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kimba,

das betraf damals klarerweise noch pios.
von den konsortialbanken wirst du dazu natürlich nichts finden. ;)
(Die Kernidee des 1996 als „PIOS Computer AG" gegründeten Hildesheimer Unternehmens war die Entwicklung einer ebenso innovativen wie benutzerfreundlichen Lösung, die Multi- media, Internet und TV auf dem heimischen TV-Gerät zum revolutionären neuen "Unimedium" verschmelzen lässt. Inzwischen gibt es sechs synergetische Tochterunternehmen, u.a. die Amstrad Distribution GmbH (der Entwickler und Vertreiber von Anlagen zum TV-Empfang über Satellit gehört mit 10 Mio. verkaufter Anlagen zu den Marktführern in Europa) oder die Secom GmbH mit Satellitentechnik-Produkten wie den Antares Multiswitches.)

es gibt ein interview von ebeling vom 3. Oktober 1997(siehe unten) in dem er die mangelnde risikobereitschaft der banken bei der kapitalbereitstellung beklagt, und es gibt, wenn ich mich richtig erinnere, auch öffentliche aussagen von domeyer (die auch auf w:o gepostet wurden - ich denke aus dem chat), in denen er sich über die "visionslosigkeit" der bürokratischen bankmanager beklagt, die nicht bereit waren, seine "zukunftsideen" zu finanzieren. (finde ich aber jetzt auf die schnelle nicht)


das interview von ebeling, ausschnittsweise:

Computer made in Hildesheim

Am Donnerstag, dem 13. März 1997, wurde ein Unternehmer-Alptraum wahr. In Hannover öffnete die CeBIT ihre Tore und ein kleines Hildesheimer Unternehmen hatte schon im Vorfeld ...


... Das Mobiliar scheint schon diversen Vormietern gedient zu haben, provisorisch haben die Computer-Bauer das Nötigste dazugestellt. "Die Chefsessel kommen später", läßt Ebeling beiläufig einfließen und es bleibt offen, ob so die Hoffnung auf eine große Zukunft durchschimmert oder ihm die Lokalitäten einfach gleichgültig sind.

Die Kapitalbeschaffung am Standort Deutschland sei "ganz schwierig, fast ein Drama". Die Banken haben Pios "nur Knüppel zwischen die Beine geworfen", muß Ebeling ernüchtert feststellen. Immer wieder saß der Manager mit einem Muster-PC in den Kreditabteilungen der Geldhäuser, aber den Bankkaufleuten war die Pios-Idee überhaupt nicht vermittelbar. "Dort versteht man nichts von Technologie. Tatsächlich muß sich eine Firma fragen, ob sie in Deutschland bleibt."

Für Ebeling ist es gut nachvollziehbar, daß junge Computerunternehmen in die USA abwandern. Besonders die dortigen Pensionsfonts stecken viel Risiko-Kapital in neue Unternehmen. Die Hälfte davon darf Pleite machen, die Erfolge der anderen Hälfte machen die Investitionen zu einem Gewinn. Anders in Deutschland: wer hier Kredit will, muß der Bank die gleiche Summe aus eigenen Mitteln nachweisen. Kein Wunder, daß die knapp über eine Million Mark Einlage der Pios AG ausschließlich von privaten Investoren stammt, überwiegend aus dem Ausland.

Domeyer und Ebeling vertrauen auf ihre Maxxtrems und wissen schon, wen ihr Erfolg - falls er denn eintritt - am meisten überraschen könnte: die Banken, "die Gruppe der Ahnungslosen in Deutschland."


Erschienen in den "VDI nachrichten", 3. Oktober 1997.
Fotos: Björn Zelter

Stand der Daten: Oktober 97!! Inzwischen ist aus PIOS "Metabox" geworden.


nun ja, man hat ja letztendlich einen weg der kapitalbeschaffung gefunden. zumindest da war in hildesheim man erfolgreich. ;)

r
 
aus der Diskussion: Momentaufnahme II
Autor (Datum des Eintrages): relation  (03.10.01 13:36:53)
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