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Das stand hier zwar schon mal, aber wer Nebelkerzen wirft, wird Löschwasser ernten und schön nass dabei werden

To whom it May concern: Seit Herrn Kunze wissen wir - mehr bullsHit war Nie.


Zu dumm, dass Küchler und Konsorten immer neue Dumme finden, um ihre Desinformationspolitik fortzusetzen. Dieses ist noch ein weiteres Beispiel in der endlosen Kette der Verdrehungen fast unrichtiger Wahrheiten, nach denen alle an allem Schuld sind nur nicht Dr. Küchler und die anderen guten Menschen von Mahlsdorf.

Wer so wenig Einsichtsfähigkeit in die eigenen Fehler besitzt, wird kaum zum wirtschaftlichen Erfolg kommen, selbst wenn er sich mit den verbliebenen Assets schon aus dem Staub gemacht hat. Zu den Ermittlungsergebnissen des Herrn Kunze im einzelnen:


Zu 1. Gründe für die Insolvenz

Grund für die Insolvenz ist nicht die nicht eingehaltene Finanzierungszusage der Banken sondern die Tatsache, dass die Lipro entgegen ihrer vollmundigen Auskünfte nicht nur keine Umsätze tätigte, sondern massive Verluste in den Jahren 1999 und 2000 getätigt hat. Diese sollten durch die Luftbuchung des sogenannten Russlandgeschäftes in Höhe von ca. 30 Mio DM kaschiert werden, das auf einer unverbindlichen Vertriebsvereinbarung mit russischen Software-Händlern basierte.

Der Versuch Küchlers, diese angeblich werthaltigen Vertriebsrechte an einen russischen Telekom-Provider zu veräussern, scheiterten kläglich. Der grosse Vorsitzende aus Mahlsdorf ? nach dem mittlerweile nach Schweden immigrierten Transvestiten Charlotte von Mahlsdorf ist Küchler der bekannteste theoretische Gewerbesteuerzahler - wurde dort nicht einmal empfangen. Die Wirtschaftsprüfer hatten von Anfang an festgestellt, dass sie eine Bilanz mit dem Russland ? Geschäft nur dann testieren würden, wenn ihr ein reales Geschäft zugrunde liegen würde.

Ebenso problematisch verhält es sich mit den Aktivierungen der Software-Entwicklung in Höhe von ich glaube 18 Mio Euro. Software, die keiner kennt, die keiner kauft und von der der ehemalige Vorstand glaubt, sie sei nun für eine bescheidene Mio DM an Siemens zu veräussern. So hoch kann der Abschlag aufgrund des Insolvenzverfahrens sicher nicht sein.

Anders gesagt: Lipro hat das durch Kredite gewährte und den Börsengang eingeworbene Geld schlicht und einfach verbrannt ? es ist weg. Und Küchler war nicht in der Lage, Betriebswirtschaft und Vertrieb aufzubauen. Eine Marketing-Strategie, die den einzigen wirklichen Wettbewerbsvorteil der Software herausgestellt hätte ?ihre Sap-Kompatibilität- wurde nicht entwickelt.

Grössenwahn ersetzt eben nicht Kompetenz.

Das Unternehmen geriet nicht in Zahlungsschwierigkeiten, weil zugesagte Finanzierungen nicht eingehalten wurden, sondern weil das Ergebnis 2000 desaströs war und die Verschleierung und die Angabe eines falschen Jahresergebnisses für die finanzierenden Banken offensichtlich war und diese deshalb nicht bereit waren, die phantastareien der Lipro weiter zu finanzieren. Ausser der Russland-Luftbuchung gab es 2000 so gut wie überhaupt keine Umsätze.

Die teilweise wegen ausgebliebenen Kaufpreisen gescheiterten Akquisitionen verschärften die Managementprobleme des Unternehmens. Was man im kleinen nicht kann, kann man im grossen schon lange nicht. Insbesondere die COMET AG hätte sich im ersten Quartal ja zur Cash-Kuh entwickeln können ? dass das nicht geschah war in den Management-Fehlern des Gutmenschen aus Mahlsdorf begründet.

