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Samstag, 15. Dezember 2001
Schlechte Karten für Liberty
Kartellamtschef hat Bedenken



Der am Kabelnetz der Deutschen Telekom interessierte US-Medienkonzern Liberty hat beim Bundeskartellamt offenbar weiterhin schlechte Karten. Der Präsident der Behörde, Ulf Böge, äußerte in der "Welt am Sonntag" erneut die Sorge, "dass es zu einer Verstärkung der marktbeherrschenden Stellung kommt, wenn Liberty das Kabelnetz erwirbt".

Böge begründete seine Bedenken mit der offenkundigen Abneigung von Liberty-Chef John Malone, in das deutsche Kabelnetz zu investieren und es für interaktives Fernsehen, Internet und Telefon nutzbar zu machen. Es sehe jedenfalls nicht so aus, dass dies in absehbarer Zeit geplant werde.

Unter den jetzigen Voraussetzungen aber würde Malone eine marktbeherrschende Stellung aufbauen, die das Wettbewerbsgesetz nicht zulasse, zitierte die Zeitung Böge. Der Übernahme des Kabelnetzes durch Liberty hatten sich in den vergangenen Wochen auch die deutschen Fernsehsender widersetzt.

Die Sender befürchten, dass Malone bei einer auflagenfreien Nutzung des Netzes willkürlich Programme aus dem Kabel werfen und es mit eigenen Produktionen füllen könnte. Nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ist der Medienunternehmer Leo Kirch am vergangenen Donnerstag in diesem Sinne bei Bundeskanzler Gerhard Schröder vorstellig geworden.

Erst vor einer Woche hatte das Bundeskartellamt die Prüfungsfrist vom 7. Januar auf den 28. Februar ausgedehnt. Damit entsprach die Behörde einer Bitte von Deutscher Telekom und Liberty Media. Den Unternehmen soll mit der Fristverlängerung Gelegenheit gegeben werden, die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Kartellbehörde auszuräumen.

http://www.n-tv.de/2888748.html
 
aus der Diskussion: PRIMACOM THREAD 100
Autor (Datum des Eintrages): AG19  (15.12.01 14:29:50)
Beitrag: 19 von 192 (ID:5127176)
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