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Zur aktuellen Situation der Konsumlust der US-Bürger, der heutige Hellmeyer, vorhin auch auf n-tv gewesen...



Guten Morgen!

EUR-USD eröffnet heute bei 0.8805, nachdem am Freitag in New York eine
Bandbreite von 0.8738 – 0.8813 gehandelt wurde. Fernost begnügte sich mit
einer „Range“ zwischen 0.8770 – 0.8802.
Die Preisbewegung vom Freitag war geprägt von technischen Gesichtspunkten.
Insbesondere der Abschwung auf Tiefstkurse unter 0.8750 hatte maßgeblich
seinen Hintergrund in „Stop-Loss“-Verkäufen des Euro. Der schnelle Anstieg auf
das Niveau bei 0.8800 belegt diesen Umstand trefflich. Die Tatsache, dass das
NBER Institut in den USA die Rezession offiziell erklärt hat, hatte keine
Marktwirkung. Die positiven Umsatzdaten über die Feiertage in den USA werden
von O’Neill jedoch als Beginn einer Erholung apostrophiert. Fraglos ist ein
Umsatzwachstum von 4 % während des „Thanksgiving“ positiv zu bewerten.
Gleichwohl haben die Warenhausketten ähnlich wie die Autohersteller mit
extremen „Discounts“ Kaufanreize geschaffen. Diese Politik der Unternehmen ist
durchaus geeignet, geplante Käufe von Konsumenten vorzuziehen mit der Folge,
dass nachfolgend geringere Umsätze zu erwarten sind. Die
Verschuldungsproblematik der Konsumenten wird durch das aktuelle Verhalten
jedoch kaum entschärft, sondern weiter befördert. Die Äußerungen von Tony
Blair am Wochenende signalisieren nach Expertenmeinung einen neuen Versuch,
die englische Öffentlichkeit hinsichtlich eines Beitritts zur europäischen
Währungsunion positiv zu beeinflussen. Insbesondere die Darstellung der
englischen Europapolitik als eine Politik der verpassten Chancen ist bezeichnend
und fraglos auch zutreffend. Ergo sollte sich diese politische Komponente moderat
positiv für den Euro und belastend für das GBP auswirken. In Japan bleibt das
Wirtschaftsszenario milde ausgedrückt düster. Die Umsätze in Supermärkten sind
auf Jahresbasis um 10 % zurückgegangen. Die Politik der Administration als auch
der BOJ bleibt auf JPY-Schwäche ausgerichtet.
Die Markttechnik bietet keine neuen Erkenntnisse. Unverändert hat der Euro im
Rahmen einer Korrektur Aufwärtspotenzial. Unverändert fehlt der Bewegung aber
entscheidende Dynamik. Unterstützung findet der Euro bei 0.8750, 0.8720 und
0.8680. Widerstände lassen sich bei 0.8820, 0.8850 und 0.8880 erkennen.
Zusammenfassend ergibt sich ein Bild, das weitere Konsolidierung innerhalb einer
Bandbreite 0.8720 – 0.8880 im Wochenverlauf erwarten lässt. Unverändert ist
hinsichtlich der Markttechnik ein positiver Bias erkennbar. Auch die sukzessive
Befestigung des Euro gegenüber dem JPY, dem GBP und dem CHF sollte in der
Parität EUR-USD unterstützend für den Euro wirken.
Viel Erfolg!

F. Hellmeyer
A. Praefcke
+49 (0)69 9132 1730

Ansonsten Feedback vom Boardtreffen von dem hiesigen Verein am Samstag in Dortmund(nicht repräsentativ):

Die Diskussion handelte vom Korrekturpotential und vom Abschwung, nicht von den Kurszielen wie Dow 11k (da ging der Knabe in den letzten Jahren nach der Korrektur immer wieder hin) oder Dax 6k (6250-6300 als Ziel der großen Korrekturbewegung 8,1k-3,5k als 61,8%-Retracement), der Investitionsgrad im unteren Bereich und Zukauf auf niedrigem Niveau (komplett) verpaßt- so die WO-User.

Weiterer Pluspunkt für Europa: KEINE Neuemissionen, die Liquidität wird nicht absorbiert, von der Front dürfte Luft bis mind. Februar/Märzr 2002 sein, große IPOs sind auch noch nicht angekündigt mit konkretem datum (T-Mobil, Post-Tranche, Telekom-Tranche).

Und was passiert in den USA?-> Geldmenge M3 +44 (!!) Mrd

-> Sieht eher nach Weihnachtsrally aus, um auf deine Überschrift Bezug zu nehmen.

Gruß
Hirse
 
aus der Diskussion: 26.11.01: Tage der Entscheidung: Weihnachtsrallye oder Nikolauscrash?
Autor (Datum des Eintrages): Hirse  (26.11.01 10:54:31)
Beitrag: 58 von 468 (ID:4971854)
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