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[posting]51620395[/posting]
Zitat von Kursbrecher:
Zitat von Auryn: Deine Antwort zeigt eigentlich nur, was ich schon befürchtet habe: Du siehst alle Konflikte nur unter dem Gesichtspunkt, der Dir am besten gefällt -> vermutlich "Macht- und Geldeliten gegen die arme Proletarierklasse".

Und du Bist gerne jemand der die Leute in dein BILD presst, wenn du keine Antwort erhältst die dir passt.
...

Viel Spaß noch beim weiter Ignorieren der Fakten.


Vielen Dank und Dir weiterhin viel Spaß bei der der von Dir forcierten Wiedergabe und dem Verbreiten von Falschmeldungen aus klassenkämpferischen Fanatismus und antiamerikanischem Hass heraus!

Du hast es nach wie vor nicht kapiert, oder?
Du willst es auch aus Deinem Fanatismus heraus einfach nicht kapieren, oder? Du verbreitest ungeprüft Propaganda und Falschmeldungen von irgendwelchen Leuten und/oder Kreml-Trollen, weil es Dir in Dein abgedrehtes Weltbild so viel besser hineinpasst als die Wahrheit, nicht? Dass es das enttführte Mädchen, von dem Lawrow faselte, gar nicht gegeben hat und das Ganze eine Lüge war, die auch noch zu Propagandazwecken ausgeschlachtet wurde, interessiert Dich nicht, weil Du damit Deinen Hass untermauern konntest, oder?

Mit anderen Worten: Du bist hier die Falschmeldung und ich bin die Korrektur. Vielleicht kapierst Du es ja endlich, wenn Du diesen brandneuen Artikel hier mal aufmerksam und ohne Deine fanatisierten Scheuklappen zu lesen versuchst:

Wer im Internet lügt, wird vom Internet entlarvt

Der tote Syrer, das russlanddeutsche Mädchen: Gerüchte, Falschmeldungen und Propaganda verbreiten sich heute sekundenschnell. Zum Glück korrigiert das Netz solche Fehler selbst.

Von Torsten Krauel

Grundlos "Feuer!" zu rufen ist illegal. Warum? Weil eine Massenpanik rasch die Folge sein kann. Gilt das eigentlich auch für den Missbrauch von modernen privaten Nachrichtenmitteln in einem Deutschland, dessen Nationaltemperatur ohnehin steigt?

Wenn es so einfach wäre. Zwar gab es im Januar drei drastische Fälle gefährlicher – ja, was eigentlich? – Falschalarme? Böswilliger Gerüchte? Unglücklichen Fehlverhaltens? Ein freiwilliger Flüchtlingshelfer in Berlin fingiert (angeblich im Vollrausch) per SMS den Tod eines syrischen Flüchtlings und verursacht beträchtliche Aufregung.

Ein junger Politiker in Schwerin erfindet per Facebook-Eintrag einen rechtsradikalen Überfall auf sich, und seine Partei schlägt wegen des Überfalls zunächst Alarm.

Eine angebliche Berliner Kindesentführung, die sich ebenfalls nur als eine Internetbehauptung herausstellt, veranlasst Russlands Außenminister Sergej Lawrow zu sehr eigenartigen Äußerungen über die Bundesrepublik.

Das kann Folgen haben. Als in der Kaiserzeit der Telegraf als neue Nachrichtentechnologie aufkam, wurde mit gezielt publizierten Depeschen Weltpolitik gemacht. Die Emser Depesche von 1870 führte zum Deutsch-Französischen Krieg.

Die Krüger-Depesche von 1896 veränderte in der britischen Öffentlichkeit die Wahrnehmung Deutschlands und führte zum Rückzug Londons aus einem Mittelmeerabkommen – der Beginn der diplomatischen Frontstellung des Ersten Weltkriegs.

Die Langzeitwirkung der verführerisch schnellen Telegrafie-Mitteilungen war für den Fortgang der Geschichte verheerend; gemerkt haben es die damals Handelnden zu spät. Die heutige Nachrichtentechnologie gibt jedem einzelnen Menschen die Mittel in die Hand, theoretisch eine ähnlich große Wirkung zu erzielen.

