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In den letzten Tagen gibt es einige interessante Neuigkeiten zu diesem Nebenwert, der bisher praktisch keine Beachtung fand. Offensichtlich wendet man sich verstärkt dem Kapitalmarkt zu:

http://www.financial.de/unternehmen/management-interview/pan…

Besonders interessant ist, dass zum einen der Eigenkapitaleinsatz pro Film sehr gering ist: Beispiel "Frau Ella": Beteiligung an den Kosten lagen bei 2,7 %, aber 60 % der Gewinne verbleiben bei Pantaleon. Das große Kapital der Pantaleon liegt meiner Meinung nach in der Kreativität und dem Netzwerk der Betreiber.
Der bisherige "Track-Record" ist auch beeindruckend: die produzierten Filme schienen alles Kassenschlager gewesen zu sein.

So richtig kommt aber erst jetzt leben hinein: Es liegen 30 Projekte in der Pipeline. Heute startet übrigens "Highway to Hellas" mit Christoph Maria Herbst in den Kinos. Für Feb 2016 ist die Premiere von "Der Geilste Tag" mit Matthias Schweighöfer geplant. Auch sind interessante Verfilmungen über das Leben des Papstes Benedikt XVI und das Leben von Cindy aus Marzahn geplant. Meiner Meinung nach hat man ein sehr gutes Gespür für Filme, die viele Leute sehen wollen.

Irgendwelche Verwicklungen mit Kilian Kerner existieren übrigens nicht mehr.

Äußerst interessant auch die Entwicklung der Plattform PANTAFLIX (steht alles im Interview). Wenn ich es richtig verstanden habe, kaufen Netflix und Co. Vertriebsrechte für bestimmte Länder und bringen dann in ausgewählten Ländern ausgewählte Filme, von denen sie sich maximalen Gewinn versprechen.
Bei PANTAFLIX hingegen muss der Produzent/Eigentümer keine Lizenzen an Pantaleon verkaufen. Er kann weltweit seine Filme zeigen und muss an PANTAFLIX nur eine Nutzungsgebühr entrichten. So kann er vermutlich viel mehr verdienen bzw. kann auch Filme vermarkten, die Netflix und Co. nicht annehmen, da zu wenig Gewinn versprechend. In der Summe kann sich das bestimmt ganz schön Läppern. Außerdem kann Pantaleon auf dieser Plattform bestimmt auch gut weltweit die eigenen Filme digital vermarkten, ohne dass Netflix und Co. mitverdienen und man Rechte aus der Hand gibt.

In 2013 fiel ein Gewinn von 2,8 Mio. Euro an. Jetzt wird erstmal investiert, daher auch kein Gewinn. Aber wenn mit wenigen Filmen in 2013 2,8 Mio. geschafft wurden, sind mit der Vielzahl an aktuellen Projekten und PANTAFLIX meiner Meinung nach bestimmt auch 10 Mio. so in 1-2 Jahren. Das entpräche Stand heute ca. einem KGV von nur 7 (bei 70 Mio. Euro Marktkapitalisierung). Rechnet man noch Fantasie für Pantaflix mit ein so wäre auch ein KGV von 20 locker gerechtfertigt. Das würde 200 Mio. Euro Marktkapitalisierung entsprechen.
Insofern halte ich ein Kursziel für 200 Euro nicht überzogen angesichts der Fantasie - da bringen andere gehaltlose Internetklitschen teilweise viel mehr auf die Waage.

Ingesamt hört sich das für mich alles schlüssig und recht genial an. Hier investiert man in Kreativität.
Abgesehen davon finde ich an diesem Investment schön, dass etwas produziert wird, was den Menschen Freude macht. Filme sind doch was Schönes:)

Selbst wenn man mit dem Investment Verluste machen sollte, so hat man zumindest das Gefühl, das die Filme Leuten Freude gemacht haben. Bei Bankaktien oder Energiversorgern z. B. hat an den Produkten nicht wirklich jemand Freude. Zwingende Notwendigkeit eben.

Aber erstmal bald "Highway to Hellas" schauen...
 
aus der Diskussion: Pantaleon - auf dem Weg zur zweiten Netflix ?
Autor (Datum des Eintrages): KleineRatte  (26.11.15 14:30:10)
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