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Porno-Queen Buster schrieb einen Thriller

Dolly, woher kennst Du
so viele Fremdwörter?


Von SANDRA SPIEKER


Bisher war sie nicht die Frau der vielen Worte. Dolly Buster, Ex-Pornostar und seit 1997 Filmproduzentin, hat einen Roman geschrieben. Mit erstaunlich viel Handlung – und Wörtern, die man aus ihren Filmen bisher nicht kennt.

Meritenhungrig, desaströs, anachronistisch, suspekt, paranoid. In “Hard Cut” wimmelt es von schweren Begriffen. Und unwillkürlich fragt sich der Leser:


Liebe, ehemalige Porno-Queen: Wo hast Du alle diese Fremdwörter her?

Dolly selbst sagt, beim Schreiben habe ihr niemand geholfen. Nun gut. Lesen wir ihr erstaunliches Erstlingswerk...

“Hard Cut bezeichnet in der Filmfachsprache einen harten Schnitt ohne Überblendung”, erklärt Dolly. Es ist aber nicht Zelluloid, was hier bearbeitet wird – es springen reihenweise Männer über die Klinge eines Serienkillers. Der schneidet seinen Opfern zuvor ihr “bestes Teil” ab und drapiert die “Trophäen” in den Öffnungen von Gummipuppen-Nachbildungen der Pornoqueen Lilly DeLight.


Dolly Buster stellt ihren Psycho-Thriller
„Hard Cut“ vor ("Hard Fuck" wäre treffender gewesen :D)


Dolly konstruiert eine gute Story um die bestialischen Morde. Wer einen “Hardcore”-Stoff erwartet, wird enttäuscht sein. Die Autorin beschreibt zwar die präparierten Gummipuppen hämisch und genau, schildert jedoch nur eine der (wenigen) Sexszenen im Detail. Ab der zweiten Hälfte des 340-Seiten-starken Buches wird es richtig spannend.

Generell ist der Buster ein kluger Coup gelungen: “Hard Cut” ist ein PR-Thriller. PR für die Marke Dolly Buster: Die Figur der Lilly DeLight (alias Dolly) ist sexy, warmherzig, tiefsinnig, intelligent, scharfzüngig und schlagfertig - so perfekt, dass man sie schon wieder unglaubwürdig findet.

Dem Leser gewährt Dolly einen scheinbaren Einblick in das tägliche Geschäft mit dem Sex. Es wirkt allerdings, als wolle sie mit allen Vorurteilen aufräumen – Porno im Weißwaschgang.

Das Debüt ist ein Erfolg. Seit drei Wochen auf dem Markt, ist bereits die vierte Auflage in Druck gegangen und liegt nun bei 100 000 Exemplaren. Filmproduzent Bernd Eichinger hatte sich die Rechte an dem Stoff bereits am zweiten Tag nach Erscheinen gesichert.

Dolly kann sich vorstellen, dass Katja Flint oder Veronica Ferres die Lilly spielen. Aber vielleicht sehen Dolly Buster bald selbst in der Hauptrolle ihrer eigenen Geschichte.

Da könnte es allerdings ein Problem geben: Wenn Dolly die schwierigen Wörter sprechen muss... :laugh::laugh::laugh:

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aus der Diskussion: PORNO-QUENN SCHLÄGT AKTIEN-PROFI !!!
Autor (Datum des Eintrages): HSM  (27.10.01 13:38:28)
Beitrag: 19 von 19 (ID:4736088)
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