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Der Ölpreis erholt sich, die Wirtschaft zeigt sich robust, doch die Märkte trauen dem Braten noch nicht und so ging es auch im Februar erstmal weiter bergab. Der DAX verlor -5,2% und das Wiki -4,2%.

Ich bleibe weiterhin zuversichtlich, dass sich die Stimmung bald aufhellen wird und ich mit meinen aktuellen Werten gut positioniert bin.

Im Jahr 2016 bleibt das Wiki weiterhin vor dem DAX. (Performance in 2016: Wiki Szew Grundinvest -9,4%, Dax -13,6%).

In der letzten Woche kamen wieder ein paar neue Werte ins Wiki, damit ist das Wiki aktuell breiter aufgestellt als ich es mir langfristig wünsche. Da es aktuell aber sehr viele unterbewertete Unternehmen gibt und ich nicht weiß, welche als erste ihre Unterbewertung abbauen, sehe ich mich damit aktuell sinnvoller aufgestellt, denn so kann ich durch gutes umschichten am ende besser dastehen.

In dieser Woche kamen aber eher kleingewichtete Position, die einen spekulativeren Charakter haben ins Wiki dazu. Andere Börsianer erhöhen in solch nervösen Zeiten ihren Cashbestand, ich investiere dann eher in Positionen die sich zu einem gewissen Maße von dem Gesamtmarkt abkoppeln, weil sie sich in einer besonderen Situation befinden und z.B. gerade eher von Gerüchten/Spekulationen getrieben sind.

Diese Woche kam, wie früher schon mal angekündigt, die Position von SHS Viveon zurück, die sich auch in dieser Börsenphase stark hält. Da man nicht weiß, ob hier spontan vorläufige Zahlen vermeldet werden, die dem Kurs wieder ordentlich Auftrieb geben könnten, bin ich lieber jetzt schon dabei bevor ich den Zug verpasse.

Dazu gesellen sich kleinere Positionen von M4E, die gerade etwas Spekulationsgetrieben sind und Medigene, die sich zwar noch in einem sehr frühen Stadium befinden, deren aktuelle Entwicklung mir aber gefällt. Zu diesem Zeitpunkt sind die Risiken natürlich hoch, aber die Chancen bei Medigene sind es ebenfalls, daher ist es mir eine kleine Position wert.

Eine weitere, zum jetzigen Zeitpunkt eher spekulative Position ist Vectron Systems, die ich mit 6% sogar etwas höher gewichtet habe, daher gehe ich auch gern darauf ein warum. Vectron war im letzten Jahr bereits einmal im Wiki, daher kenne ich das Unternehmen ganz gut, damals hatte ich einen guten Zeitpunkt erwischt und konnte in kurzer Zeit knapp 40% Gewinn realisieren. Im Nachhinein habe ich aber viel zu früh verkauft, wenn man es mit dem aktuellen Kurs vergleicht. Nachdem man einmal verkauft hat, zu einem späteren Zeitpunkt zu einem deutlich höheren Kurs zu kaufen, vor allem nach dem es aktuell eine Fahnenstange im Chart gibt, war wahrlich keine leichte Entscheidung, deshalb habe ich mir damit auch Zeit gelassen.

Warum bin ich jetzt trotzdem eingestiegen?

Viele Unternehmen werden in der letzten Zeit mit Hypoport verglichen, was ich meist für quatsch halte, bei Vectron sehe ich allerdings in Gewissen Punkten eine Parallele.

Hypoport ist im letzten Jahr so stark gestiegen, weil es einerseits vom Markt nicht mehr als Finanzdienstleister, sondern stärker als skalierbares Softwareunternehmen wahrgenommen wurde, dies war vor allem dadurch begründet, dass der Gewinn sehr stark gestiegen ist – dadurch reagierte der Kurs sogar noch stärker als die Gewinnentwicklung, da hier plötzlich höhere Multiples zugestanden wurden.

