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Die Siemens-Lichttochter Osram ist am Montag überraschend gut in die Börsenkarriere gestartet. Als erster Preis wurden 24 Euro ermittelt. Damit liegt der Preis deutlich über jenem, der sich aus der Bewertung des Unternehmens im Börsenprospekt von 2,18 Milliarden Euro ergeben hätte. Dieser Preis hätte 20,85 Euro pro Aktie betragen. Der Marktwert von Osram beläuf sich damit auf knapp 2,5 Milliarden Euro. Das Papier war den Altaktionären von Siemens im Rahmen des Spin-offs automatisch ins Depot gebucht worden. Je zehn Siemens-Aktien erhielten die Investoren ein zusätzliches Osram-Papier. Aktuell wird die Aktie mit 23,47 Euro gehandelt.

Im Vorfeld des Börsengangs war erwartet worden, dass die Osram-Aktie am ersten Handelstag deutlich unter Druck gerät. Indexfonds (Exchange-Traded Funds; ETF), die den DAX oder den Euro-Stoxx-50 abbilden, in denen Siemens Mitglied ist, müssen die Aktie abstoßen, damit die Zusammensetzung in ihren ETFs wieder jener des Index entspricht. Allerdings wird das Osram-Papier noch den gesamten Montag lang DAX-Mitglied sein und erst am Abend zum Schlusskurs aus dem Börsenbarometer genommen.

Die Verantwortlichen dürften nun auf Hedgefonds hoffen, für die der Kursrückgang in den ersten Handelsminuten eine günstige Einstiegsgelegenheit ist. Das Unternehmen war im Vorfeld von Siemens mit rund 3 Milliarden Euro bewertet worden, im Börsenprospekt mit 2,18 Milliarden Euro. Rund 80 Prozent der Osram-Anteile wurden ausgegeben, 19,5 Prozent der Aktien behält Siemens, davon werden 2,5 Prozent in den Pensionsfonds des Konzerns fließen.

Investoren hatten vor dem Börsengang nur bedingt Interesse an der Aktie gezeigt. Zwar ist das LED-Geschäft ein Wachstumsmarkt, allerdings trägt diese Sparte laut den Analysten von Edison nur gut 25 Prozent zum Gesamtumsatz von Osram bei. Den Investoren stellt Osram im Börsenprospekt eine durchschnittliche Marge von 8 Prozent vor Steuern und Abschreibungen ab 2015 in Aussicht. Denn bis dahin will das Unternehmen unter Vorstandschef Wolfgang Dehnen gut eine Milliarde Euro an Kosten eingespart haben. Im vergangenen Jahr gab Osram bekannt, dazu weltweit 8.000 Stellen abbauen zu wollen.

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aus der Diskussion: OSRAM - Ein neues Licht am Aktienmarkt
Autor (Datum des Eintrages): Alechandro  (08.07.13 09:55:46)
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