Fenster schließen  |  Fenster drucken

Über Ethereum

Ethereum ETH startete im Sommer 2015 unter der Führung von Vitalik
Buterin, im Gegensatz zu Bitcoin BTC (einem reinen Zahlungsmittel)
erlaubt Ethereum die Ausführung von Verträgen auf der Blockchain. Das
macht es inzwischen unersetzlich für IPO's (vergleichbar mit einem
Börsengang, nur für Crypto Projekte). Keine andere Coin kann so viele
erfolgreiche auf der Ethereum Blockchain basierenden Projekte
vorweisen wie Ethereum. Obwohl die Bewertung von 10 Dollar im Januar
2017 auf bis zu 100 Dollar im Mai hochgeschossen ist, scheint mir
diese sehr hohe Bewertung aber gerechtfertigt. Alle zukünftigen
Projekte werden ETH benötigen, das hält die Nachfrage aufrecht.

Ethereum ETH und ETC läßt sich mit aktuellen Grafikkarten selber
minen, es wäre aber nur profitabel, wenn Ethereum zukünftig stark steigt.

Der Gag bei Ethereum ist, daß man mit Verträgen bestimmen kann, wie
das Geld ausgegeben werden soll. Ausserdem ist auf der Blockchain
genau nachvollziehbar, was mit dem Geld geschieht. So macht es z.B.
die Ethereum Foundation mit ihren Ausgaben. Weitere Zahlungen können an Ziele und
Bedingungen geknüpft werden, voll automatisch. Betrügerische Startups,
die nach dem Schneeball System arbeiten, machen ihre Webseiten daher praktisch
nur mit Euro, Dollar oder Bitcoin auf.

Mittel können ausserdem in Verträgen geparkt werden, die zwei oder
mehr Signaturen erfordern. Zahlungen werden erst frei gegeben, wenn
beispielsweise drei unterschiedliche Personen zugestimmt haben. Oder
10 Personen. In so einem System könnte man Milliarden parken, völlig
sicher. Fälle, in denen der Vorstand mit der Betriebskasse in die
Bahamas abhaut, werden somit unmöglich.

Ethereum ist eine komplette Neuentwicklung und war, wie nicht anders
zu erwarten, Anfangs langsam und voller Fehler. Einer dieser Bugs hat
dazu geführt, daß die Mittel (mehrere Millionen) aus einem IPO, dem
DAO, geraubt und auf eine neu erzeigte Adresse transferiert wurden.
Der Schock saß tief und um das Vertrauen wieder herzustellen sahen
sich die Entwickler genötigt, diese Mittel durch eine Änderung im Code
zu blockieren. Das geschah zunächst durch einen kleinen Hack und dann,
in einem zweiten Schritt durch einen sogenannten Hard Fork. Dabei wird
der Code so geändert, daß eine eigene Blockchain entsteht.
Normalerweise entscheidet das Netzwerk, welche Chain im Konsens weiter
betrieben wird. Kleine Neben Chains sterben dann einfach ab. Im Fall von
Ethereum war es aber so, dass ein beträchtlicher Anteil der Miner
keine Änderungen am Code wollte: Ethereum sollte einfach ohne
Änderungen sich selbst überlassen werden. Dies führte zur Abspaltung
von Ethereum Classic ETC, dieser Baum existiert bis heute. Aber nur
Ethereum ETH wird durch die Ethereum Foundation weiter entwickelt. Ich
persönlich gebe ETC langfristig als Coin nur geringe Chancen. So weit
ich es einschätzen kann, wird ETC nur zögerlich weiter entwickelt.

ETC ist nicht zu ETH kompartibel. Und um die Sache noch etwas
komplizierter zu machen: jeder, der vor dem Hardfork im Sommer 2016
Ethereum hatte, hatte nach dem Hard Fork automaisch beide Coins, da
sich ETH und ETC ja die ursprüngliche Blockchain teilen. Poloniex hat
das damals so umgesetzt, daß das neu entstandene ETC einfach als neue
Coin dort eingebucht wurde. Anwender, die Ethereum im MIST Wallet
gespeichert hatten konnten mit einem dafür erstellen Vertrag das
Guthaben auf eine neu erzeugte Adresse umbuchen. Dabei wurde ETC
abgetrennt und auf ein ETC Wallet umgebucht (oder gleich zu einer
Börse, um es zu verkaufen). Das ist etwas, was sich einem als Aktionär
logisch so nicht erschließt. Klar gibt es Abspaltungen, z.B. Osram von
Siemens. Aber man hat nicht Siemens und Osram gleichzeitig zu gleichen
Anteilen im Depot. Oder muss sich gar selber darum kümmern, daß diese
überhaupt im Depot erscheinen. In der Coin Welt gelten nun Mal andere
Spielregeln. Wer diese kennt, hat Vorteile.

Andere Pools, an der Stelle muss ich leider Minergate nennen, haben das ETC
einfach einbehalten - oder sich nicht weiter darum gekümmert.

Aber nun zur Anwendung selbst:

Zum Installieren bei ethereum.org den MIST Installer herunterladen und
syncen lassen. Leider ist "Mist" eine für uns Deutsche sehr
unglückliche Namensgebung. Mist heißt auf englisch Nebel, totaler
Bullshit ist die Wallet keineswegs, auch wenn es Anfangs echt hakelig
mit Ethereum war. Die Backup Funktion ist zur Zeit noch nicht fertig,
aber wenn man auf Konten und Sicherung clickt, wird man auf das
versteckte Verzeichnis zu

c:/(Benutzer)/(Benutzername)/Adddata/Roaming/Ethereum gelenkt.

Dort das Verzeichnis Keystore auf einen externen Datenträger sichern.

Einen Block Explorer gibt es unter etherscan.io, dort ist öffentlich
einsehbar, welchen Kontostand die Adressen haben. Eine meiner Ether
ETH Adressen sieht so aus: 0x0DD667bd5211198b016cf4DF4642b5CAE22f5167

Ethereum fängt immer mit einer 0x an. Dabei läßt sich nicht erkennen,
ob es sich um Ethereum ETH oder ETC handelt. Entsprechend aufmerksam
muss man bei Überweisungen sein.

Die Konten (Account) in MIST zeigt ausgehende Transaktionen an, aber
keine eingehenden Transaktionen. Das ist funktional zunächst völlig
ausreichend, um Zahlungen zu erhalten. Um die Übersicht zu behalten,
kann man sich mehrere Accounts (Zahlungsadressen) einrichten und
jeweils umbuchen. Oder man erzeugt ein Wallet, welches sowohl
eingehende als auch ausgehende Transaktionen anzeigen kann. Davon rate
ich im Moment aber noch ab. Börsen haben nämlich teilweise ein
Problem, an Wallets Geld zu senden, so ist es z.B. mit Minergate. Die
Zahlung kommt nicht an. Mit einem einfachen Account funktioniert es
dagegen immer zuverlässig und auf der Blockchain nachvollziehbar.
 
aus der Diskussion: Altcoins = die Bitcoin Alternativen Ethereum, Ripple, DASH, Litecoin, Monero oder Bitshares
Autor (Datum des Eintrages): C3I  (08.05.17 17:27:41)
Beitrag: 10 von 6,231 (ID:54892472)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE