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Zitat von ZockerFreak: Der erste dokumentierte Bezahlvorgang mit Bitcoins umfasste zwei Pizzen zu je 5.000 Bitcoins - heute unvorstellbar
Wenn das nicht auch noch gelogen ist. Mir scheint das Ganze eine ausgemachte Nummeer, um richtig groß abzuzocken:mad:

Technisch limitiert auf 21 Mio., Bit-Codes aber (haltet euch fest) splitbar um den Faktor 10⁸, also 1/100 Millionen. Man kann also 100 Millionstel Bitcoins als "kleinste Stückelung" aus einem Code rausholen. Ist ja alles nur ein Rechenexempel, diese Dinger sind ja rein virtuelles "Phantasy-Geld". hinter denen steht nichts, kein Gold, kein Silber, keine Immobilien oder Fabriken, keine Löhne oder Gehälter, keinerlei (Null) Sicherheiten.

Die Limitierung des Code, die zunehmend erforderliche Rechenleistung zur Errechnung (sie strebt nach unendlich, als das letzte BTC zu errechnen ist 21 Millionen mal aufwändiger als das erste). Und gleichzeitig die nahezu einer Atomisierung gleichenden Mini-Stückelbarkeit dieses Instruments, wer sich so was ausdenkt (und das ist ja quasi "Programm", es wurde so designt und so programmiert), der hatte nur eines im Sinn: die Initiatoren (die early birds) profitieren zu lassen. Die ganz easy die ersten sagen wir 100.000 BTC's mit wenigen Cent Energieeinsatz errechneten, wollten aus einem Cent tausende Dollar machen (momentan ist es ja schon so weit!), und nach Aufsplittung und Atomisierung der BTC, analog den sog. Pennystocks in den USA, deren Nennwert auch 0,00001 USD betragen darf (in D. immerhin hat man 1 Euro als gesetzliches Minimum), könnte man, gute Propaganda vorausgesetzt, das Spekulationskarussell vielleicht auch auf 10.000 USD je BTC oder höher hochtreiben.

Diese hohen Kurse suggerieren dann einen wahnsinnigen Erfolg=Wert dieser Zahlenkolonnen, und ziehen neues Publikum an, das sich dann zunehmend nicht mehr informiert, sondern nur noch giert.

Und ein passendes Wording haben sich die Macher und Propagandisten ausgedacht, mit "Coins" dem Begriff "Kryptogeld" einem dollarähnlichen Symbol (man zielt offenbar auf den großen Dollarraum als Haupteinnahmequelle), einem Logo, das einer Goldmünze ähnelt, das Errechnen der Zahlenkolonnen nennt man "mining", erinnert an harte Arbeit in den Goldminen dieser Welt, und so weiter, alles ist genau abgestimmt auf ein Publikum, dem man "Wertvollheit" dieser Zahlenkolonnen zunächst verspricht, und dann an den hochmanipulierten Märkten auch mit Statistiken und Kurscharts nachweist.

Die Zauberformel lautet in etwa so: "Diese Zahlenkolonnen werden in naher Zukunft neues, freies, selbstgeschöpftes, elektronisches und anonymes, weltweit einsetzbares Geld, mit dem man dann überall im Internet bezahlen kann. Da es begrenzt ist, und seine Herstellumg mühsam (Rechnerlestung, Strom, Software und Hardware, Zeiteinsatz) ist keine Inflation möglich wie bei Papiergeld, nein im Gegenteil, dieses "Geld" wird mit zunehmender Anwendung und Verbreitung immer wertvoller. Man mus jetzt, heute schon, in der Frühphase, mit dabei sein, und in dieses Geld "investieren", vielleicht auch ein paar Coins ähnlich einem superverzinsten Sparbuch zur Seite legen, und bei den dann sicher kommenden Kurssteigerungen, da die Zahlenkolonnen begrenzt und knapp sind, richtig reich werden!"

Und die Kursentwicklung scheint diesen Thesen Recht zu geben. Zunächst.

Irgendwann geht dann das alles krachen, ich schätzte, wenn die Erstinitiatoren alle verfügbaren BTC in Bargeld umgerubelt haben, also mit dem Geld der Später-Käufer von dannen ziehen konnten.

