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"Von dir kam dazu, wie so oft NICHTS. Ich erinnerte dich danach, wieder NICHTS.
Nun der 3. Versuch, bin gespannt."

Doch eigentlich kam da genug von mir. Lies lieber nochmal genauer, bevor du solche Textlawinen lostrittst.


"Ich ahne es schon, wenn der Ölpreis steigt, dann liegt es an der wachsenden Kaufkraft und wenn er fällt, dann liegt das natürlich nur an der zunehmenden Effizienz"

Es gibt eben mehrere Vektoren. Die Finanzkrise war natürlich kein Effizienzschub, sei nicht albern. Das Thema wurde vom BP Experten btw. auch ausführlich behandelt, also Effizienz und Kaufkraftverlust, falls es dich interessiert. Ich hatte den längeren Vortrag hier ja geposted. Er gilt als einer der größten Ölexperten der Welt.

Sonst wählst du immer den falschen Ansatz, wie schon einmal gezeigt. Du siehst einen Text von mir und versuchst krampfhaft Widersprüche zu entdecken. Wenn man sich inhaltlich nicht damit auseinander setzt, dann findet man welche, die keine sind. Statt diesen Textlawinen befasse dich ruhig erst einmal ausführlicher damit. Denn das stimmt noch wie vor:
Wenn der Output nicht fällt, die Effizienz steigt und der Ölpreis steigt, dann ist es ein BEWEIS, dass die Kaufkraft gestiegen ist. Die globale. Lokal: Verlierer und Gewinner. Ich verstehe gar nicht, wieso du das nicht richtig aufnimmst. So schwer ist es doch nicht.


"Natürlich hat das auch was mit dem (verknappenden, teurer werdenden) ANGEBOT zu tun."

Nun, ich hoffe du nimmst das hier jetzt voll umfänglich wahr. Ist das der Fall? Wenn wir heute noch so viel verbrauchen würden wie 2000, dann bräuchten wir gar kein Öl, welches hohe Ölpreise verlangt. Klar, es wäre etwas teurer als im Jahr 2000, aber nicht viel. Was ist passiert? Die globale Nachfrage also Kaufkraft ist vor allem in Asien gestiegen. Der Ölpreis reagiert hart und entsprechend steigt die Menschheit in die Förderung auch "teurer" Vorkommen ein, da es sich anschließend lohnt. In einem Status Quo ohne neue Nachfrage, würden wir heute deutlich weniger produzieren und entsprechend (Best First) deutlich günstiger. Wir haben ja heute noch massig "paar Dollar" Produktion. Nur zapfen wir wegen der hohen Nachfrage und damit dem hohen Preis auch neue Quellen an, denn die Nebenbedingung des Preises wurde durch die Nachfrage erfüllt.

Ich gehe noch auf ein paar Aspekte ein, die mir neu erscheinen. Wenn du auf einen bestimmten bestehst, hole ich das nach.

"dass billiges Öl auch die Förderung von teurem subventioniert?"

Nö. Das was man zur Produktion von teurem Öl braucht wird zu Weltmarktpreisen bezahlt, also 95-110 Dollar. Es gibt da keine Subvention.
Zu deinem Zinsenkram: 30-40 $ pro Barrel. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Rechne es pro Liter aus.


"Jedes Jahr wird mehr neues Öl gefunden, als verbraucht
Falsch:"

Das ist nicht falsch. Die Reserven waren 2000 bei ca. 40 Jahren und sind jetzt bei 53. War das nicht die Grafik, die unkonventionelles Öl ausschloss? Sieht zumindestens stark so aus und ich meine mich zu erinnern, dass du das sogar selbst sagtest (vor 6-12 Monaten irgentwann) Und der wichtigste Punkt: Recovery. Wir finden neues Öl in alten Quellen. Schau dir die Reserve Replacement Ratio an. Ich bin immer wieder von dir überrascht, wie viel du als Ölexperte nicht beachtest. Wir haben seit 2000 RRRs weit über 100 %. Meine Aussage ist korrekt.

"Träum weiter, selbst Urlaub hat zugegeben, dass kein geringerer als die Saudis "schummeln"."

Wenn jmd schummelt dann Venezuela, wobei selbst die BP Schätzung dort gigantische Reserven sieht. Und was passiert, Achtung rein hypothetisch, wenn du 100 % der Reserven von Saudi Arabien abziehen würdest? Na, na? Wie hoch wäre der Bestand dann so historisch betrachtet? Dein Einwand ist also 1. völlig an den Haaren herbei gezogen (-> Irak -> Helmuts Argument) und 2. wäre nicht mal dann meine Aussage falsch.


"Kannst du gar nicht wissen (es sei denn, du hältst dich für einen Gott)"

Haben wir mehrfach dargelegt. Kann man zumindest zu 99 % annehmen.


"Wen interessierts? Finanzierbarkeit in eskalierender Krise?"

Die globalen Konzerne horten Cash. Die Geldnachfrage ist extrem niedrig, das Geldangebot extrem hoch (siehe langfristige Zinsen). Das sind Ausflüchte.

"Minimal"

Stimmt. Und das obwohl wir meilenweit vom Rest entfernt sind.

"Du verstehst das Problem nicht, Kosten, Rückkoppelung Kaufkraft"

Es lohnt sich für bestimmt Zielgruppen. Darum geht es.



"Russland vor dem Peak
Die Saudis vorm Exportpeak
Fracking USA vorm Peak
Offshore sinkende Investitionen => zukünftig schrumpfender Output
Die Majors mit schwindendem Output trotz gestiegener Investitionen"

Russland hat bloß gesagt, dass sie 2016 leicht weniger Output sehen als heute. Gleichzeitig schätzt Russland, dass es 2020 schon wieder mehr sind (Link zur Frackingformation von damals). Wow. Die USA waren Jahrzehnte im Decline, und was war?
Nur das Permian Basin kann diesen Decline kompensieren, muss es nicht mal -> Russland Fracking.

Die Saudis haben Backupkapazitäten und halten den Ölpreis bewußt hoch. Das ist dir schon klar, oder? Und auch hier: wieso sollte zusätzlicher Wohlstand in SA nicht zählen, wenn sie mehr selbst abzweigen?

"Offshore sinkende Investitionen => zukünftig schrumpfender Output"

Das macht extrem wenig Sinn. Offshoreanteil am globalen Output? Dir ist schon klar, dass Kapital zu Onshore umgeleitet wird und dass wir 2014 >700 Mrd. an Investitionen sehen? Onshore ist eben rentabler. Und dazu: du denkst auch hier nicht relativ. Offshore hat den Time Lag am härtesten. Nur weil sie CapEx in dem Bereich selektiv 2013 höher waren, heißt es nicht, dass darum der Offshoreoutput sinkt. Er steigt nur weniger stark. Schau alleine was im Golf für Projekte laufen. Nicht umsonst soll der Golf Output z. B. bis 2020 deutlich zulegen. Wenn ich alleine die Projekte von BP und Chevron zusammenzähle. Du denkst immer noch, dass CapEx und Output einen zeitlichen Gleichlauf haben. Du machst keinerlei Fortschritte. Das ist traurig.
 
aus der Diskussion: Peak Oil und die Folgen
Autor (Datum des Eintrages): TME90  (09.08.14 14:18:03)
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