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Hornblower Fischer Tagestip 08.10.2001 Im Blickpunkt: US-Banken
Q3 Review US Banking-Industry: Die US-amerikanischen Finanzinstitute (Investment-, Retail- und Regionalbanken) mussten im ver-gangenen Quartal angesichts rückläufiger Kapitalmärkte und den Terror-Anschlägen in den USA teilweise herbe Kursverluste einstecken. Diese Rückschläge gingen einher mit vergleichbaren Krisen, in denen die US-Bankaktien im Durchschnitt um 30% gefallen sind. Die Vergangenheit hat ferner gezeigt, dass US-Banken nach Krisen durchschnittlich 16 Wochen gebraucht haben, um die Talsohle zu durch-schreiten. Bewertungskennziffern wie KGV und Price/Book sind in Krisenzeiten deutlich zurück gegangen. Während sich das PE z. B. in der Golfkrise (August -Oktober/1990) zwischen 5,6 – 7,7 bewegte, fiel das P/B-Ratio auf 0,9 zurück. Nach dem Terror-Anschlag im September diesen Jahres ermäßigten sich die Kennziffern auf 11,1 (PE) bzw. 2,2 (P/B). Dies belegt eindeutig, dass die Bewertungen nicht so stark unter Druck gekommen sind, wie in vergangenen Krisenzeiten. Sollte sich demnach die wirtschaftliche und politische Situation in den USA in den kommenden Wochen weiter zuspitzen, besteht nach unserer Einschätzung die Gefahr weiterer Kursverluste. Neben diesen Faktoren spielt auch das stark gesunkene US-Verbrauchervertrauen eine zunehmende Rolle bei der Prognose der Aktienmärkte in den USA. Im September fiel der Index der Universität Michigan im Vergleich zum Vormonat von 91,5 auf 81,8 zurück und damit auf den niedrigsten Stand seit November 1993. Dieser Vertrauensverlust spiegelte sich auch in den Handelsvolumina wider. Zwar kletterten die Volumina an der NYSE und an der Nasdaq im September gg. dem Vormonat um 64% bzw. 43%, dies reichte aber nicht aus, um die Ausfalltage nach dem Anschlag auf das WTC am 11. 9. zu kompensieren. Trotz der widrigen Bedingungen an den Kapitalmärkten und des rezessiven Szenarios konnten die Anleger im Q3 mit einzelnen Regional-Instituten Geld verdienen oder zumindest die Kursverluste begrenzen. Grund dafür der weiterhin sinkende Zinstrends und das vergleichsweise geringere Risikoprofil der Regionalbanken. Den größten Return unter den regionalen Großbanken erwirtschaftete die Huntington Banc, die um etwa 6% avancierten. Dagegen mussten Mellon Financial (-30%) und Bank of New York (-27%) die größten Kursverluste einstreichen. Unter den ungünstigen Marktbedingungen litten aber vor allem die Brokerhäuser. Der AMEX Broker-Index verlor knapp 24%, während dessen sich der marktbreite S&P 500 nur um circa 15% ermäßigte. Bei den Investmentbanken gehörten Merrill Lynch (-31,5%) und Morgan Stanley (-27,8%) zu den größten Kursverlieren. Obwohl die Bewertungen im US Bankensektor in den zurückliegenden Monaten deutlich zurückgekommen sind, haben sich die Risiken bei den Großbanken vor allem hinsichtlich der verschlechterten Asset Quality nicht grundlegend vermindert. Aus Bewer-tungsgründen und aufgrund des größeren Erholungspotentials halten wir gegenwärtig nur Morgan Stanley Dean Witter und Goldman Sachs für interessant, die wir beide von Marketperform auf Outperform hochstufen.
 
aus der Diskussion: 09.10.01: Bankenkrise in den USA. Wer wird zum Täter ernannt?
Autor (Datum des Eintrages): berrak  (09.10.01 17:40:38)
Beitrag: 140 von 308 (ID:4598380)
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