Ein gigantischer Scheeball bzw. eine Pyramide ist das. Mit Währung hat es nichts zu tun, so ein volatiles Instrument ist nämlich vollkommen ungeeignet als Währung, denn:

a) ist es ja an sich nichts wert, hat also keinen Gebrauchswert wie Gold oder die Fähigkeit, Schulden damit zu tilgen wie der US-Dollar oder der Euro

b) ist es so volatil, dass beim Preisanstieg kein Käufer es für banale Wareneinkäufe hergibt, und beim Preisabsturz kein Verkäufer bereit ist, Waren gegen dieses Risiko des rapiden Werverfalls herzugeben

Es sei denn, man schafft ein System mit sekundenschnellem Clearing BTC/echtes Geld und umgekehrt. Dann aber wäre es ja vollkommen sinnfrei, beim Handel diese Hochrisikozockercoins dazwischen zu schalten, für Käufer wie für Verkäufer.

Mit 5 Gramm Verstand erschließt sich zwanglos, dass BTC, aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften, als Geldersatz ganz und gar ungeeignet sind.
Dieses beweist sich auch in der Praxis, fast Null Warenhandel gegen BTC findet im Netz statt (Pizza, Cola, CD's, Bücher, Autos, Häuser), dagegen ist der "Handel" oder besser Tausch BTC gegen Geld, also Dollars, Yen oder Euros im Netz bisher der einzige massenhaft laufende Anwendungsfall. Und das hat ganz simple Gründe: Zockerei, Spekulation, und das dazu parallel laufende "Kasse-Machen" der Gründergeneration auf der Verkäuferseite.

Angeblich hat der Gründer der Piratenpartei Schweden, Rick Falkvinge, mit BTC ein schönes Vermögen gemacht, also andere, später Einsteigende abgezockt. Ob er seiner politischen Bewegung damit einen Gefallen getan hat, bleibt abzuwarten. Ich vermute es war ein ziemlicher Bärendienst. Man wird sich beim Platzen der Blase daran zurückerinnern.

Warum sind BTC zum Zocken (leider nur bedingt) geeignet, aber als Geldersatz im Netz ungeeignet? Sie schwanken heftig, haben keinerlei garantierten inneren Wert bzw. garantierte Umwandlungsfähigkeit in Bargeld, sind beliebig inflationierbar durch Splits, gleichzeitig aber stark deflationsgefährdet durch ihre absolute zahlenmäßige Begrenzung, können geklaut werden per Hackerangriff, ihr Handel kann lahmgelegt werden durch eine Verkaufspanik oder auch ebenfalls durch Hackerangriffe, niemand, der Kaufmann ist, will die Dinger länger als ca. 1 Minute halten wollen, weswegen der Weg im Handel sein müßte Geld/BTC/Ware/BTC/Geld, und das in blitzartiger Abfolge, und der Internet-Bezahlvorgang würde stabiler, und sicherer, wenn man die beiden Schritte BTC rauskürzt. Alles verstanden? Ich hoffe! BTC sind quasi Anti-Geld, ihr Einsatz im Geldkreislauf würde vor allem Gefahren und Risiken auslösen, die es ohne dieses Kryptogeld gar nicht gäbe. Deshalb wird und kann es sich als Zahlungsmittel im Netz niemals freiwillig durchsetzen.

Schaut man sich dann noch die unseriöse Propaganda der BTC-Szene an, wird das Bild immer runder:

BTC-Propaganda: Staaten erkennen BTC als Geld an.
Die Wirklichkeit: langsam werden Steuerbehörden auf das unkontrollierte Instrument aufmerksam und wollen es als eine Art "Geld" einordenen, um die Vorschriften über Spekulationsgewinne etc. darauf anwenden zu können, also wenigstens mitverdienen, wenn hier bestimmte Leute sich schon anonym steinreich tauschen und die Gewinne gern steuerfrei einsacken wollen.

