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Hast Du da mal Zahlen zu den Abschaltungen?
Tatsächlich lese ich jetzt für Schleswig-Holstein 1.100 und 3.000 GWh in 2014 /2015.
Aber wieviel ist das Anteilig? Ich finde jetzt 14% der Leistung in Deutschland entfällt auf Schleswig Holstein und 57.000 bzw 79.000 GWh Einspeisung in Deutschland. Als 9.000 bzw 12.000 für Schleswig-Holstein, dann wären die Abschaltungen bezogen auf die Erzeugung 12% in 2014 und 25% in 2015, also doch sehr viel, muss ich zugeben.

Aber die Spitzen und Flauten treten ja nunmal an einzelnen Tagen auf und dann wäre ein Speicher eben doch nur an 20 Tagen im Jahr ausgelastet. (An der Hälfte der Tage ist sowieso Flaute, die kann man bei der Betrachtung rauslassen.)

Auch die Idee, dass es ja auch Tag-/Nachtschwankungen gibt, ist richtig, und ein Speicher, der die tageweisen Schwankungen ausgleicht, könnte dann anweietern 100 Tagen im Jahr die Nachterzeugung in den Tag retten. Aber er kann nicht beides gleichzeitig, bei vier Tagen Überproduktion mit Abschaltung am Stück, macht eine Entleerung des Speichers keinen Sinn. Und bei 200 Euro je kWh Bleibatterie Investitionskosten bringt das dann 100 kWH im Jahr mit 8 Euro Einspeisevergütung. Also das wird schwierig da windfreie Tage zu überbrücken, von Tag auf Nacht geht gerade so.

Und Wasserstoff erzeugen und einspeisen, ja, Wirkungsgrad 70-80%, Anlagenkosten, die sich amortisieren müssen und dann hat man den wertvollen Strom und wertvollen Wasserstoff so weit runtergewirtschaftet, dass er wie Erdgas zur Wärmeerzeugung eingesetzt werden kann, da berechnet mein Versorger 3,5 Cent je kWH frei Haus.

Das ist ja gerade der Witz, dass die Brennstoffzelle den entgegengesetzten SINNVOLLEN Weg beschreitet, aus wenig werthaltigem Erdgas Strom zu erzeugen.

Die KWK-Förderung wurde ein Jahrzehnt lang vernachlässigt und selbst die letzte Reform, die die Vergütung von 5,41 Cent geringfügig anhob anhob, ist eben so kalkuliert, dass wenig Anreiz besteht, kleine Anlagen zu installieren. Für letztere kann man alternativ 2400 Euro je kW Einmalzuschuss bekommen, statt der Einspeisevergütung. Das entspricht 4.000 kWH Erzeugung jährich, die im Fall von Solar- oder Windkraft mit 300-400 Euro jährlich (!) vergütet würden. Und das auch für riesige Anlagen mit x Megawatt Leistung.

Erklärtes Ziel des KWK Gesetzes sind 110 TWh 2020 und 120 TWh 2025. Also in 10 Jahren etwa 20% mehr Kapazität, das hatte die Windkraft zuletzt in einem Jahr! Vorgabe der Politik somit: Stagnation.

Das ist die Politik, dass deshalb überall weiter alte Gas- und Ölheizungen die Luft verpesten, während mit Großanlagen für Wind- und Sonnenstrom Milliarden gescheffelt werden.
 
aus der Diskussion: PowerCell Sweden AB - Brennstoffzellen aus Schweden
Autor (Datum des Eintrages): honigbaer  (09.04.17 13:38:24)
Beitrag: 6 von 1,758 (ID:54705282)
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