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Nachdem ich mit der Swissair-Anleihe so herrlich auf die Schnauze gefallen bin, schaue ich mir jetzt doch mal lieber wieder die EM Anleihen an.

Bezüglich bisheriger Defaults bin ich jetzt auch schlauer. Die Ecuador Dollar-Bonds sind definitiv defaulted, eine eventuelle Recovery-Rate habe ich nicht in Erfahrung bringen können. Die Euro-Bonds hingegen sind auf zwei neue Langläufer umgeschuldet worden. Angeblich lassen die Bedingungen der Euro-Bonds einen Default nicht so leicht zu wie die Dollar-Bonds.

Bei Venezuela sind einige Zinszahlungen auf Dollar-Bonds ausgefallen.

Vor diesem Hintergrund sollte man Renditedifferenzen zwischen Euro-, Franken- und Dollarbonds nicht als Free-Lunch betrachten, solange man das Kleingedruckte nicht gelesen und verstanden hat.

Ich habe deswegen auch meine Meinung zu Ecuador und der Ukraine geändert, die durch die Umschuldung jetzt deutlich besser dastehen und auch wirtschaftlich kleine Erfolge aufweisen können. Ausserdem ist die Gesamtverschuldung so gering, dass man hier noch auf den IWF zählen kann.

Die Probleme in Argentinien und deren Verschuldung sind hingegen so hoch, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Frage der weiteren Zahlungsfähigkeit geklärt werden muss. Grundsätzlich gehen die Kursverluste der Langläufer mittlerweile über das hinaus, was ich im Rahmen eines Haircuts für möglich halte, aber nach der Swissair-Geschichte halte ich nichts mehr für unmöglich.
 
aus der Diskussion: Ausfall von Staatsanleihen
Autor (Datum des Eintrages): noch-n-zocker  (08.10.01 16:00:12)
Beitrag: 55 von 190 (ID:4588564)
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