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Anmerkungen vorweg:

Ich war gestern in den Alpen wandern und die Tage zuvor hatte ich sehr wenig geschlafen. Auch wenn sehnsüchtig erwartet, hoffe ich, dass Ihr die Verzögerung versteht.

Bevor ich die Antworten auf meinen Fragenkatalog wiedergebe eines vorweg: Da es hier im Forum zwei verschiedene Lager gibt, versuche ich so neutral wie es nur geht zu berichten.

Ich möchte mit ein paar Anmerkungen beginnen, die mir und auch meinen Begleitern nach der HV im Magen gelegen sind:

- Apropos im Magen liegen: Während der gesamten Hauptversammlung gab es (mit Absicht - es wurde mir bestätigt) nichts zu essen. Erst danach wurde es „freigegeben“. Ich frage mich, was der Blödsinn soll. Da kommen jede Menge hochrangige Investoren und dann gibt bei einer 10-Stunden Marathonveranstaltung aus Kalkül nichts zu essen. Ich hoffe nicht, dass da dem ein oder anderen Investor der Appetit (auf Bio) vergangen ist. Ein Beispiel: In der Pause hatte ich mich bei den Jungs an der Getränke- und späteren Essenstheke beschwert, sie mögen nun die Schnittchen freigeben (Schnittchen übrigens von einer Qualität die auf jeder Kegelveranstaltung für einen Affron gesorgt hätten). Ein Mann stand neben mir und bettelte förmlich man möge ihm was zu essen geben, er habe Zucker. Auch er bekam nichts. Da er nicht gut aussah, bat ich meine Freundin darum, ihn ins nächste Einkaufszentrum zu begleiten und was zu Essen zu kaufen. Kann sein, dass der gute Mann nur 100 Aktien hat… Aber was gibt das den für ein Bild ab?! In meinen Augen, aus vielerlei Hinsicht völlig verfehlt.

- Man kann zu Herrn Zours stehen wie man möchte (die letzte HV war mit Sicherheit nicht die feine englische Art), aber er ist Aktionär und hat an diesem Tag interessante und berechtigte Fragen gestellt. Ich erwartete (nach dem völligen Aussetzer von Herrn Dr. Baumann im letzten Jahr) insbesondere von einem hochdekorierten und erfahrenen Mann wie Herrn Dr. Granzer, dass er professionell und eben nicht kindisch (z.B. nachäffen, Augen verdrehen und über Fragen lachen) reagiert. Was gibt das bitte für ein Bild vor Investoren ab? Herr Prof. Lübbert schaute während der Fragen demonstrativ weg. Auch wurde Herrn Zours vorgeworfen, er ziehe die Veranstaltung in die Länge. Dem entgegnete Herr Zours, dass er lediglich präzise -also keine politisch schwammigen- Antworten auf seine präzise gestellten Fragen haben möchte. Erst als Herr Zours seine Fragen und die erfolgten Antworten zu Protokoll gegeben, wurde darauf adäquat geantwortet. Warum nicht gleich? Die Nachfragen hörten tatsächlich auf, als Herr Zours die entsprechenden präzisen Antworten erhielt. Hätte sich das irgendjemand von uns getraut so hartnäckig zu bleiben? Ich denke nicht (mich eingeschlossen). Auch hat Herr Zours in diesem Zusammenhang erst nähere Informationen bezüglich des Maruho Deals rauspressen können. Man kann den Sachverhalt auch aus einer anderen Sichtweise heraus betrachten: Das Management ist eindeutig gegen Zours. Mir ist es daher schleierhaft, wie man dem Mann permanente Angriffsfläche bieten konnte, worauf er doch wartet nur gewartet hat. Der Einzige der durchwegs souverän blieb war Herr Dünwald.

- In diesem Zusammenhang: Die Modalitäten der Abstimmung wurden dermaßen schnell vorgetragen, dass selbst ich, obwohl ich in der Thematik stecke, kaum folgen konnte. Ein älterer Herr hinter mir kam überhaupt nicht mit und bat Herrn Dr. Granzer darum, die Modalitäten nochmal langsam und verständlich vorzutragen. Als dies beim zweiten Versuch nicht erfolgte, verließ er die HV. Das tat mir Leid, da er ja sehr lange durchgehalten hatte.

- Befremdlich fand ich auch, dass die Maruhomitarbeiter abgeschottet wurden und vor mir weggerannt (Ja, wirklich weggerannt, also nicht gelaufen) sind. Ich wollte lediglich vorschlagen, dass sie nach den vielen harten Vorwürfen doch vom Podium aus ein wenig Aufklärungsarbeit leisten sollten. War von meiner Seite aus wirklich nett gemein. Aber gut. Japaner ticken da völlig anders und ich bin evtl. auch einwenig zu forsch gewesen.

- Herr Plaggemars wurde nicht entlastet. Das hätte ich nicht gedacht. Denn man muss ihm schon anrechnen, dass er offenbar nicht Informationen über den EIB-Deal weiter gegeben hat. Sonst hätte Herr Zours ja nicht die Entgegenhaltung entsprechend ausgelegt, da Biofrontera damit ohnehin durchfinanziert ist. Hat ihm ja schließlich Zeit und Geld gekostet. Im gleichen Zug muss man sich allerdings Fragen warum Herr Reeth nicht entlastet worden ist und zwar offensichtlich durch Maruhos-Stimmen. Was muss denn da vorgefallen sein ? Welche Informationen sind denn an Maruho gewandert, dass diese veranlasst hat so abzustimmen? Ist in meinen Augen, das Selbe bloß in grün.

