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Ärzte: Absinth schädigt Nerven

Die Renaissance des Absinths in Deutschland stellt nach Expertenansicht einen
"gesellschaftliche und gesundheitspolitisch nicht zu unterschätzenden
Risikofaktor" dar. In Fachkreisen sei die Rückkehr des alkoholischen Getränks
aus Wermut, Anis und Fenchel "noch weitgehend unbekannt", schreibt das
Deutsche Ärzteblatt. Selbst die Vergiftungszentralen seien "nicht ausreichend auf
die damit einhergehende
Problematik vorbereitet".
Die spezifisch
nervenschädigende Wirkung
des Getränks scheine vor
allem auf seinen Gehalt an
Thujon zurückzuführen sein,
einem Inhaltsstoff aus den
ätherischen Ölen der Wermutpflanze.

Der Absinthkonsum habe in Deutschland zwar nie eine große
Rolle gespielt, dennoch sei es 1923 verboten worden,
Absinth einzuführen, herzustellen oder zu verkaufen. Eine
grundlegende Änderung dieses Verbots sei erst 1991 mit
dem in Kraft treten der "Verordnung zur Änderung der
Aromen und anderer lebensmittelrechtlicher Verordnungen" rechtsgültig geworden. Diese sei eine Umsetzung von
EU-Richtlinien.

Inzwischen sei Absinth in Deutschland ein Modegetränk geworden, berichten Jakob Hein von der
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Berliner Charite und
zwei weitere Autoren. Aktuell stehe die Einführung weiterer als "Absinth" deklarierten Getränke in Deutschland
bevor. Vergiftungen durch das im Absinth enthaltene Thujon könnten dem Beitrag zufolge neuropsychiatrische
Symptome wie Psychosen und Krampfanfälle auslösen. Das Risiko für Krämpfe werde durch Rauchen noch
erhöht. Neuere Veröffentlichungen weisen nach Darstellung der drei Autoren
darauf hin, dass Thujon Nerven, Nieren und Magen schädigt.
 
aus der Diskussion: Alkohol macht klug
Autor (Datum des Eintrages): Blascore  (23.10.01 12:23:57)
Beitrag: 18 von 20 (ID:4699132)
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