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[posting]54337603[/posting]
Zitat von balou_the_bear: Ich sehe das ähnlich. Ich bin nun auch schon ein Weilchen in diesen Wert investiert und habe die aktuelle Situation weder zum Verkaufen noch zum Kaufen genutzt. Mich stimmen hier aktuell ein paar Dinge bedenklich:

1. Der verspätete Produktionsbeginn der Ölquellen kommt ja nun nicht aus heiterem Himmel, sondern war seit Monaten bekannt. Der Effekt, den das haben würde, war auch bekannt bzw. wurde vermutet - die Meldung/Aktion vom 30.12. wurde doch mit hoher Wahrscheinlichkeit genau deswegen durchgeführt. Wieso wurde diese aktuelle Meldung nicht z.B. in die vom 7.2. integriert? Dann wäre sie zwar immer noch nicht gut gewesen, hätte aber evtl. nicht diese Auswirkungen gehabt.

2. In den letzten Wochen gab es hier ein deutlich erhöhtes Transaktionsvolumen (das waren etliche Prozent der Aktien, die hier ihren Besitzer gewechselt haben), dennoch hat sich der Kurs nicht bewegt. Hier hat scheinbar jemand deutlich früher Bescheid gewusst und alles abgeladen was nur irgendwie ging. Ich bin sehr gespannt darauf, wie sich die Aktionärsstruktur seit dem letzten Mal verändert hat.

3. Wieso kommt diese Nachricht erst jetzt - also genau nachdem 2. vermeintlich abgeschlossen war - obwohl nahezu alle aufgeführten Sachverhalte bekannt waren bzw. bekannt hätten sein sollen. Dass man Steuerrückerstattungen bekommt, wurde über Jahre kommuniziert. Wenn man nun, da diese Steuerrückerstattungen tatsächlich anfallen, nicht wusste, dass diese beim Konzernabschluss nur zu einem geringen Teil zu einem Steuerertrag beitragen, so ist das entweder unprofessionell oder sehr unglücklich kommuniziert. Was mir hier auch fehlt, ist eine Begründung warum dies so ist. Liegt hier einfach eine zeitliche Verzögerung vor - sprich, tragen diese Steuerrückerstattungen dann wenigstens nächstes Jahr zu einem Steuerertrag im Konzernabschluss bei oder geht das eben aus irgendwelchen Gründen gar nicht (mehr)?

4. Diese Meldung an einem Mittwochabend nach 23 Uhr zu veröffentlichen erweckt - vermutlich nicht nur bei mir - den Eindruck, als hätte man hier was vertuschen wollen. Das ging gründlich schief. Außerdem hätte ich erwartet, dass - wie das sonst häufig der Fall ist - irgendwelche Interviews auftauchen, in denen der Sachverhalt relativiert/kommentiert wird - immerhin hat man gerade mehr als 10% des Börsenwerts vernichtet. Bisher kam da leider nichts. Alleine schon diese so viel Verwirrung stiftende Formulierung zu den erwarteten Jahresüberschüssen der verschiedenen Entitäten....kann mir eigentlich jemand erklären, wo der Unterschied zwischen den in der Erklärung verwendeten Begriffen Konzern (deutlich niedrigerer Jahresüberschuss) und Muttergesellschaft (nach wie vor deutlich positiver Jahresüberschuss) liegt? Wenn ich mir die unten angehängte Grafik (aus dem letzten Geschäftsbericht) so ansehe, erschließt sich das für mich nicht auf den ersten Blick.

Fazit: Alles in allem hat sich dieses Unternehmen bisher eigentlich ziemlich geschickt angestellt was die Außendarstellung und Kommunikation betrifft. Damit hat man ein verhältnismäßig großes Vertrauen in die Geschäftsführung aufgebaut. In meinen Augen ist diese Meldung hier - so wie sie da steht, zu dem Zeitpunkt zu dem sie veröffentlicht wurde, so wie sie nicht kommentiert wird - ein ziemliches PR-Desaster. Bis vor ein paar Tagen gab es doch hier die Initiative, die Anzahl der Stimmrechte zu erfragen und evtl. jemanden damit zur Hauptversammlung zu entsenden. Für mich wäre das jetzt der perfekte Case, das auch zu nutzen. Unabhängig davon, wie das hier weitergeht bzw. welche weiteren Meldungen folgen, fände ich es überlegenswert, diesen "Einfluss" zu nutzen und sich um Aufklärung bzw. Schritte, damit sich sowas nicht wiederholt, zu bemühen. Wie auch immer sowas aussehen möge.



Hallo Balu,

für mich heute der beste Beitrag! Genau die Fragen die du stellst, stellen sich mir im wesentlichen auch. Ich habe mir auch noch mal die Pressemeldung genauer angeschaut und mich verwirrt schon die Überschrift und gibt mir zu denken:

http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2017-02/39942511…

Daraus mal den Teil zitiert den ich meine:

15.02.2017 / 23:18 CET/CEST Veröffentlichung einer Insiderinformation gemäß Artikel 17 MAR, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

Ist damit gemeint, dass jemand eng verbundenes auf Basis dieser Information Aktien gehandelt hat und man deshalb sehr kurzfristig die Meldung veröffentlichen musste?

Aus meiner Sicht trifft die Schuld für dieses Disaster den jungen und neuen CFO. Die Verantwortung trägt der CEO und die Konsequenzen wir. Ich gehe noch davon aus, dass dies der Unerfahrenheit des CFO's zuzuschreiben ist.

Wenn ihr damit einverstanden seid, würde ich die Fragen von Balu und meine direkt im Namen der hier investierten Aktionäre auf W:O direkt an die DRAG stellen. Bitte kurzes Feedback über die Bewertungen. Bei über 10 würde ich das tun, darunter würde ich nur in meinem Namen die Fragen stellen. Auch mit der Aufforderung bis morgen nicht nur auf die Fragen Stellung zu nehmen, sondern auch eine erklärende weiterführende Pressemitteilung zu veröffentlichen.

Schöne Grüße
Fatalis
 
aus der Diskussion: Deutsche Rohstoff AG: Meldungen, Analysen, Meinungen
Autor (Datum des Eintrages): fatalis-neu  (16.02.17 18:53:32)
Beitrag: 17,512 von 42,507 (ID:54339709)
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