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Zu Punkt 1. stimme ich Dir uneingeschränkt zu.

Zu Punkt 2. stimme ich ebenfalls zu, ohne seine Zustimmung wäre der Zugang wohl unmöglich gewesen. Allerdings ist nie geklärt worden, ob er von dem Ziel, ein Massaker durchzuführen, gewusst hat. Und es ist meines Wissens nie unabhängig geklärt worden, ob die Christenmiliz überhaupt mit dem Ziel eines Massakers das Lager betreten hat oder ob im Lager irgendeine Eskalation stattfand, die nicht beabsichtigt war, was ich persönlich für viel wahrscheinlicher halte.

Zu Punkt 3. soweit ich weiß, ungeklärt.

Zu Milosevic gibt es selbstverständlich einen entscheidenden Unterschied, nämlich den Zeitfaktor. Wenn sich im Verlauf von ca. 5 Jahren eine ganz Reihe von Zwischenfällen ereignen, kann man sehr wohl davon ausgehen, dass Lernprozesse bei ihm einsetzen und er solches künftig zu verhindern sucht. Hinsichtlich Sharon ist es ein einziges Geschehnis, dass sich innerhalb kurzer Zeit abspielte.

Was er wusste, ob er die Lage richtig einschätzte, das wissen wir nicht.

Ich bin mir sehr sicher, dass er nicht wissentlich Milizen in das Lager ließ, damit die dort wahllos Menschen abschlachten. Das macht keinen Sinn, die Schaden für Israel wäre in jedem Fall viel zu groß.

Für die Palästinenser ebenso wie für viele Deutsche hingegen ist die Situation sonnenklar. Die blenden dann rasch noch die Milizen als Täter aus, rücken Sharon in die Rolle des Schlächters und schon steht die gewünschte Argumentation.
 
aus der Diskussion: Gleich um 22:30 Uhr im WDR- Fernsehen:Scharon, der Schlächter von Beirut
Autor (Datum des Eintrages): Carlo Disagio  (25.09.01 10:04:08)
Beitrag: 55 von 59 (ID:4493585)
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