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[posting]45748845[/posting]Was die BND-Studie angeht, würde ich dagegen halten.
Ich behaupte, es wird sich in den nächsten Jahren erweisen, dass sie kompletter Schwachsinn ist. Sollte ich mich irren, hätte ich mich hiermit blamiert.



Na ja, dann wirst Du Dich wohl blamieren.

Eigentlich ist es ziemlich simpel. Wir haben irgendwann (1860 rum) ein Ölfass angestochen. Das hatte das Etikett "konventionelles Öl". Leicht und billig zu fördern. Inhalt ungefähr 2.500 bis 3.000 Gigabarrel oder so. Die Hälfte (oder nicht mal ganz) ist weg. Das ist das Problem, über das wir bei Peak-Oil reden.

Jetzt steht aber neben diesem Fass ein anderes Fass, auf dem steht "unkonventionelles Öl". Das war bis vor ein paar Jahren faktisch nicht erreichbar. Aufgrund von Preissteigerungen und technologischen Durchbrüchen (wobei die Preise der Trigger für die technologische Entwicklung sind), haben wir das zweite Fass angestochen.
Was ist da drin? Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Aber 3.000 bis 6.000 Gigabbarrel sicherlich.

So, an das Zeug kommen wir nun also ran. Klar, es ist teurer, es ist komplizierter, es ist lästig. Aber es ist realistisch möglich! Das ist der Kern der Sache.

Erinnerst Du Dich an diese ganzen Überlegungen, wann man welche konventionellen Felder entdeckt hat? Aussage war: "Man kann nur das Öl fördern, das man vorher gefunden hat."

Hat sich alles erledigt. Die unkonventionellen Ressourcen liegen in Massen überall rum. Tausende von Gigabarrels.

Dann kam Triakel mit seiner schon immer schrägen Analogie vom Verdurstenden auf dem Ozean mit Salzwasser.
Er hat nie eingesehen und verstehen wollen, dass unser Verdurstender es gerade geschafft hat, eine Technologie zu entwickeln, das Meerwasser zu entsalzen.

Du kommst mit einer ähnlichen Behauptung daher und sagst, dass es vielleicht technologisch möglich ist, diese Ressourcen zu erschließen, aber dass das ökonomisch nicht geht. Damit wären sie wie in Triakles Denken zwar vorhanden, aber faktisch nicht sinnvoll nutzbar.

Für diese Behauptung glaubst Du unumstößliche Beweise zu haben. Das ist aber einfach nur ein Denkfehler und ein großes Vorurteil. Du glaubst, dass eine gewisse Verschiebung des volkswirtschaftlichen Ressourceneinsatzes weg vom Konsum und hin zu den Investitionen in die Bereitstellung von Energie - und das ist natürlich nötig, weil das unkonventionelle Öl teurer ist - das ganze System zusammenbrechen lässt.
Dafür gibt es nicht den geringsten Grund.

Wenn wir im Westen heute eine Konsumquote am BIP von 60 bis 70% haben, warum sollten wir davon nicht 10% in Investitionen umlenken können? Und das wäre schon ein absolut extremes Szenario.
Die Chinesen haben eine Konsumquote von gerade mal 35% oder so (ist definitiv zu wenig, aber verhungern tut da keiner).

Kurz und gut: Wir haben sicher noch zwischen 1.000 und 1.500 Gigabarrel konventionelles Öl und seit neuestem weitere tausende Gigabarrel unkonventionelles Öl. Aus dem Grund werden wir wohl über Jahrzehnte die Ölproduktion immer weiter steigern können, zwar nur langsam und nur zu verhältnismäßig hohen Kosten, aber ein Zusammenbruch ist absolut nicht in Reichweite.
 
aus der Diskussion: Peak Oil und die Folgen
Autor (Datum des Eintrages): SLGramann  (03.11.13 18:27:42)
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