Gezielt gestreute Internetgerüchte sind weder Juxereien noch Dumme-Jungen-Streiche. Es sind gefährliche Übertretungen, die zu sehr unangenehmen Konsequenzen führen können – zu persönlichen oder politischen Racheakten, zu diplomatischen Konfrontationen, auch zu Panik in Flüchtlingslagern.

Der frappierende Test eines US-Journalisten

Gerade in Krisensituationen entfalten Gerüchte eine große Wirkung, wenn sie zum gesellschaftlichen Gefühlsbild passen und in Faktenform auftauchen. Denn dann gelten sie schnell als inhaltlich glaubhaft, hauptsächlich aus zwei Gründen.

Erstens fühlen sich viele Menschen in solchen Situationen angespannt und machtlos. In solchem Zustand prüfen manche weniger gründlich als sonst, was ihnen vor die Augen und zu Ohren kommt. Zweitens vereint das Internet im Unterbewusstsein oft die Funktionen einer Staatsbibliothek, einer Nachtkneipe und einer Arztpraxis.

Dort wird das Wissen gesammelt, dort findet man Gleichgesinnte, dort gibt es tagsüber und vor allem auch nachts Erklärungen für die eigenen Ahnungen und Sorgen. Ein glaubhaftes Gerücht kann sich im Internet blitzartig verbreiten. Bis die Wahrheit hinterhergedrungen ist, ist manches Kind schon in den Brunnen gefallen.

Ein US-Journalist hat im November getestet, wie einfach es sein kann, Lügen zu verbreiten, die den Anstrich möglicher Wahrheit haben. Er meldete namens einer ausgedachten Lebensmittelprüfstelle eine neue Webseite an, erfand auf ihr eine Meldung, in frischer Milch sei menschlicher Samen gefunden worden, und zitierte erfundene Experten erfundener Institute als Beleg.

Gefahren für den inneren Frieden

Dann verwies er auf seinen echten Facebook- und Twitter-Seiten listig auf die von ihm selbst eingerichtete, gefälschte Internetseite. Binnen drei Tagen fing die Story an, die Runde zu machen. Der Journalist stoppte die weitere Verbreitung, indem er sein Experiment enthüllte.

Länder wie China machen es sich deshalb vorbeugend sehr einfach. Sie verbieten Dienste wie Facebook und Twitter und versuchen, eigene, streng kontrollierte Foren an ihre Stelle zu setzen. Das Argument dafür lautet, privat gestreute Gerüchte und Falschmeldungen könnten allzu leicht Gefahren für den inneren und äußeren Frieden heraufbeschwören.

Wäre die Strafbarkeit des Missbrauchs von Internetplattformen also auch bei uns richtig? Brauchen wir gar staatliche Sanktionsmöglichkeiten gegen die Ausnutzung dieser ungeheuren Macht, die der Einzelne nun auf Knopfdruck ausüben kann?

Missbrauch von Alarmzeichen

Ganz gewiss nicht. Die Grenzen zur Zensur wie in China sind kaum zu ziehen, und das Recht deckt schon heute vieles ab. Die SMS zum angeblichen Flüchtlingstod in Berlin wäre trotz Trunkenheit ihres Urhebers strafbar gewesen, wenn sie tatsächlich schwere Folgen gehabt hätte.

Genau für solche Fälle gibt es im Strafgesetzbuch den Vollrauschparagrafen, der eine Tat auch dann für strafbar erklärt, wenn der Täter sich fahrlässig unzurechnungsfähig gemacht hat. Die Vortäuschung einer Straftat ist ebenfalls schon jetzt illegal, und dasselbe gilt für den Missbrauch von Not- und Alarmzeichen.

Das Recht muss freilich angewandt werden, damit es Wirkung hat. Erste Andeutungen, das nächtliche SMS-Märchen vom angeblich gestorbenen Syrer bleibe für den Urheber womöglich folgenlos, sind nicht hilfreich.

