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antigone: es geht mir tatsächlich nicht um Bekenntniszwang. Mir geht es allerdings darum - nicht unbedingt hier - daß sich in jüngerer Vergangenheit neue Fronten gebildet haben. In den 70er Jahren gab es das häßliche Wort "Sypmpathisant". Andererseits gibt es die alte Frage "Dürfen Deutsche auf Deutsche schießen" in Palästina "Dürfen Palästinenser auf Palästinenser schießen" usw...Es gibt neue Fronten, die diese Fragen wieder aufkommen lassen. Zur Antwort:

Ich erwarte im Augenblick von Türken oder anderen Muslimen, daß sie sich im Zweifel nicht anhand ihrer Nationalität/ihres Glaubens entscheiden, sondern nach dem Bekenntnis zu unseren Werten, wobei ich (für GerhardS) ausdrücklich sie in das "unsere" einschließe. Wer also zB Deutscher werden oder auch nur hier dauerhaft leben will, der sollte als Ausländer Gewähr dafür bieten, daß es sich nicht auf die Seite derer schlägt, die mir meine Freiheit nehmen wollen. Sondern auf die Seite der Freiheit, selbst wenn es gegen Landsleute/Glaubensbrüder geht (von daher begrüße ich die Anfrage beim Verfassungsschutz bzgl. jedes Einreisenden/Einzubürgernden).
Das gleiche erwarte ich von Deutschen, die zum Beispiel - aus welchen Gründen auch immer - Ausländer ablehnen oder sich gegen die Globalisierung wenden. Sind sie bereit, für diese Überzeugung Verbrechen zu begehen, ev. sogar zu töten, so stehen sie mir ferner als ein Edmund Stoiber oder ein Schill.
- (bzgl. dessen ich i.ü. den MBS-Vorwurf, Nazi zu sein, geradezu unglaublich finde. Der Vater/Großvater von Schill wurde von Nazis ermordet, wer für die Einhaltung der Gesetze - teilweise auch etwas übertrieben - eintritt, der ist dadurch kein Nazi. Da stehen m.E. Leute wie MBS dem Gedankengut der Nazis schon näher, die mit solchen Totschlagargumente ankommen...).
Wer in diesen Tagen nach dem Motto handelt, der Zweck heilige die Mittel, der verabschiedet sich aus dem Kreis der "zivilisierten Menschen", wie Schröder sie genannt hat. Das gilt für militante Rechte (Glatzen) genauso wie militante Linke. Egal wie recht sie ev. mit ihrer Kritik haben können, hier sehe ich tatsächlich die Zeit der Abgrenzung für gekommen; eine klare Abgrenzung der friedlichen Globalisierungsgegner in Genua von den Gewalttätern sehe ich zum Beispiel nicht, schon gar nicht bei denen, die den durch eigenes Verschulden ums Leben gekommenen Italiener jetzt als Opfer der Staatsgewalt darstellen. Wer im Baskenland, wie wohl leider die Mehrheit, sich nicht klar von der ETA abgrenzt, der macht sich an ihren Morden mitschuldig. So gibt es 1000 weitere Beispiele.

Das meine ich damit, daß jetzt die Zeit gekommen ist, sich zu entscheiden, auf welcher Seite man steht. Weil jetzt die Zeit gekommen ist, wo die Feinde der Demokratie und der Freiheit angefangen haben, diese aktiver zu bekämpfen als je zuvor. Und die Zeit wo diejenigen, die bisher diese Werte als selbstverständlich hingenommen habe, erstmals die Gefahr erkennen.
Ich begrüße das.
 
aus der Diskussion: Eklat : Berlusconi [ein Faschisten Freund] beleidigt gesamte Islamische Welt !
Autor (Datum des Eintrages): xylophon  (02.10.01 18:48:23)
Beitrag: 157 von 178 (ID:4549369)
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