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Moin!


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Deutsche Bank Research:

06.11.2001


Der äußerst schwache US-EINKAUFSMANAGERINDEX für den DIENSTLEISTUNGSSEKTOR im Oktober hat die Sorge geweckt eine REZESSION in den USA könnte tiefer sein als von manchen Volkswirten bisher angenommen.
Der Index war im Oktober mit 40,6 Punkten nach 50,2 im September auf den tiefsten Stand seit Beginn der Umfrage vor vier Jahren gesunken. Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 45,9 Punkte gerechnet. Ein Indexstand über 50 Punkten signalisiert eine Verbesserung, ein Stand unter 50 Punkten eine Verschlechterung der konjunkturellen Lage im Dienstleistungsgewerbe.
Der unerwartete starke Rückgang des Index zeigte jedoch kaum Wirkung auf den EUR-USD-Kurs. Der Markt erwartet weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank (Fed) und Konjunkturprogramme durch die US-Regierung. Der Euro fiel gestern im frühen asiatischen Handel unter die Marke von 0,9000 USD und handelt auch heute Morgen noch unter diesem Niveau.



Händlern zufolge hat vor allem die von Bundesbank-Präsident Ernst Welteke ausgelöste Ungewissheit über die zukünftige Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) die Gemeinschaftswährung belastet. Mit seiner Warnung vor zu starken Zinssenkungen in der Euro-Zone am Wochenende habe er Spekulationen auf eine rasche geldpolitische Lockerung gedämpft. Am Abend nährte EZB-Präsident Wim Duisenberg dann aber mit optimistischen Aussagen zur Entwicklung der Verbraucherpreise in der Euro-Zone wieder Hoffnungen auf einen Zinsschritt nach unten. Anfang 2002 werde die Teuerungsrate in den zwölf Euro-Ländern im Durchschnitt wieder deutlich unter zwei Prozent fallen, sagte der EZB-Chef am Abend am Rande des Treffens der Euro-Gruppe in Brüssel. Die EZB entscheidet am Donnerstag erneut über die Zinsen in der Eurozone.



Die EZB hat ihren wichtigsten Leitzins in diesem Jahr bereits in drei Schritten um insgesamt einen Prozentpunkt auf 3,75 Prozent reduziert.



Wir gehen davon aus, dass der Indikator für das Wirtschaftsklima in der Eurozone im Oktober auf 99,5 Punkte gefallen ist, von 100,1 Punkten im September. Die Oktoberdaten erfassen zum ersten in vollem Umfang die Folgen des 11.September. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungs-sektor sollte auch in Euroland im Oktober noch einmal kräftig gefallen sein. Wir erwarten mit 45,0 einen Rückgang von über zwei Punkten. Die Arbeitslosenrate in Euroland dürfte im September leicht auf 8,4% angestiegen sein. Auch die Stimmungsindikatoren in Frankreich sollten im Oktober weiter nachgegeben haben.



Der morgige Handelstag wird jedoch bestimmt vom Warten auf die Zinsentscheidung der Fed. Nach den jüngsten schwachen Arbeitsmarktdaten und Stimmungsindikatoren erwarten wir einen Zinsschritt von mindestens 50 Bp. auf 2,0%.
 
aus der Diskussion: 06.11.01: US-Zinsentscheidung - Greenspan gibt der Nachwelt einen Trümmerhaufen
Autor (Datum des Eintrages): nasdaq10.000  (06.11.01 10:14:23)
Beitrag: 74 von 767 (ID:4804874)
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