BTC-Propaganda: schon wird das Kryptogeld in manchen Teilen Berlins zum Bezahlen akzeptiert, zum Beispiel im Gräfekiez.
Die Wirklichkeit: im Gräfekiez, konkret in der Gräfestraße zwischen Böckh- udn Dieffenbachstraße, gibt es genau einen Kneipenwirt, der ist selbst Computerfreak, und im BTC-Netzwerk, und bietet den Service an, dass man bei ihm im Laden über PC mit ihm BTC zum Tageskurs "tauscht", und er dafür dann z.B. ein Bier rausgibt.
Eine Bitcoin-Leuchtwerbung hat er sich dafür in das Ladenfenster gestellt.

Allerdings zahlen 99,8% der Kunden dort nach wie vor in bar, und im übrigen Gräfekiez gibt es zwar zahlreiche Läden, die Visa, AMEX, ec/Euromaster oder vereinzelt Geldkarte akzeptieren, aber nirgendwo im übrigen Stadtteil kann man am PC Kryptogeld in einen Laden "überweisen" und damit bezahlen.

Na gut, lassen wir es mit weiteren Beispielen, denn auch die angebliche Anonymität des Kryptogeldes ist eine Mär. In Logfiles ist der Weg eines jeden einzelnen BTC von seiner Entstehung bis zu seinem aktuellen Besitzer lückenlos dokumentiert. gerade die Fortschreibung dieser files, inzwischen 12 Gigabyte umfassend und sich beständig weiter aufblähend, ist das Gegenteil von "Anonymität" und Datenschutz. Die Geheimdienste weltweit freuen sich. Das wäre das wahre "1984"-Geld, wenn es sich durchsetzen würde.

Fazit: momentan bläht sich eine riesige Blase auf, die platzen wird und platzen muss. Die spannende Frage ist nur, wie damals bei VW Dausend: Wann?


Sie könnte auch mit 10.000 BTC für eine (letzte) Pizza enden.

Aber das ist unrealistisch. Sie wird viel schlimmer enden: nämlich mit der totalen Wertlosigkeit einer jeden Zahlenkolonne, genannt Bitcoin. Das ist die traurige Wahrheit. Es ist wie mit Papiergeld, also wie mit jedem "fiat-money".

Schon Voltaire wußte: jede Papierwährung kehrt früher oder später zu ihrem inneren Wert zurück: Null.

Das git insbesondere auch für Kryptogeld, das man allerdings leider nicht, wie alte, entwertete Geldscheine, einrahmen und als historische Dokumente, vielleicht mit nettem Sammlerwert, noch handeln oder sich über das Sofa hängen kann. Zahklenkolonnen mit Nullen und Einsen haben keinen speziellen oder Sammlerwert, da beliebig ohne Qualitätsverlust kopierbar. Diese Erfahrung machte schon die Musikindustrie, den BTC-Jüngern steht sie noch bevor.
Bitcoins haben ihren (scheinbaren) Wert nur durch die Zuordenbarkeit, also Nicht-Anonymität, entweder eines Nutzers einer Plattform, oder einer sogenannten Wallet (virtuelle Brieftasche, also ein digitaler Container) quasi der elektronischen Brieftasche (z.B. auf dem USB-Stick transportabel). Dann ist der Brieftaschenbesitzer registriert und der Inhalt deregistriert, bzw. man registriert nur noch die Bewegung von einer in eine andere Brieftasche. Aber zurückrechnen kann man open source immer, alles. Und die angebliche Diebstahlsicherheit betrifft dann auch 'nur' den Zahlencode des Bitcoin. Der Dieb muss also die Brieftasche klauen. Der Dieb muss natürlich seine Spuren im Netz verwischen, Torserver nutzen z.B. und sich als Dagobert Duck pseudonymisieren. Gut, GANZ AM SCHLUSS muss er sich bei irgendeiner Bank auf dieser Welt registrieren als Person, um die Kohle abzuheben, aber da gibt es ja Länder, die nehmen das nicht ganz so streng. Spätestens beim Geschäft BTC gegen Geld oder Geld gegen BTC muss man die anonyme bzw pseudonyme Hose runterlassen. Lustig, nicht wahr?

Ich habe fertig.

Wenn ein BTC eine Unze pures Gold wert sein soll, bleibe ich bei Letzterem. Defintitiv;)
 
aus der Diskussion: Bitcoins kaufen
Autor (Datum des Eintrages): HelicopterBen  (30.11.13 04:12:16)
Beitrag: 110 von 349 (ID:45952032)
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