Fenster schließen  |  Fenster drucken

Anbei noch ein - zumindest aus meiner Sicht - aufschlussreicher und interessanter Bericht der Stiftung Warentest zur OGI AG vom 17.3.2015:

"Nach­rangdarlehen: Riskantes Angebot der Oil & Gas Invest AG"

https://www.test.de/Nachrangdarlehen-Riskantes-Angebot-der-O…

Auszug aus dem Artikel:



Risiko 3: OGI AG im Visier der Bafin

Ärger wegen ihres Geld­anlage­angebots mit Fest­zins­garantie könnte die OGI AG auch mit der Bundes­anstalt für Finanz­dienst­leistungs­aufsicht (Bafin) bekommen. Wir fragten dort nach, ob es sich bei der Annahme von Nach­rangdarlehen mit Fest­zins­garantie um ein unerlaubtes Bank­geschäft handeln könnte. Wir erfuhren, dass die OGI AG keine Erlaubnis zum Betreiben von Bank- oder Finanz­dienst­leistungs­geschäften hat. Bafin-Sprecherin Anja Schuchhardt erklärte dazu, dass die Firma der Bafin bekannt sei. „Die Finanz­aufsicht darf sich jedoch nicht zu Einzel­heiten laufender Verfahren äußern.“



Ebenso lesenswert ist meiner Meinung nach:


Risiko 4: Zu wenig Öl im Boden

Es ist auch keinesfalls sicher, dass die OGI AG tatsäch­lich auf 120 Millionen Barrel Erdöl in den US-amerikanischen Bundes­staaten Alabama, Kentucky, Tennessee und Mississippi stößt. Zwar soll die Schweizer Firma White Falcon Petroleum Technologies AG aus Zug, die im Prospekt als einer der Welt­markt­führer im Bereich Entdeckung, Messung und Erschließung von Erdöl beschrieben wird, die Ölvor­kommen bestätigt haben. Das Bohren nach Erdöl ist aber immer auch ein biss­chen Glücks­sache.

•Das OGI-Projekt „Turkey Creek“ ist zum Beispiel eine „Wildcat Exploration“. Davon sprechen Fachleute, wenn eine Firma an einem Ort nach Öl bohren will, an dem noch keine kommerzielle Ölpro­duktion durch­geführt wurde. Das heißt, dass man sich einzig und allein auf das Versprechen von Geologen verlässt.

•Das Projekt „North Sardine“ ist bisher noch gar nicht erschlossen. Beim Projekt „Jerningan Mill“ soll ein vor Jahren still­gelegtes Bohr­loch wieder in Betrieb genommen und weitere neu eröffnet werden, um dort 200 Barrel Öl pro Tag zu fördern. Das ist aus Expertensicht zu wenig, um Gewinne zu machen.

Wagentrotz erwartet dennoch hohe Reingewinne aus allen Projekten. Der seit einem Jahr stark gesunkene Ölpreis sei für ihn irrelevant. Markt­gerecht sei ein Ölpreis von 50 US-Dollar pro Barrel. Die Gesamt­kosten bis zur Raffinerie lägen aber nur bei maximal 26,30 US-Dollar pro Barrel.

Zwar ist ein Erfolg des Geschäfts­modells nicht ausgeschlossen, wenn die Firma bei ihren Ölbohrungen Glück hat. Es sind aber auch 2,5 bis 3 Millionen US-Dollar teure Fehlbohrungen möglich. Hinzu kommen Miet­kosten für die Grund­stücke, die die OGI AG nur geleast hat. Stößt sie auf Öl, muss sie die Leasing­geber am Gewinn beteiligen.

Miss­lich ist schließ­lich, dass die OGI AG anders als amerikanische Ölfirmen nicht gegen Ölbohr­risiken versichert ist. Nach Angaben eines OGI-Sprechers konnte die Firma bisher keinen deutschen Versicherer finden. Man versuche es aber weiter.


Gruss
elvis-lebt
 
aus der Diskussion: oil & gas invest ag (OGI AG)
Autor (Datum des Eintrages): elvis-lebt  (10.04.15 22:02:33)
Beitrag: 73 von 93 (ID:49540709)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE