Fenster schließen  |  Fenster drucken

Telekom will TV-Kabel nicht billiger verkaufen

BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom will im Falle eines Vetos durch das Bundeskartellamt ihr TV-Kabelnetz nicht billiger an andere Interessenten abgeben. "Dann behalten wir das Kabel, keiner hat uns gezwungen; zu verkaufen", sagte Vorstandschef Ron Sommer am Dienstagabend in Berlin.

Die Bonner Wettbewerbshüter prüfen gegenwärtig den milliardenschweren Verkauf des Kabelnetzes an den US-Medienkonzern Liberty Media . Wegen eines möglichen Zuwachses an Marktmacht beim Netzzugang und bei den Inhalten sieht das Kartellamt die Übernahme kritisch.

BEOBACHTER ERWARTEN, DASS BEHÖRDE LIBERTY ABMAHNT

Beobachter erwarten, dass die Behörde, ähnlich wie im Falle der geplanten Tankstellenfusionen und des Mehrheitseinstiegs des Energieriesen E.ON bei der Ruhrgas, auch Liberty Media abmahnen wird. In dem Fall muss das Unternehmen entweder Zugeständnisse machen oder nachweisen, dass es auf anderen Märkten (z.B. Sprachtelefonie) zu positiven Wirkungen kommt.

Sollte das Kartellamt den Verkauf untersagen oder nur unter Auflagen genehmigen, muss sich die Telekom wahrscheinlich nach einem anderen Käufer umsehen.

Damit würde sich zugleich der Zeitplan für den geplanten Abbau der Schulden auf rund 50 Milliarden Euro (97,8 Mrd DM) bis Ende 2002 verzögern. Ende September stand die Telekom bei ihren Geldgebern noch mit 65 Milliarden Euro in der Kreide. Aus dem Kabelverkauf an Liberty Media würde der Bonner Telefonriese rund 5,5 Milliarden Euro einnehmen. In Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen wurden die TV-Kabelnetze mehrheitlich an die Callahan-Gruppe und an Klesch verkauft. Diese Verkäufe wurden durch das Kartellamt frei gegeben.

TELEKOM PEILT IN DIESEM JAHR EBITDA VON 15 MRD EURO AN

Wie der Telekom-Chef weiter sagte, habe das Unternehmen im auslaufenden Geschäftsjahr 2001 die Ertragswende geschafft. In den Jahren zuvor seien durch die Liberalisierung des Telefonmarktes 5 Milliarden Euro Ergebnis weggebrochen.

Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen peilt die Telekom in diesem Jahr 15 Milliarden Euro an. Dieser Betrag soll nach den Worten von Sommer bis 2004 auf rund 21 Milliarden Euro steigen. Dabei würde nur noch die Hälfte auf das Festnetzgeschäft (1995: 94 Prozent) entfallen. Jährlich zweistellig wachsen (ohne Zukäufe) will die Telekom auch beim Umsatz, von 49 Milliarden Euro (2001) auf rund 70 Milliarden Euro im Jahr 2004.

Quelle:http://www.gatrixx-finanztreff.de/gatrixx/news.htm?id=101160…

Ciao Kamischke
 
aus der Diskussion: PRIMACOM THREAD 100
Autor (Datum des Eintrages): kamischke  (05.12.01 13:22:03)
Beitrag: 7 von 192 (ID:5039989)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE