Fenster schließen  |  Fenster drucken

Intel: Erwartungen hochgesetzt

Analyst Joseph glaubt an gutes viertes Quartal

Nachdem Analyst Jonathan Joseph von Salomon Smith Barney im Frühsommer
2000 frühzeitig vor einem Abschwung der Chip-Industrie gewarnt hatte, hatte er im
April 2001 etwas früh Entwarnung gegeben. Jetzt schaltet er sich erneut in die
laufende Diskussion über Bodenbildung und Turnaround der Halbleiter-Branche
ein.
Er bestätigt seine bereits früher gegebene Kaufempfehlung zur Aktie von Intel,
hebt aber das Kursziel um 5 auf 45 Dollar an. Alle Indikatoren zeigten seiner
Meinung nach, dass das Unternehmen das vierte Quartal stark beendet hätte. Die
Nachfrage nach Pentium 4 sei gut gewesen, die Preise hätten sich etwas fester
gezeigt. Die Erwartungen werden daher auf 6,98 Mrd. Dollar Quartalsumsatz und
12 Cent Gewinn je Aktie hochgesetzt. Zuvor war Joseph von 6,8 Mrd. Dollar bzw. 10
Cent ausgegangen. Für das angelaufene Geschäftsjahr werden nun 70 Cent
Gewinn je Anteilschein, 5 Cent mehr als zuvor, erwartet.

Auch Eric Chen, Analyst bei J.P. Morgan, glaubt, dass der Umsatz des
Dezember-Quartals bei Intel über dem Niveau der Monate Juli bis September
hereinkommen wird. Die Hersteller von PCs hätten wieder mehr bestellt, schrieb
er den Kunden der Bank.

Nach einem Bericht der taiwanesischen China Times geht die zeitweise
Knappheit an Pentium 4 Prozessoren im Februar zu Ende. Ob Intel von der guten
Nachfrage im November und Dezember überrascht worden war, steht nicht fest.
Denkbar ist auch, dass der weltgrößte Hersteller von Chips seinen "Beitrag" zur
Preisstabilisierung leisten wollte oder mit Problemen beim Übergang von Pentium
III zum neuen Flaggschiff zu kämpfen hatte. Jedenfalls wird berichtet, dass
Graumarktpreise von bestimmten Chip-Versionen in den letzten Wochen um 10
Prozent gefallen sind, was als Anzeichen für eine bevorstehende Verbesserung
der Verfügbarkeit oder auch als Vorbote weiter fallender Preise gewertet werden
kann.

Intel wird am 15. Januar Quartalszahlen melden.

Die Entwicklung der Chipaktien zu Jahresbeginn, die den
Philadelphia-Semiconductor-Index gestern um mehr als 8 Prozent auf über 590
Punkte führte, hat natürlich auch die japanischen „Kollegen“ angesteckt. In einer
wegen der Feiertagssaison halbierten Börsensitzung stieg Toshiba, der weltweit
zweitgrößte Chip-Hersteller, um 10 Prozent. Das ist der größte Tagesgewinn der
Aktie seit über 10 Monaten. NEC konnten 7,7 Prozent zulegen, Mitsubishi Electric
stieg um 9,3 Prozent. Toshiba verzeichnete das höchste Tagesvolumen, gefolgt
von NEC.

Auch das japanische Chip-Equipment zog deutlich an, obwohl hier, wie
anderenorts auch, doppelt gehofft werden muss – einmal auf die Erholung des
Chip-Marktes, dann auch darauf, dass die Fertigungskapazitäten knapp werden.
Danach sieht es im Moment noch nicht aus. Waren sie in 2000 noch teilweise zu
mehr als 95 Prozent genutzt, sank der Wert im dritten Quartal 2001 im Mittel auf
rund 60 Prozent. Beobachter rechnen erst im vierten Quartal des laufenden Jahres
mit immer noch nicht optimalen Auslastungsquoten im unteren
80-Prozent-Bereich .

Die INTC-Aktie verliert 0,2 Prozent auf 35,46 Dollar. Der 52-Wochen-Bereich liegt
zwischen 18,96 und 38,59 Dollar. Der Philadelphia-Semiconductor-Index fällt um
1,7 Prozent auf 581 Punkte. K.Singer
 
aus der Diskussion: Mögliche Tradingchancen Montag, 7.Januar2002
Autor (Datum des Eintrages): NoggerT  (04.01.02 19:04:21)
Beitrag: 104 von 647 (ID:5259852)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE