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Standortbestimmung der Börse

1. Konjunkturphase
2. Erwartungen
3. Lageeinschätzung

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1. Rezession
2. Negativ
3. Negativ

1. Aufschwung
2. positiv
3. negativ

1. Boom
2. Positv
3. Positiv

1. Abschwung
2. Negativ
3. Positiv

*gemäß der im IFO + ZEW Geschäftsklimaindex verwendeten Systematik

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Rezession

Die Rezession (Abschwung, kontraktive Phase) bezeichnet die Konjunkturphase, in der eine Stagnation bis hin zum Abschwung der Wirtschaft auftritt. Die am meisten verbreitete Definition besagt, dass eine Rezession vorliegt, wenn die Wirtschaft zwei Quartale nacheinander nicht wächst, bzw. ein Rückgang zu verzeichnen ist (sinkendes Bruttoinlandsprodukt), allerdings verglichen mit dem jeweiligen Quartal des Vorjahres (nicht im Vergleich zum Quartal direkt vor dem betrachteten!). Eine Rezession hat üblicherweise Kursverluste an der Börse zur Folge. Verschärft sich eine Rezession bzw. kommt es zu einer längeren kontraktiven Phase, spricht man von Depression.

Die Rezessionsphase ist gekennzeichnet durch:

* Abschwächung der Hochkonjunktur
* pessimistische Beurteilung der Wirtschaftslage
* Rückgang der Nachfrage
* überfüllte Lager
* Abbau von Überstunden und beginnende Kurzarbeit
* fehlende Investitionen
* teilweise Stilllegung von Produktionsanlagen
* stagnierende bzw. sinkende Preise, Löhne und Zinsen


Konjunkturtief (Depression)

Ein Konjunkturtief ist der Tiefstand nach dem Abschwung einer Volkswirtschaft. Verstärkt wird sie durch Strukturkrisen, in denen über einen längeren Zeitraum die wirtschaftliche Tätigkeit (wie es etwa das Bruttoinlandsprodukt anzeigt) zurückgeht, die Börsenkurse fallen, die Arbeitslosigkeit stark ansteigt und Deflation aufkommt, d. h. das Preisniveau sinkt, Güter werden billiger.

Die ebenfalls häufig verwendete Bezeichnung Depression (von lat. deprimere = niederdrücken) meint im eigentlichen Sinne nicht ein Konjunkturtief, sondern eine negative Wachstumsrate, also ein sinkendes, absolutes Bruttoinlandprodukt. Häufig wird der Begriff Depression mit der Weltwirtschaftskrise am Ende der 1920er Jahre in Zusammenhang gebracht, wo er erstmals genannt wurde. Diese Depression war geprägt von einer Massenarbeitslosigkeit bisher unbekannten Ausmaßes. Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise war der Zusammenbruch der Börsen am so genannten schwarzen Freitag.

Den Befürwortern psychologischer Gründe für Wirtschaftskrisen zufolge liegt der Hauptgrund für eine Depression in einem Vertrauenszusammenbruch der Bevölkerung in das Wirtschaftssystem. Angst vor Jobverlust führt ihnen zufolge zu verminderten Ausgaben, die wiederum zu vermehrten Entlassungen führen. Andere machen wirtschaftspolitische Fehlentscheidungen verantwortlich (im Fall der Weltwirtschaftskrise z. B. übermäßiger Protektionismus und mangelnde Maßnahmen um Einflüsse von Kursverlusten auf wichtige Märkte zu reduzieren) oder andere Faktoren - exogene Einflüsse, Herdentrieb bei Investitionen, usw.

Expansive Phase (Aufschwung)

Als expansive Phase bezeichnet man die Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs. Sie ist geprägt durch steigende Auftragsbestände und Produktionen, das Sinken der Arbeitslosenquoten, eine tendenziell wahrnehmbare jedoch noch geringe Preissteigerung (Inflation), niedrige Zinsen mit steigender Tendenz sowie optimistische Prognosen betreffend der wirtschaftlichen Entwicklung.

Hochkonjunktur (Boom)

In der Phase der Hochkonjunktur (obere Wendepunktphase, Boom) sind aufgrund von starker Nachfrage die Kapazitäten einer Wirtschaft voll ausgelastet. Es herrscht Vollbeschäftigung. Das Lohnniveau steigt, allerdings ziehen auch die Preise und die Zinsen weiter an. Die Produktion wird solange gesteigert, bis eine Überhitzung des Marktes eintritt - wenn also steigende Zinsen aufgrund erhöhter Kreditnachfrage und vermehrte Fehlinvestitionen aufgrund übermäßig optimistischer Erwartungen immer mehr Unternehmen Probleme bereiten. Man spricht auch von Marktsättigung. Merkmale eines gesättigten Marktes:

* Marktvolumen steigt nur noch in geringem Umfang
* Teilmärkte werden von Stagnation oder Schrumpfung erfasst
* Preisverfall
* weniger produktive und viele kleine Unternehmen scheiden aus dem Markt aus
* Unternehmensübernahmen verstärken Konzentrations- und Konsolidierungsprozesse
* polypolistische Marktstrukturen werden durch oligopolistische Strukturen ersetzt

Von nun an nimmt das Bruttoinlandsprodukt zwar noch weiter zu, jedoch mit sinkenden Wachstumsraten, eine Wende wurde somit eingeleitet. Die Phase des Abschwungs wurde eingeleitet.
 
aus der Diskussion: Das Ei des André Kostolany
Autor (Datum des Eintrages): kosto1929  (18.06.13 18:33:57)
Beitrag: 6 von 172 (ID:44871839)
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