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Meinung/Kommentar

In Rumänien - nicht zu vergleichen mit Österreich, schon die Sprachen sind unterschiedlich - ist Korruption "Alltag auf allen Ebenen des Landes; Korruption und Amtsmissbrauch in Rumänien gelten als strukturelles Massenphänomen. Der Leiter einer EU-Studie spricht von einer "Kultur der Korruption", die tief in den moralischen, konzeptuellen und praktischen Einstellungen weiter Teile der rumänischen Bevölkerung verwurzelt sei und oft als normale Problemlösungsstrategie akzeptiert werde". (1)

"Es gibt und gab kein funktionierendes demokratisches Spiel der Kräfte. Jedes Mal [...] wenn eine Partei durch Wahlen, oder wie immer an die Macht gekommen ist, ist durchregiert worden. [...]. Bis in die Kreise und Bezirke sind dann die eigenen Gefolgsleute an die Macht gebracht worden, und zwar nicht, um politisch irgend etwas zu verändern, um ein neues, anderes, alternatives politisches Programm durchzusetzen, sondern um die eigene Klientel an den Pfründen zu beteiligen [...]." "Der Staat wird von der Politik als Beute angesehen. Wer die Macht hat, hat zugleich den Zugang zum Staatshaushalt. Den kann er dann mit seiner Klientel verprassen. [...]. Es ist eine korrupte Welt, wo es nur darum geht, sich den Zugang zu den öffentlichen Mitteln zu sichern". (1)

In Österreich spricht man von "Umfärbung", offen, ohne Zurückhaltung, von etwas Alltäglichem, das jeder "gelernte Österreicher" kennt: "Polen: Die Umfärbung der Medien beginnt". (2)

In etwas subtilerem Sprachgebrauch kolportieren österreichische Medien, dass im öffentlichen Dienst in Österreich "teure Doppelgleisigkeiten" und "hohe Kosten" abgebaut werden. (3) Der Austria-Speak in (3) ist lesenswert.

Die SPÖ stellt in der österreichischen Hauptstadt Wien seit 1945 durchgehend den Bürgermeister (4). "Aktueller Vorsitzender der SPÖ Wien ist seit 1994 Bürgermeister Michael Häupl" (4). In österreichischen Medien wird Häupl als SPÖ-"Grande" geführt, im Sinne eines SPÖ-"Oligarchen", der sowohl offen als auch im Hintergrund die Fäden zieht (5).

Für die Eigenwerbung der Stadt Wien ("Bürgerinformation") gäbe es den Presse- und Informationsdienst PID mit über 110 Mitarbeitern (6), "der an sich für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt zuständig ist" (6). Tatsächlich wird ein externer Dienstleister beauftragt: "133 Mio. Euro werden für Bürgerinformation der Stadt Wien frei gegeben. Der Auftrag geht an den SP-nahen Bohmann Verlag" (6). "Eigentlich ist es eine Verlängerung des gut dotierten Vertrags für Bohmann, der mit den Stimmen von SPÖ und Grünen beschlossen wird. Denn ab 2006 flossen erstmals rund 115 Millionen Euro für einen bis Ende 2013 dauernden "Rahmenvertrag Stadtkommunikation" an einen externen Anbieter. Also an Bohmann ...". (6)


Arbeitslosenzahlen in Österreich? Betriebsansiedlungen? Klientel? Pfründe?


In Österreich werden klare Prioritäten gesetzt. Ganz offen, unverschleiert.



Quellen:
(1) "Korruption in Rumänien", www. wikipedia.org, abgerufen am 6.6.2016
(2) Paul Flückinger: "Polen: Die Umfärbung der Medien beginnt", www.diepresse.com, 6.1.2016, abgerufen am 6.6.2016
(3) Hanna Kordik: "Das tut Kärnten enorm weh", www.diepresse.com, 28.09.2015, abgerufen am 6.6.2015
(4) Wikipedia, Suche nach "SPÖ Wien", Eintrag abgerufen am 7.6.2016
(5) Entscheidung in der SPÖ, www.oe24.at, 4.5.2016, abgerufen am 7.6.2016
(6) Martin Stuhlpfarrer: Stadt Wien vergibt Auftrag: Millionen für Eigenwerbung, www.diepresse.com, 24.10.2013, abgerufen am 7.6.2016
 
aus der Diskussion: "Schurkenstaat" Österreich
Autor (Datum des Eintrages): Van_der_Kernhofer  (08.06.16 19:27:39)
Beitrag: 3 von 4 (ID:52571942)
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