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Dem können wir weiterhin entgegen halten, dass die Gütermenge trotzdem viel höher ist, als das z.b. im Jahr 2000 oder 1990 der Fall war, obwohl Energie deutlich billiger war. Wir können auch mit gefracktem Öl den Markt mit Dienstleistungen und Gütern überschwemmen und wir machen es. Das ist die reale Seite! Finanziell haben die einen eben mehr und die anderen weniger, was in dem jetzigen Ausmaß durchaus problematisch ist.
Griechenland und co.:
In den Zeiten von billigem Öl gab es genauso massenweise Staaten, die in Armut lebten. Heute sind es an der einen Stelle weniger und an der anderen mehr, einige entwickeln sich gut, andere schlecht, so war das schon immer. Nebenbei waren Staaten wie Spanien und Griechenland in Zeiten des billigen Öles jahrzehntelang auch extrem arm. Global nahm der Hunger seit 1990 ordentlich ab, die Zahl der Autofahrer nahm deutlich zu, auch wenn dein Nachbar oder sonstwer sich keins mehr leisten kann. Der globale Wohlstand nahm allgemein deutlich zu, trotz steigender Ölpreise. Die Lebenserwartung, die Zahl derer, die lesen und schreiben können, die Zahl derer die gut ernährt sind, all das verbessert sich absolut wie auch relativ. Verlierer und Gewinner gibt es immer. Das war auch vor dem Ölzeitalter so. Staaten blühen auf, andere verfallen.
Übringens steigen die Reserven auch, wenn der Preis stagniert. Sie sind ja auch von 2011 bis heute gestiegen, obwohl der Preis real gefallen ist und wir mehr verbrauchen als jemals zuvor. Dazu liegen die Neufunde und Recoveryerhöhungen sowieso im Schnitt deutlich unter dem Ölpreis, was die Kosten angeht. Technologie treibt derzeit die Reserven hoch. Natürlich wird es durch den Anreiz hoher Preise verstärkt. Unsere Wirtschaft läuft auch mit Öl bei 100$. Eine perfekte Welt mit Wohlstand für jeden Erdenbürger erreichen wir trotzdem nicht, aber das hatten wir auch nie. Wenn ich in die Zeit des billigen Öles schaue, dann ist das Gesamtbild deutlich schlechter. Und ich wiederhole es: real, also in Gütern und Dienstleistungen gemessen, haben wir global DEUTLICH mehr Output als 1990, auch pro Kopf! Und selbst wenn wir heute 5% unserer Bevölkerung zusätzlich für die Energiegewinnung einsetzen würden, dann hätten wir trotzdem mehr Güter/Dienstleistungen als 1980 oder 1970, wo viel mehr damit beschäftigt waren Stahl oder Nahrung zu beschaffen, weil die Produktivität niedriger war. Durch den Punkt Produktivität haben wir ja überhaupt erst die Situation von heute: wir haben jeden unnötigen Scheiß in Massen auf dem Markt, weil wir für das Notwendige deutlich weniger Arbeiter benötigen und damit viel mehr frei sind, um allemöglichen Dienstleistungen anzubieten oder Güter herzustellen.

Mal ein kleines Szenario:
senk mal die Steuern für Erdöl auf 0. Die Welt würde völlig geflutet mit Öl.

Zu Opec: was erwartest du denn von ihnen? Ganz konkret! Ich bin mir der Probleme dort bewußt, aber welche Konsequenzen siehst du? Vielleicht halten sie den Ölpreis im Korridor zwischen 90 und 120 Dollar. Wäre ja kein Problem. Jedes Jahr sinkt der Verbrauch pro Auto, während die bruttolöhne steigen.

Zur Inflationsmessung:
Das hatten wir. Das Delta ergibt sich dadurch, dass man global nun qualitätsverbesserungen berücksichtigt. Ein Auto, das nun eine Klimaanlage, Sicherheitgurte, Radio, Airbag hat, das darf auch mehr kosten, als ein Wagen ohne diese Dinge. Der Mehrwert z.b. einer Klimaanlage wird nun berücksichtigt. Wer Neuheiten nicht haben möchte, der kann ja spottbillig gebrauchte Dinge kaufen. Schau mal was alte Pc's und Autos so kosten. Dinge wie Spritkosten, Miete, Nahrungsmittel, werden ganz gewöhnlich im Warenkorb für die Inflationsmessung berücksichtigt.
 
aus der Diskussion: Peak Oil und die Folgen
Autor (Datum des Eintrages): TME90  (16.01.14 14:32:47)
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