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Freitag, 9. November 2001

Potter bringt Schotter
Wall Street unbewegt


Die amerikanischen Aktien wären ja gerne kräftiger gestiegen. Harry Potter und gute Konjunkturdaten jedenfalls sprachen dafür. Gebremst wurde die Party aber von ein paar Gewinnwarnungen. Zum Beispiel von Heinz, denn da drohen die Gewinne "ins Ketchup" zu fallen. Unterm Strich bewegten sich die Märkte kaum vom Fleck.

Der Dow Jones legte am Ende 0,2 Prozent zu auf 9.608 Zählern, die Nasdaq schloss praktisch auf Vortages-Niveau bei 1.828 Zählern.

Das Vertrauen der US-Verbraucher in die Wirtschaftsentwicklung des Landes ist nach der jüngsten Studie der Universität Michigan im November im Vergleich zum Oktober gestiegen. Aus New Yorker Finanzkreisen wurden am Freitag vorläufige Zahlen bekannt. Und demnach stieg der Index im November auf 83,5 nach 82,7 im September. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 78,7 Punkte gerechnet.

Eine positive Überraschung brachten auch die Erzeugerpreise in den USA. Diese verzeichneten im Oktober mit minus 1,6 Prozent den stärksten Rückgang seit Erfassung dieses Konjunkturdatums. In den beiden Vormonaten war hier noch ein Anstieg um jeweils 0,4 Prozent verzeichnet worden.

Ein bisschen gezaubert wird an den Börsen neuerdings übrigens auch. Harry Potter ist mit von der Partie in Form der Aktie von AOL Time Warner . Der weltgrößte Medienkonzern als Inhaber der Rechte verdient nämlich gut mit dem kleinen Zauberer, vor allem mit dem Film, der jetzt in die Kinos kommt. Jedenfalls gehen Analysten davon aus, das der Streifen ein absoluter Kassenschlager wird, der mehr einspielen könnte als "Titanic". Der Aktie tut das natürlich gut - sie gewann 1,8 Prozent auf 37,10 US-Dollar.

Nicht so gut sah dagegen die Konkurrenz von Walt Disney aus. Der Medien- und Unterhaltungskonzern hatte am Donnerstagabend einen deutlichen Gewinnrückgang im vierten Quartal bekannt gegeben. Der Gewinn je Aktie werde bei 6 Cents je Aktie liegen nach 15 Cents im Vergleichsquartal des Vorjahres. Analysten hatten einen Gewinn je Anteilschein von 7 Cents erwartet. Und auch für das angelaufene erste Quartal erwarte man einen Gewinneinbruch, lautete die düstere Prognose des Konzerns. Die Aktie legte erstaunlicherweise trotzdem 0,7 Prozent zu auf 18,98 US-Dollar.

Der Ketchup-Hersteller Heinz schraubte ebenfalls die Prognosen zurück. Grund sei die schleppende Nachfrage nach Ketchup in den Restaurants, hieß es von dem Unternehmen. Der Gewinn je Aktie werde jetzt nur noch maximal 60 Cents und nicht - wie zuvor angekündigt - 66 Cents betragen. Die Papiere brachen 6,6 Prozent ein auf 39,87 US-Dollar.

Fester dagegen notierten Öl-Werte. Grund: der gestiegene Rohölpreis. Amerada Hess gewannen 4,7 Prozent auf 61,90 US-Dollar, Conoco 5,2 Prozent auf 26,85 US-Dollar und Exxon Mobil notierten 1,5 Prozent fester bei 40,11 US-Dollar.

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merkt ihr wie die strohhalme immer kleiner werden!

:laugh:
 
aus der Diskussion: Der Wahnsinn von Amerika
Autor (Datum des Eintrages): DolbyDigital5.1  (09.11.01 23:00:03)
Beitrag: 510 von 634 (ID:4847938)
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