Es scheint auch interessant, warum ?Anschlussfinanzierungen nicht erreichbar waren?: Im April wurde mit den finanzierenden Banken und dem Land Berlin über eine Sanierung verhandelt.

Es sind nahezu traumhafte Bedingungen, wenn das Land auf Staatssekretärsebene verhandelt wie im Fall Lipro. Allerdings sollte das Unternehmen, um das es geht, belastbare Unterlagen vorlegen. Das geschah nicht.

Das Land war bereit, eine Ausfallbürgschaft in Höhe von bis zu 10 Mio DM zu gewähren. Dafür hätte es eine Bank geben müssen, die das Antragsgeld in Höhe von ca.50 TDM berappt und die Prüfung durch die beauftragten Wirtschaftsprüfer hätte ergeben müssen, dass die Lipro nicht überschuldet ist: Der mit dem Antragsgeld bezahlte Wp hätte feststellen müssen, dass die Lipro zum Zeitpunkt der Antragstellung nicht überschuldet gewesen wäre.

Die Aussicht auf eine Landesbürgschaft ist für jede Bank biblisch. Kreditzinsen bei Abwesenheit jeden Risikos. Wenn da nicht die Frage der Überschuldung wäre, mit der man auch noch das Antragsgeld verloren hätte.


2. Tätigkeit des Insolvenzverwalters

Auch hier ist die Auskunft des Bisherigen Vorstandes in nahezu allen punkten falsch.

Zunächst einmal zu den Mutmassungen von Gttingen. Nicht ich arbeite für den Insolvenzverwalter, sondern er für mich. Im übertragenenen Sinne ist der Verwalter der Anwalt der Gläubiger. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens hat er die Aufgabe vor allen anderen die Interessen der Gläubiger zu befriedigen. Wenn eine Weiterführung des Unternehmens dazu hilfreich ist ? bitte. Aber bestimmt nicht mit den bemühten Mitarbeitern und dem ehemaligen Vorstand.

Der gute Herr Kunze zitiert aus dem Ermittlungsbericht des vorläufigen Verwalters vom 11.September. Die wesentlichen Passagen dieses Berichtes besagen folgendes.

· Der Verwalter ging davon aus, dass der Vorstand ihm die Wahrheit sagte und alle erforderlichen Unterlagen bereitgestellt wurden.
· Die Anträge auf Insolvenz datieren vom 26.06. ? 13.08.2001. Leonhardt wurde am 19.07 mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt. Um die Masse das Unternehmens zu sichern, wurde bereits am 13. 08. die vorläufige Verwaltung angeordnet. Verfügungen über die Masse sind seither nur mit Genehmigung des Verwalters wirksam.
· Nach Aussage von Küchler gegenüber dem Verwalter-laut Gutachten- hinderte allein die vorläufige Verwaltung den Abschluss der Sanierungsbemühungen ? warum hat die Runde mit der Landesregierung Berlin dann nicht schon zur Landesbürgschaft ? dem Königsweg ? geführt
· . Der Ermittlungsbericht zitiert Küchler vor dem 11.09. mit der Aussage.
?Die Antragsgegnerin teilte in diesem Zusammenhang auch mit, dass der Geschäftsbetrieb bei Eröffnung des Insolvenzverfahrens, bzw. bei Einstellung unverzüglich wertlos sei und die Gründung einer Auffanggesellschaft oder die Durchführung eines Insolvenzplanes nicht anzustreben sei.? Und was machen Comet und Lipro Systems heute.
· Der Bericht weist Verbindlichkeiten in Höhe von 44 Mio DM und Massekosten in Höhe von rund 600.000 DM aus ? das sind Kosten die während der Durchführung eines Insolvenzverwaltung unweigerlich anfallen ? sowie auf der Basis der Angaben des guten Menschen von mahlsdorf frei verfügbare Masse in Höhe von 11 Deutschen Mark aus. Die Empfehlung des Verwalters fiel entsprechend aus: Er empfahl, ein Verfahren nicht zu eröffnen.
· Die Eröffnung geschah dann aufgrund des Antrages des Lipro-Vorstandes, der ein Sanierungskonzept mit vorlegte. Der Grund liegt wohl darin, durch Weiterlaufen des Verfahrens die neugegründeten Tochtergesellschaften, von denen Küchler gegenüber dem Verwalter noch erklärt hatte, es mache keinen Sinn solche zu gründen, vor dem Zugriff der Gläubiger und der Anteilseigner zu schützen. Ein neuerliches Gutachten des Verwalters hat es nicht gegeben.

