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So hier meine Aufzeichnungen, ist was ausführlicher, viel Spaß beim lesen :-)

Hr. Lübbert:
5,4 Millionen betroffene Personen in USA in 2012 von BCC und SCC (Stachelzellkarzionom)
Über 60 jährige sind ca. 50% der Männer und ca. 30% der Frauen betroffen
Hautverjüngungseffekt in Europa ist offiziell in der Broschüre enthalten.
80% der Behandlungen in den deutschen Krankenhäusern sind BCC ! – Zulassung 2017
Metvix hat einen sehr hohen Aufwand betrieben um Daylight zuzulassen. 2 Std. Aufenthalt im Freien reichen hier aus um die Wirkung zu entfalten. Biofrontera hat nun eine Phase 3 Studie in Deutschland und eine in Spanien laufen um die Zulassung für Daylight zu bekommen, deutlich weniger Aufwand als Metvix damit. Daylight wird in Deutschland automatisch von allen Kassen erstattet. Je dicker die AK, desto weniger gut wird Daylight funktionieren.
Die Dermatologen bekommen nur 13 Euro je Anwendung mit Ameluz für ca. 30 min. Aufwand, als Pauschale von den Krankenkassen, deshalb wird PDT sehr wenig von Kassenärzten verwendet sondern viel mehr für privat versicherte Personen, hier bekommt der Arzt 250 Euro nur für die Behandlung + das Medikament !
In den USA wird insgesamt zu ca. 80% Cryo verwendet und der Rest PDT und topische Mittel, jeweils ca. 10%. Hier werden die Ärzte anders als in Deutschland für die Therapie bezahlt. Deshalb ist hier die Chance für PDT sehr groß zu wachsen. Deshalb ist aber auch Daylight kein Thema für USA, weil die Ärzte hieran nichts verdienen. Im PDT Markt alleine ist Levulan mit ca. 25-30% Wachstum im letzten Jahr unterwegs gewesen und das sind alleine ca. 100 Millionen USD was die mit 70 Mann, davon ca. 40-50 im Außendienst geschafft haben.
Frage hinsichtlich Auswirkungen durch Trump auf Obamacare hat nach Einschätzung von Hrn. Lübbert überhaupt keine Auswirkungen auf die Erstattung von PDT, da es einen anderen Bereich der Krankenversicherung betrifft.
Direktvertrieb wird in Deutschland, Spanien und UK durchgeführt. Spanien: Seit Allergan vor 1 Jahr als Vertriebspartner abgelöst wurde durch Direktvertrieb ist Spanien um 150% gestiegen. Akt. 3 MA in Spanien, in Kürze 4 MA.
Der Vertrieb PDT generell sehr komplex im Vergleich zu anderen Dermatologie Produktion. Hier geht es nicht über den Preis, sondern ist technisch aufwendig zu erklären, andere Verkäufer werden hierfür benötigt. Dies war vor 2 Jahren der Grund den Vertrieb in den USA alleine zu machen und nicht zu lizensieren. Man wollte auch in der Bilanz die Umsätze im Kernbereich behalten
USA: Es gab viele unglückliche MA bei Dusa, weil SUN Pharma vor 1-2 Jahren angefangen hat sich in den USA ins Geschäft einzumischen und hier scheinbar nicht alles richtig gemacht hat, was auch zu Lasten der Außendienstler ging, deshalb war die Wechselbereitschaft sehr hoch hier. Der Außendienst in den USA ist komplett anders von den Regeln: Der Außendienst MA darf nur über den Preis reden und über das was im Beipackzettel steht. Alle anderen Fragen müssen von einem anderen MA speziell für alle anderen Fragen (off label use etc.) beantwortet werden.
Ca. 2 Personen sind nur für die Produktion von Ameluz in der Schweiz zuständig, ist aber nicht genau zuzuordnen weil die Aufgaben vielfältig sind.
3 Leute bauen in Leverkusen die Lampen zusammen. Der Grund warum die Lampen selbst gebaut werden ist die FDA Zulassung gewesen. Die externe Firma vorher hätte nicht die Anforderungen an ein QS – Management System nach FDA erfüllen können.
USA: Von Dusa wurden auch 3 Leute aus der Ebene 2 wie er sie genannt hat abgeworben. Also die 1. Ebene unterhalb der GF.
Maruho: die 4 neuen Produkte: sind komplette Neuentwicklungen von Medikamten. Ende nächsten Jahres wird die Definitionsphase abgeschlossen sein. Für USA ist noch nicht entschieden wer die Vermarktungsrechte erhält! Die Kosten für die Entwicklungen werden voll von Maruho übernommen.
Belixos: Man ist zufrieden mit dem Verlauf. Die Marke zu entwickeln kann nur über Geld oder Zeit erfolgen. Bisher und im Moment ist das Geld an anderer Stelle (USA etc) gebunden deshalb ist hier Zeit gefragt.
BF derm1 macht in den nächsten 1-2 Jahren keinen Sinn zur Markreife über entsprechend teure Studien zu bringen. Vorher werden die Erweiterungen von Ameluz auf z.B. Akne etc. erfolgen, weil schneller, günstiger und mehr Geld bringt. Langfristig aber wieder ein Thema.

