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Mainz, 10. Dez (Reuters) - Der Kabelnetzbetreiber Primacom<PRIG.DE> führt eigenen Angaben zufolge weiterhin Verhandlungen mit dem größten europäischen Kabelnetzanbieter United Pan-Europe Communications<UPCOY.O> (UPC) über eine Zusammenlegung ihrer Geschäfte. Ein Primacom-Sprecher sagte am Montag auf Anfrage in Mainz, in der zwischen den beiden Unternehmen vereinbarten Verhandlungsfrist bis zum 15. Dezember würden weiter Gespräche geführt. Das Verhandlungsergebnis werde nach Auslaufen der Frist bekannt gegeben. An der Börse tendierten die Aktien des Mainzer Unternehmen seit Handelsbeginn bei durchschnittlichen Umsätzen fester mit plus rund acht Prozent.
UPC hatte die Übernahme von Primacom im März angekündigt, die Verhandlungsfristen jedoch bereits mehrfach hinausgeschoben. Angesichts Schuldenlast des niederländischen Konzerns von zuletzt rund acht Milliarden galt bislang ein Abschluss des Geschäfts als schwierig. Zudem sind die Unternehmensbewertungen in der TV-Kabelbranche kräftig gesunken.
Vor wenigen Tagen hatte der US-Medienkonzern Liberty Media<LMCa.N> eine Mehrheitsbeteiligung an der UPC-Muttergesellschaft UnitedGlobalCom nach monatelangen Verhandlungen erworben. Analysten werten den Schritt als Teil einer Restrukturierung von UPC. Nach Einschätzung des Primacom-Sprechers hat die Aufstockung des Liberty-Anteil an UPC keine Auswirkungen auf die laufenden Verhandlungen. Dies seien getrennte Geschäfte, sagte der Sprecher.
Das verstärkte Engagement von Liberty Media bei UPC war weitgehend erwartet worden, da der US-Konzern seine Position im europäischen Kabelgeschäft verstärken will. Liberty hat sich bereits mit der Deutschen Telekom<DTEGn.DE> auf die Übernahme von sechs TV-Kabelnetzgesellschaften in Deutschland geeinigt. Die geplante Übernahme muss aber noch vom Kartellamt genehmigt werden.
UPC zählte zuletzt rund 7,2 Millionen Kabel-Kunden in Europa. Die Mainzer Primacom ist nach früheren Angaben mit 1,3 Millionen Kunden der viertgrößte Kabelnetzbetreiber in Deutschland und in den Niederlanden und beschäftigt rund 700 Mitarbeiter. Die Aktien der beiden Unternehmen haben seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres einen deutlichen Kursrutsch verzeichnet. Primacom hatten als Allzeithoch 98,50 Euro markiert und lagen am Montag bei 4,14 Euro. UPC-Titel hatten in der Spitze 79 Dollar gekostet und notierten am Montag vor US-Handelsbeginn bei 0,50 Dollar.
sac/wes

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Monday, 10 December 2001 15:30:13
RTRS [nL10172684]
 
aus der Diskussion: PRIMACOM THREAD 100
Autor (Datum des Eintrages): noch-n-zocker  (10.12.01 15:33:55)
Beitrag: 14 von 192 (ID:5082090)
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