Der Verwalter hat allen Grund, von Vermögensverschiebungen an die Systems und andere zu vermuten. Dies ergibt sich zwangsläufig aus den Äusserungen des illustren Herrn Kunze.

· Als Beweis dafür, dass keine Vermögenswerte verschoben worden sind, führt Kunze den Versuch des Verwalters an, an einen Grosskonzern für 280TDM Lizenzen zu verkaufen. Die COMET habe im Vergleich dazu einen Gesamtpreis von einer Mio DM erwirkt, davon 280TDM in bar und den Rest als Schuldenerlass. Tatsächlich sind beide Ergebnisse identisch. Denn ob der sogenannte Grosskonzern dem untergehenden Unternehmen Lipro Schulden erlässt, die ohnehin wertlos weil nicht zu betreiben sind oder nicht ist völlig wurscht.
· Wenn alle Software-Lizenzen der Lipro dieser und also dem Verwalter zur Verfügung stehen, womit betreiben dann COMET und Lipro Systems ihr Geschäft ? was haben die denn eigentlich zu verkaufen.

2.b. Konten

Nach Aussagen des Insolvenzverwalters handelt es sich offensichtlich um Konten, über die erhebliche Umsätze geflossen sind. Die dem Verwalter vorgelegten Konten haben ausweislich des Berichtes vom 11.September im Jahr 1998 0 DM , in 1999 0 DM und in 2000 rund 4,9 Mio DM. Für 2001 werden keine Angaben gemacht. Der Bericht weist alle vorgelegten Konten akribisch auf. Ein nennenswertes Gutachten ist nicht zu erkennen

Ein Schuh wird aus der Angelegenheit, wenn man die Frage umdreht. Warum eröffnet die Lipro nach dem 30.06.01 überhaupt ein oder mehrere neue Konten.

a. Weil die Banken Kredite gekündigt und fällig gestellt haben und alle eingehenden Mittel zur Reduzierung der Schuld verbleiben.
b. Weil Gläubiger die mittlerweile Titel erwirkt haben, Kontopfändungen erwirkt haben und die eingehenden Gelder zur Befriedigung ihrer Schuld verbleiben.
c. Weil Krankenkassen und Finanzamt die Konten gepfändet haben, um von der Lipro AG hinterzogene Lohnsteuern, Einkommenssteuern und Arbeitnehmerbeiträge für die Sozialversicherung einzuziehen.

Ach ja und möglicherweise weil der Vorstand der Lipro AG eingehende Gelder dem Zugriff des Verwalters entziehen wollten.

Auch macht die Einrichtung eines Kontos nur dann Sinn, wenn überhaupt Einnahmen zu erwarten sind. Dies wird gegenüber dem Verwalter aber Seitens Dr. Küchler vehement bestritten. Hierzu heisst es unter Berufung auf den Vorstand im Ermittlungsbericht:

?Aufträge und Zahlungsverpflichtungen Dritter wurden stets unter demVOrbehalt notiert, dass dide Kunden wegen der Insolvenzantragssituation und der offen gelegten Globalzession und der damit verbundenen Unsicherheit zunächst nicht zahlen würden.?

Wenn das stimmt, wozu braucht man dann ein neues Konto oder zwei oder drei.

2.c falsche Informationen über ein Sanierungskonzept

Die wesentliche falsche Information lautet: Es gibt ein Sanierungskonzept. Ein solches hat es offensichtlich nicht gegeben.