Hr. Schaffer:
Die Erstattung der 2 Millionen von der FDA für die Zulassung ist erst in 2016 an Bio geflossen, diese sind verbucht unter sonstige Einnahmen, ging nicht anders.
Die Wandelanleihe ist mit 4,999 Millionen Euro aufgelegt worden, weil ab 5 Millionen Kapitalmaßnahme ein teurer und aufwendiger Börsenprospekt erstellt werden muss.
Marktkapitalisierung war im Dezember 2015 bei 47 Millionen – aktuell bei 113 Millionen, Stand gestern.
Die genannten 10 Millionen Wandelanleihe die im Börsenprospekt der Kapitalerhöhung genannt wurde, ist aufgeteilt in die 4,999 Millionen die aktuell läuft. Was mit dem Rest ist, ist noch unklar und noch nicht entschieden wann was gemacht wird. Auch hier, wenn die gleiche Form wie aktuell ist man über 5 Millionen und muss den Prospekt machen was man vermeiden möchte.

Hr. Dünnwald:
Zeigte einen Chart mit dem prozentualen Marktanteil der Ameluz an der PDT in Deutschland. Hier lag man in den letzten 1-2 Jahren bei ca. 60-70 %. In 2016 ist dieser von Januar – Juni auf ca. 45% eingebrochen, jedoch im Oktober schon wieder auf 60% gestiegen. Nichts hierzu gesagt von ihm. Effekt schätze ich mal aufgrund der Daylight und BCC Zulassung von Metvix.
USA: Sun hat in den USA einen anderen Focus als den Kerastick und PDT, genaue Ausführungen warum habe ich nicht aufgeschrieben und erinnere mich nicht genau.
Im gesamten Pharma Markt gab es in 2016 für die USA nur 50 Zulassungen die die FDA bewilligt hat. Bio ist eine davon. Davon gab es nur 2 Zulassungen in der Dermatologie, ebenfalls 1 davon war Bio.
Sein Hinweis in Bezug auf den Aktienkurs war, dass er da noch einiges erwartet und allen Aktionären nur den guten Rat geben kann die Aktien zu behalten, das hat er sehr selbstbewusst und überzeugend rüber gebracht.
Für den USA Start ist aus seiner Sicht genug Ameluz und Lampen vorproziert worden.
Er beschrieb die Schwierigkeiten und Hindernisse die Logistik komplett für USA neu aufzubauen und die Produkte ein den USA zu importieren. Riesen Leistung das alles in so kurzer Zeit für so ein kleines Unternehmen aufzubauen. In einen Container haben nur 24 Lampen am Anfang gepasst. Jetzt mit neuer Verpackung passen 36 Lampen in einen Container.
Für die Stellen in den USA hat man ca. 2.000 Lebensläufe / Bewerbungen erhalten, alle wurden gesichtet. 7 von 9 Territory Manager kommen von DUSA. Ameluz kostet 270 USD / Tube. Der Kerastick von Dusa kostet 330 USD / St.
Der Arzt muss für die Behandlung komplett in Vorleistung gehen und sich über die Erstattung das Geld von den Krankenkassen wieder holen. Der spezifische Code für Ameluz wird noch etwas dauern, ca. 1 Jahr, damit wird eine Abrechnung viel schneller gehen für den Arzt. In der Zwischenzeit kann ein sonstiger Code verwendet werden, da dauert es aber wieder länger bis der Arzt sein Geld bekommt. Zahlungsziele werden teilweise auch gewährt aber Cash Flow muss im Auge behalten werden. Rabatte dürfen in den USA für große Bestellungen zwar gegeben werden, jedoch darf man sich den Marktpreis hierdurch auch nicht kaputt machen.
Bei der Markteinführung in Las Vegas hat „Ted Rosen“ (MD) einen Satz gesagt über Biofrontera der dort große Wellen geschlagen hat: 91% Heilungsquote, das wird schwer zu schlagen sein. Dies hat er ohne Zutun oder ähnliches von Biofrontera gesagt und ist eine super Werbung gewesen. Danach war / ist Ameluz und Bio in jeder Munde dort.
Aktuell 4 Regionen in den USA, nächstes Jahr sollen es 5 sein. Der Manager wird noch gesucht, ggf. kurz vor dem Abschluss.
Aus den Top 6 Verkäufern vor DUSA, nach offiziellen Rankings der Verkaufszahlen, hat man jetzt 5 Leute bei Bio an Bord. Den 6. Wollte man nicht von Bio aus, hat nicht gepasst. Hinweis von ihm kam, dass die Leute richtig teuer sind aber eine gute Investition sind.
Allergang hat zur Zeit in den USA 24 offene Stellen, es sind also nicht alle zu Bio gegangen, sondern generell dort weg. Aktuell müssten noch ca. 30 Stellen dort im Vertrieb besetzt sein.
Fragen am Ende:
Das Geld nach der aktuellen Runde sollte bis Herbst 2017 reichen. Also Geld wird break even nochmal benötigt aber muss keine Kap. Erhöhung sein, ggf. Fremdkapital, die Bilanz lässt dies jetzt wieder zu.
Es wurden bisher 80 Lampen in den USA installiert.
Maruho will unter 25% bleiben, weil Bio sonst einen Teil des Verlustvortrags verlieren würde. Der aktuelle Verlustvortrag beträgt ca. 120 Millionen Euro.

Subjektive Einschätzung von mir:
Alle 3 haben einen sehr guten Eindruck gemacht. Vor allem Hr. Dünnwald hat aus meiner Sicht begeistert und die Leute motiviert dabei zu bleiben und ist auch zurecht mit breiter Brust aufgetreten, nachdem was man in den letzten 12 Monaten alles geschafft hat und wie man zur Zeit da steht und welche Aussichten für die Zukunft man hat. Schade, dass nicht mehr Aktionäre da waren (ca. 25-30 geschätzt) die das Gefühl übermittelt bekommen haben.
 
aus der Diskussion: Biofrontera - Heiße Turnaround-Spekulation
Autor (Datum des Eintrages): speedysurf712  (14.12.16 09:37:26)
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