Der Einfluss der "Kreml-Trolle"

Noch wichtiger ist die Selbstkontrolle der Anbieter und Nutzer. Facebook versucht seit einer Woche, mit einem neuen Algorithmus Falschnachrichten zu stoppen. Nutzer können eine Meldung als Unsinn kennzeichnen, und wenn die Kennzeichnung sich häuft, bremst Facebook die Weiterverbreitung der entsprechenden Nachricht.

Das Risiko dabei ist allerdings, dass entschlossene Nutzergruppen, zum Beispiel die oft genannten "Kreml-Trolle", auf diesem Weg versuchen könnten, den Nachrichtenfluss zu lenken. Trotzdem hat Facebook einen Schritt in die richtige Richtung getan.

Denn so sehr die schiere Zahl der Internetnutzer Gerüchte nährt, so sehr auch kann die Allgegenwart des Internets sie eindämmen – falls sich Akteure, auf die es ankommt, ihrer Verantwortung bewusst sind.

Im Fall des angeblich gestorbenen Flüchtlings hat die Selbstkontrolle der traditionellen Medien funktioniert. Deren anfängliche Skepsis, dann deren Dementis entzogen dem SMS-Märchen rasch den Boden. Dasselbe galt für den fingierten Überfall des Jungpolitikers.

Im Fall der angeblichen Vergewaltigung des russischstämmigen Berliner Mädchens durch angebliche "Südländer" hat die zügige Ermittlungsarbeit der Behörden gleichfalls Wirkung gezeigt. In der Pressemitteilung des russischen Außenministeriums zum Telefonat Lawrows mit Frank-Walter Steinmeier am Freitag taucht das Thema nicht mehr auf.

Das ist ein Grund zur Erleichterung, denn die Korrekturmechanismen einer freien Gesellschaft haben gegriffen. Der Einfluss traditioneller Medienhäuser mit ihren aus gutem Grund vorhandenen Kontrollmechanismen ist wegen der Zahl der Internetnutzer zwar nicht mehr so groß wie früher.

Im Internet gibt es keine Chefredakteure. Wohin diese egalitäre Anarchie führen kann, hat man diese Woche nun an drei Beispielen gesehen. Ebenso klar haben die drei Beispiele gezeigt, welchen Daseinszweck die professionelle Presse hat.

Ein freies Internet bändigt die Anarchie

Unbedachtes Handeln im Netz hält Risiken für jeden bereit. Es spricht sich ja allmählich herum, dass im freien Internet nichts verloren geht. Dank Edward Snowden wissen die Nutzer nun auch, dass Decknamen oder die Benutzung des von Suchdiensten wie Google nicht erfassten, verschlüsselten Teils des Internets keinen absoluten Schutz bieten.

Mit einer einzigen Dummheit können sie ihren eigenen Leumund weltweit zerstören. Dasselbe gilt für die Geldgeber. Wenn Dienste wie Twitter oder Facebook in den Ruf geraten, wiederholt Unsinn zu verbreiten, kollabiert irgendwann ihre Geschäftsgrundlage.

Nutzer sind empfindliche Wesen, Geldgeber nicht weniger. Der Wahrheit eine Gasse bahnen? Das funktioniert. Das Eigeninteresse von Millionen und Millionären hat ein zu großes Gewicht. Staatliche Eingriffe würden dafür sorgen, dass Gerüchte sich noch stärker verbreiten.

Nur ein freies Internet bändigt die Anarchie, die eben dieses freie Internet täglich produziert. Die Marktwirtschaft und die Wahrheit, das hat die Woche gezeigt, sind in der digitalen Welt ein mächtiges Gespann.


Zit.n.: http://www.welt.de/debatte/kommentare/article151673671/Wer-i…

 
aus der Diskussion: RT Deutsch Russia Today - Der fehlende Part
Autor (Datum des Eintrages): Auryn  (31.01.16 16:02:29)
Beitrag: 590 von 610 (ID:51621574)
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