Warum entschliesst sich ein sonst zur Verschwiegenheit geneigter Wirtschaftsprüfer, öffentlich die Niederlegung seines Mandates zu verkünden. Und wer wenn nicht Lipro selbst könnte den Eindruck erweckt haben, das sogenannte Sanierungskonzept sei von dieser Kanzlei geprüft.

Warum nennt Lipro die angeblichen Investoren, die sich trotz der prekären Lage nicht zu erkennen geben, nicht. Nicht einmal gegenüber dem Verwalter oder dem Gericht.

2.d. Übertragung des Geschäftsbetriebs auf Tochter- und ?Partner-Gesellschaften?.

Die Argumentation des Herrn Kunze ist an Blauäugigkeit wohl kaum noch zu überbieten.

Alle Transaktionen, die nach der Anordnung der vorläufigen Verwaltung getätigt worden sind, bedurften der Genehmigung durch den Verwalter. Der hat die Mitarbeiter freigestellt, weil keine Gelder für die Fortsetzung des Geschäftsbetriebes mehr vorhanden waren und die kaum vorhandene Masse nicht noch weiter geschmälert werden sollte. Der Vorstand hatte ja vergessen, die Konten, auf denen noch Gelder eingegangen sind, anzugeben, aber bei Eröffnung des Verfahrens im Oktober ? nicht bei Anordnung der vorläufigen Verwaltung ? Mitte August nach eigenen Angaben die entsprechenden Unterlagen angeblich übergeben.

Nach meinem letzten Telefonat wäre es mir neu, dass der Verwalter die Aktivitäten der Lipro AG und der COMET AG in dieser Form genehmigt hätte.

Faktisch bestätigt Herr Kunze nur eins. Durch die Gründung von Lipro Systems und anderen Gesellschaftern sowie die Verlagerung des operativen Geschäfts auf die COMET AG sind laufende Einnahmen dem gesetzlichen Vertreter ? dem Verwalter ? entzogen worden.

Wenn die ganze Angelegenheit rechtens und korrekt wäre, warum haben Küchler und die Seinen eine entsprechende Genehmigung des Verwalters vorgelegt.

Auch war eine solche Strukturierung Anfang des Jahres nicht geplant. Alle Charts einer Präsentation von Dr. Küchler, die dieser am 07.03 vor Analysten in Frankfurt hielt, liegen hier vor und da ist nichts von der Gründung neuer Gesellschaften zu sehen.

2.e. Sicherstellung

Die Beschreibung des Herrn Kunze ist höchst aufschlussreich. Seit Mitte August befand sich das Unternehmen unter vorläufiger Verwaltung der Fa. Leonhardt. Würden sich Vorstand und die verbliebenen Mitarbeiter kooperativ verhalten, dann hätte der Verwalter schon zu dieser Zeit alle erforderlichen Informationen gehabt und wäre nicht gezwungen gewesen, sich Zutritt zu den Räumen zu verschaffen.

Viel mehr spricht für die Beschreibung des Verwalters.



2.f. Fortschritt- und Sanierungskonzepte

Ausgerechnet zu diesem punkt verweigert unser Freund Kunze die Aussage. Wie immer,wenn es um die sagenumwobenen Investoren, Millionenaufwendungen und Hoffnungen auf ungedeckte Schecks geht ? Fehlanzeige.


3. Wertung

Handelt es sich beim pamphlet des Herrn Kunze nur um den Versuch, gegen den Verwalter Stimmung zu machen. Warum hat er ihn nicht angerufen und zu den Vorwürfen befragt, bei Küchler und Konsorten im schönen Mahlsdorf war er schon drei Mal.

Es trägt wenig zur Erhellung bei und verdreht in altgewohnter Manier die Tatsachen. Bleibt die Frage nach der Identität unseres Herrn Kunze: unbedarfter Dilletant oder Sprachrohr von dilletierenden pleitiers ?
 
aus der Diskussion: LIPRO - da tut sich was!!
Autor (Datum des Eintrages): ccj  (14.11.01 16:00:23)
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