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Sehr interessanter Earnings Call mit fast einer halben Stunde Fragerunde:

http://www.audio-webcast.com/cgi-bin/slideShow.ssp?fn=presen…

Für mich als Bär drehen sich die Schlüsselfragen um die Rolle jener für lau verkauften gebrauchten Maschinen, die neben dem starken Anteil der günstigen SLM 125 das starke mengenmäßigeWachstum beim Autragseingang von 40% nach dem Umrechnen auf die allgemein übliche wertbezogene Größe zu 6,6% relativieren (siehe Anfang der Präsentation).

Allein schon die Fokussierung auf die mengenmäßige Darstellung in der Präsentation lässt ja wenn man so will tief blicken in Richtung IR-Kommunikationsstrategie.

Im Verlauf des Calls wurde sehr stark darauf abgezielt, dass es sich bei den preisreduzierten Maschinen um Demomaschinen handelt, so dass allein wegen deren eher geringen Anzahl die Befürchtung der Analysten, die Kunden würden zunehmend solche Maschinen nachfragen, fehl am Platz sei.

ABER es wurden auch zwei andere Quellen für solche Verkäufe genannt:
1) Abbau noch vorhandener Geräte aus den Vorräten
2) Verkauf von gebrauchten Geräten, die man Kunden vorher "for a resonable price" abgekauft hat.

Für mich bleibt es vor diesem Hintergrund zum Beispiel ein Stück weit Glaubenssache, welche Rolle die stark angewachsenen Vorräte in der nächsten Zeit spielen werden und ob man es tatsächlich schaffen wird, den angestrebten "break even in operating cashflow this year" (so hatte ich es verstanden) zu erreichen. Der Umsatzsprung in HJ1 wurde jedenfalls sehr stark auf Kosten der Marge vollzogen.

Aber weiter mit dem Call:
Mit den in HJ1, insbesondere in Q2 sehr hohen Investitionskosten (CAPEX) sei man für dieses Jahr jedenfalls praktisch durch (sollen nur noch 2 Mio. ca. dazukommen, wenn ich es richtig überschlagen habe).

Auf die Frage eines Privatinvestors hin (jedenfalls wurde nur sein Name, Thomas Effler, genannt) nach der Preisentwicklung bei den Parademaschinen SLM500 wurde für meine Begriffe mit "keine signifikanten Änderungen" bewusst vermieden, Preisreduzierungen zuzugeben. Ich gehe hier von einem durchaus beachtlichen Preisdruck aus.

Nicht unverdächtig fand ich (als Bär) den Hinweis, dass man den Auditor gewechselt hat und deshalb aus dem HJ-Bericht die Guidance rausgeflogen ist. PriceWaterhouseCooper hätte mit den Formulierungen Probleme gehabt oder so ähnlich. Es hätte sich aber dennoch nichts geändert an den anvisierten 85-90Mio. Umsatz.

Noch ein paar Zusatzinfos, die im Zuge der Fragen gegeben worden sind und die ich hier mal festhalten möchte:

Zum Jahresende sieht die Planung 350 Beschäftigte nach 282 Q1 und 287 zum Halbjahr.

Bis jetzt nur angedacht ist ein Sales Office in Indien. Man verkauft zwar teilweise sonstwohin (Afrika. Südamerika war jetzt dabei), konzentriert sich aber schon auf die Kernmärkte.

Die verkauften Demomaschinen werden so verkauft, dass die Kosten reinkommen, sie bringen keinen Gewinn.
 
aus der Diskussion: SLM Solutions
Autor (Datum des Eintrages): Der Tscheche  (12.08.16 16:10:50)
Beitrag: 570 von 2,076 (ID:53049691)
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