damals bereits Indexfonds gegeben
und ein Anleger hätte in den Dow-Jones-Index von Ende 1919 bis August 1924 monatlich regelmäßig den
gleichen Betrag investiert, dann lag der effektive Zins dieses Sparplan Ende August 1924 bei immerhin 8
Prozent. Nehmen wir das Pessimisten-Argument und den Zeitraum 1929 bis 1954. Es war sozusagen die
längste Baisse der amerikanischen Börse mit den größten Verlusten. Aber auch hier gilt: Wer durchhielt
und regelmäßig investierte, erzielte immerhin noch effektiv rund 7 Prozent Zins über die gesamte Laufzeit.
Und noch ein jüngerer Zeitraum. Die Baisse von August 1987 bis Juli 1989 brachte cleveren Sparern, die
regelmäßig investierten, immerhin über 20 Prozent effektiven Gewinn. Fazit: Besonnene Anleger setzen mit
Geld und Geduld auf den Faktor Zeit und auf den sogenannten Cost-Average-Effekt. Schmerzen sind dann
zwischenzeitlich nicht auszuschließen. Gewinne jedoch langfristig ebenso wenig!

Bernd W. Klöckner

10.09.2001




MfG:):):):):)
 
aus der Diskussion: 12% durchschnittliches Jahreswachstum ?
Autor (Datum des Eintrages): gölqjksfhöla  (10.09.01 11:11:24)
Beitrag: 10 von 10 (ID:4388355)
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