Die Parallele bei Vectron ist, dass man von einem langweiligen Kassenhersteller ebenfalls den Sprung zum Softwareunternehmen gehen könnte, wenn die Gewinne plötzlich stärker aus der Plattform Bonvito als aus dem klassischen Geschäft kommen würden. Dies ist ein ebenfalls sehr skalierbares Geschäftsmodell, in einem sogar noch solideren Bereich, dem entsprechende Multiples zugestanden werden müssten. Eine weitere Parallele zu Hypoport ist, dass der CEO einen großen Teil am Unternehmen hält und scheinbar sehr von seiner Vision überzeugt ist und sein Unternehmen noch längst nicht fair bewertet sieht und eine Kapitalerhöhung wohl nur zu deutlich höheren Kursen durchziehen würde. Sollte das der Fall sein könnte es dem Kurs nochmal einen Schub geben.

Hinzu kommt, dass beide Unternehmen für Ihre „Software“ bereits einen gewissen Burggraben haben, während Hypoport aus den Sparkassen/Banken nicht mehr wegzudenken ist, so werden es andere Softwareanbieter schwer haben solch ein System in Restaurants zu etablieren, die bereits über eine Vectronkasse verfügen und das ist für mich einer der wesentlichen Vorteile gegenüber möglicher Konkurrenz.

Der große Unterschied zu Hypoport (deshalb auch eine geringere Gewichtung) ist, dass der aktuelle Wert nicht mehr durch das klassische Kassengeschäft getragen wird. Sollte Bonvito also scheitern und nicht die erhofften Ergebnisbeiträge bringen, besteht hier auch noch einiges an Abwärtspotential.

Wie stark Bonvito das Ergebnis beeinflussen wird, wage ich selbst nicht abzuschätzen. Die Schätzung von H&A, dass im Jahr 2017 bereits über 9€ Gewinn gemacht werden, klingen allerdings erstmal abenteuerlich. Sollte das aber der Fall sein, wäre deren Kursziel von 100€ wohl deutlich zu niedrig angesetzt, dann sehe ich für ein so stark wachsendes skalierbares Geschäftsmodell einer ein Kurs von 250-300€ als realistisch an. Für ein Kurs von 100€ würde es wohl reichen, wenn Vectron ein Ergebnis von 3-4€ pro Aktie erwirtschaftet, ob das realistisch ist, wird die Geschäftsentwicklung im Laufe der Zeit zeigen.

Neben dem spannenden Thema Bonvito gibt es bei Vectron weiterhin die anhaltenden Spekulationen über eine Sonderkonjunktur durch den Beschluss eines Fiskalspeichers, was dem Unternehmen und dem Kurs zusätzlichen Schub verleihen sollte.

Unterm Strich – das Unternehmen ist mit aktuell 60 Mio Euro für das reine Kassengeschäft zu hoch bewertet, aber so gering bewertet, dass wenn Bonvito ein voller Erfolg wird eine Vervielfachung des Unternehmenswertes noch möglich ist. Ich finde die Story aktuell zu spannend um draußen zu bleiben.


Bei Lendingclub geht es weiterhin sehr volatil zu, der Kurs steigt einen Tag um 10% um den nächsten Tag 10% zu fallen, das Papier ist aktuell zu einem Spielball für Trader geworden, da die Bewertung weiterhin schwer greifbar ist. Sehr gut, dass nächste Woche endlich die Zahlen für das vierte Quartal veröffentlich werden. Nach den letzten Quartalszahlen ging es zunächst ordentlich bergauf um dann im nachhinein Stück für Stück deutlich stärker zu fallen. Die Zahlen schaue ich mir auf jeden fall genau an und hoffe, dass sie etwas Ruhe in den Wert bringen werden.



Die größten Gewinner waren diese Woche:

Splendid Medien: +5,3%


Die größten Verlierer waren diese Woche:

Hypoport: -10,4%

SNP: -7,2 %

BB Biotech: -7,1%

Lendingclub: -6,3%

Fintech Group: -5,1%

 
aus der Diskussion: Wiki Szew Grundinvest
Autor (Datum des Eintrages): Szew  (05.02.16 22:26:58)
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