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dpa-AFX-Nachricht Montag, 03.12.2001, 22:24

`Handelsblatt`: Kritik von EU-Abgeordneten an Richtlinie zu Insidergeschäften

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Das Europäische Parlament ist mit den EU-Richtlinienentwürfen zu Börsenprospekten und zu Insidergeschäften nach Informationen des "Handelsblatts" (Dienstagausgabe) nicht einverstanden. Die EU-Abgeordneten Robert Goebbels aus Luxemburg und Christopher Huhne aus Großbritannien kritisierten einem Vorabbericht zufolge in umfangreichen Stellungnahmen die Richtlinienentwürfe von EU-Binnenmarktkommissar Frits Bolkestein.

Die darin enthaltenen Vorschriften seien zu bürokratisch und würden die spezifischen Bedürfnisse von Wertpapier-Emittenten und -Händlern nicht ausreichend berücksichtigen, heißt es in den Berichten, die der Zeitung vorliegen. "Trotz bester Absichten der EU-Kommission" würden sich aus der geplanten Börsenprospekt-Richtlinie "eine Reihe von Schwierigkeiten" ergeben, wird Huhne zitiert. So würden die Besonderheiten von Anleihen, vor allem Eurobonds, sowie Pfandbriefen nicht ausreichend berücksichtigt. Der Brite befürchte außerdem, dass die Börsenprospekt-Richtlinie dem Mittelstand schadet.

Zu Bolkesteins Richtlinie gegen Marktmissbrauch und Insidergeschäfte erklärte Goebbels dem Bericht zufolge, der Begriff der "Insiderinformation" müsse präziser definiert werden. Es sei rechtlich problematisch, versehentlich getätigte Insidergeschäfte ohne ein damit verbundenes Gewinninteresse zu ahnden. "Es ist schwer vorstellbar, jemanden ins Gefängnis zu schicken, ohne ihm kriminelle Absichten nachgewiesen zu haben", schreibt Goebbels. Der Abgeordnete hält zudem nichts von der geplanten EU-Vorschrift, gegen Insidergeschäfte strafrechtlich vorzugehen. Die Richtlinie solle lediglich "administrative Maßnahmen und Sanktionen" vorschreiben./tw/hi/
 
aus der Diskussion: Mögliche Tradingchancen Dienstag, 4.Dezember 2001
Autor (Datum des Eintrages): Charly_Keagan  (03.12.01 22:58:11)
Beitrag: 114 von 585 (ID:5026362)
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