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Hallo liebe WO-Gemeinde,

als Flatex-Kunde ist mir die letzten Wochen die Umbenennung der börsennotierten Flatex-Mutter von „Flatex Holding AG“ in „FinTech Group AG“ (www.fintechgroup.com) uns Auge gestossen, und ehrlich gesagt finde ich das ganze sehr spannend. Habe mir deshalb die letzten Wochen auch Aktien gekauft, wobei man schon sehr lange braucht, einige tausend Stücke einzusammeln, da die Aktie mehr als illiquide ist. Ich hoffe das ändert sich mit der Strategieerweiterung. Was sind Eure Gedanken?

Vielen Dank für Euren Input!

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TradeCentre hatte Anfang Juli folgendes geschrieben:

"Es tut sich was im Banken- und Internetsektor! Die flatex Holding AG die mit ihren Tochterfirmen flatex GmbH, AKTIONÄRSBANK Kulmbach GmbH und CeFDex AG bereits einer der Markt- und vor allem Innovationsfuhrer im deutschen Brokerage- und Tradingmarkt ist, hat eine massive Strategieerweiterung bekanntgegeben: Die Bank will zukünftig über das gesamte Finanzdienstleistungsspektrum hinweg Online-Bankdienstleistungen anbieten und disruptive Technologien und Geschäftsmodelle entwickeln und finanzieren. Die Namensänderung in FinTech Group AG, die bei der kommenden Hauptversammlung beschlossen werden soll, wird diese Ausrichtung unterstreichen.

Haben Sie das schon einmal gehört? Richtig, auch Rocket Internet, die Beteiligungsholding der Samwer- Brüder, sieht Financial Services Technologies als eines ihrer drei Hauptstandbeine und will in diesem Bereich stark investieren. Die als recht intransparent geltende Rocket peilt für das dritte Quartal 2014 einen
milliardenschweren Börsengang an. Die FinTech Group hat allerdings einen massiven Wettbewerbsvorteil: Sie besitzt mit der Tochterfirma AKTIONÄRSBANK die Erlaubnis zum Erbringen von Bankdienstleistungen, ist also eine so genannte „Vollbank“.

Bernd Förtsch hat schon einmal bewiesen dass er das Potential hat, eine Branche innerhalb von kurzer Zeit gründlich durcheinanderzuwirbeln. 2006 startete flatex mit dem Fünf-Euro-Flatfee Model und wurde damit innerhalb kürzester Zeit einer der erfolgreichsten deutschen Onlinebroker, über den vermutlich auch viele unserer Leser handeln. Mit Cefdex konnte er den führenden deutschen CFD- und Forex Broker aus dem Boden stampfen und den ansonsten meist angelsächsischen Anbietern mit "CFDs made in Germany" die Stirn bieten. Wie aus Branchenkreisen zu hören ist, haben in den letzten zwölf Monaten verschiedene internationale Player wie Saxo Bank und IG Markets bei der FinTech Group angeklopft und Chancen für eine Übernahme der Töchter flatex oder Cefdex ausgelotet. Auch ein Kauf der ganzen Gruppe soll zur Debatte gestanden haben. Die Kaufpreisangebote für einzelne Tochterfirmen sollen dabei jeweils deutlich die gesamte Marktkapitalisierung der FinTech Group AG, die aktuell bei rund 90 Millionen Euro liegt, überstiegen haben. Förtsch, der ohnehin gemäß manager magazin zu den 500 reichsten Deutschen zählt, soll jedoch dankend abgelehnt haben und gedenkt eher, den Angelsachsen ihre Marktanteile in Deutschland
abzunehmen.

Kein Wunder, bei solchen Zahlen: In 2013 wurden von 136.000 Kunden 5,5 Millionen Transaktionen ausgeführt. Die Wertpapier- und Cashbestände von Kunden betrugen Ende 2013 rund 3,5 Milliarden Euro. Das Eigenkapital der Gruppe beträgt 36 Millionen Euro und soll zeitnah deutlich erhöht werden. In 2014 soll wohl noch eine schwarze Null als Ergebnis herauskommen, da der Aufbau der Bankinfrastruktur das Ergebnis belastet. Mit dem Ausbau des Geschäftes soll jetzt jedoch der Turbo eingeschaltet werden. 2015 sollen bereits rund sieben Millionen Euro vor Zinsen und dem Zugriff des Fiskus verdient werden. 2016 will Alleinvorstand Stefan Müller ein EBIT im zweistelligen Millionenbereich einfahren. Wie aus Kulmbach zu hören ist, will Förtsch eher sogar positiv überraschen, sodass die Prognose der Firma durchaus konservativ sein könnte.

Neben dem Ergebnistreiber "Brokeragegeschäft", in dem die FinTech Gruppe während der letzten zwei Jahre mit "angezogener Handbremse" gefahren ist, aber jetzt nach Erteilung der Banklizenz wieder richtig Vollgas geben will, sind der zweite Ergebnistreiber neue Geschäftsmodelle, die auf der frisch erhaltenen Banklizenz aufgesetzt werden sollen. Das Angebot der FinTech Group an Unternehmer und Start Ups ist dabei sehr verlockend: FinTech Group stellt die Banklizenz im Rahmen eines so genannten Haftungsdaches und finanziert den Aufbau und will im Gegenzug eine Mehrheitsbeteiligung am Unternehmen. Auf der offiziellen Agenda für das zweite Halbjahr 2014 stehen neue Tochterfirmen in den Bereichen Crowdfunding, Fondsservices und „Social Trading“.

Bei den meisten Internetfirmen können Privatanleger dann einsteigen, wenn die echten Profis aussteigen. So sind die Samwer-Brüder eher dafür bekannt, zu dreisten Bewertungen zu verkaufen und ihre Aktien bei dummen Dritten abzuladen. Bei der FinTech Group haben Anleger die Chancen noch verhältnismäßig günstig
einzusteigen. Natürlich ist die milliardenschwere Rocket mit der FinTech Group nicht vergleichbar, da das Fintech-Geschäft bei Rocket nur einen Teil des
Gesamtgeschäfts darstellt.

Wie Sie vielleicht wissen, hält flatex Holding AG noch über 900.00 Aktien im Eigenbestand, die über die letzten Jahre zurückgekauft wurden. Laut Marktkreisen wurden diese Aktien nunmehr komplett an institutionelle Investoren aus dem internationalen Ausland verkauft. Der Preis für diese Aktien lag auf dem jetzigen Kursniveau von circa 6,50 Euro. Müller kann sich sodann über frisches Geld von rund sechs Millionen Euro freuen, welches er für die Expansion verwenden kann.

Entwickelt sich das Unternehmen ertragstechnisch wie geplant, hat das Papier massives Kurspotenzial. Wir raten zum Kauf der heutigen flatex Holding AG und künftigen FinTech Group.
 
aus der Diskussion: FinTech Group AG - der neue Internethighflyer?
Autor (Datum des Eintrages): techstocks11  (23.08.14 22:15:52)
Beitrag: 1 von 6,663 (ID:47593462)
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