- Ich möchte nochmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich weder Pro-Balaton noch Pro-Vorstand bin. Ich möchte mein eigenes Geld vermehren und bin daher Pro-Kleinanleger. Das Verhalten seitens der Herren auf dem Podium war an vielen Stellen für mich nicht verständlich.

- Was ich auch noch erwähnen möchte: Auf meine / unsere Fragen wurde detailliert und freundlich eingegangen.

Nun zur Mitschrift:

- EU + FDA -Zulassung für so ein kleines Biotech-Unternehmen im Grunde einzigartig (Nach meinen obigen Vorwürfen: Ja stimmt! Super Job, insbesondere von Herrn Dr. Granzer und Herrn Prof Lübbert und natürlich den Biomitarbeitern).
- US-Produkteinführung in Rekordzeit gelungen
- Prognose 2017 bestätigt
- Siehe Anwendungsbebiete Metvix vs. Ameluz vs. Levulan aus der Präs. des Vorstandes
- Daylight wird nächste Woche eingereicht - Zulassung etwa 9 Monate später
- Prof. Lübbert versuchte die Vorteilhaftigkeit des Maruho-Deals heruszuarbeitem (siehe hierzu Präs.)
- Im späteren Verlauf: EU Markt für die neuen Medikamente um zigfaches kleiner als US-Markt. Wenn es richtig verstanden habe: Nanoem. wird mit Wirkstoffen verbunden, die hohe Umsätze machen und deren Patentschutz bereits abgelaufen ist. Hier würde ich mir nochmal explizit seitens des Managements Aufklärungsarbeit wünschen! Das wäre wirklich ratsam! Es geht ja nicht darum, zu wissen an welchen Wirkstoffen geforscht wird, sondern um mehr Transparenz und Verständlichkeit. Auch hatte ich ein Gespräch mit einem Vertreter und der meinte, dass der Offenlegungsantrag durchgehen würde, wenn z.B die DSW in Form von Herrn Tüngler diesen gestellt hätte. (Betonung auf „hätte“) Es war von „Geschmeckle“ die Rede.
- Widerspruch: Keine weitere Verwässerung mehr. Aber gleichzeitig soll eine kleine KE ohne BZR für das NASDAQ-Lisiting durchgeführt werden.
NASDAQ-Kosten: Man sprach von jeder Menge Kostenerleichterungen. Tatsächliche Kosten: 500-700K im Vorfeld; 40k p.a. Gebühren + 1 zusätzlicher MA für Reporting + etwa 7-9% Gebühren für Bank. Bei einer 10 Mio KE also etwa 1,5 bis 2 Mio Kosten für die nächsten 3 Jahre.
- Dünwald stellte Wichtigkeit des Hautverjüngungseffekts heraus
- Neuer Vertriebler braucht etwa 6 Monate bis er Umsatz generiert (Schulungen etc.)
- Derzeitiges Problem für Umsatz: Erstattung (allerdings viele Probleme bereits gelöst)
- 100 % Erstattung durch Medicare
- J-Code beantragt
- MA von namhaften Pharmakonzernen wechseln zur kleinen Bio, weil sie Potential sehen
- Ameluz wurde auf Keynote in Las Vegas erwähnt: „Wird schwer sein, dass in den nächsten Jahren zu toppen“
- Aus der Erfahrung heraus müsste sich der Markt in den USA mit Ameluz verdoppeln —> 200 Mio
- BCC Zulassung wäre sehr großer Wettbewerbsvorteil für Ameluz
- Planen größere Leuchte zur Zulassung zu bringen
- Dünwald hat 2 Nettojahresgehälter in Bio investiert
- 1. Anleihe: Noch unter 100k übrig, Rest gewandelt
- 2. Anleihe: Etwa 50% gewandelt
- Tüngler will BAFIN einschalten
- Tüngler stellte sich klar gegen Balaton und pro Vorstand, ebenso ein Profiredner, dessen Namen ich vergesse habe und mit lediglich 500 Aktien anreiste
- EIB-Deal: Über 6 % Zinsen (Ich hoffe ich gebe die Andeutung richtig wieder) / Keine Sicherheiten nötig / 1. Meilenstein: Umsatz / 2. Meilenstein: EK-Zufuhr in gleichem Umfang
- Bonus 2016 nicht ausgezahlt
- Herr Zours fragte warum im Aktionär der Breakeven 2018 angekündigt wird und nicht in gleichem Atemzug als Ad-hoc, da dies kursrelevant sei. Hat jd. die Antwort noch im Kopf? Ich meine mich zu erinnern, dass es eine Vorausschau sei und dass die Planungen dies vorsehen und es aus heutiger Sicht mgl. ist.
- Prof. Lübbert verwendet 10 % seiner Arbeit für Uni, hat keine Auswirkung auf das Gehalt
- Gehalt der Frau im unteren Bereich (Habe 130k im Kopf)
- Verträge Vorstand bis 2020, außer Dünwald bis 2017
- Keine weiteren Benefits, außer die im Jahresbericht veröffentlichten
- Prof. Lübbert: Protokolle der jetzigen Machbarkeitsstudien gehen an Maruho, neues Wissen (IP) gehört beiden Parteien
- Was ist der Vorteil für Maruho: Meinung Prof. Lübbert: Rechte Japan, aber das wurde nicht diskutiert
- Kosten IR-Agentur: 20k im Monat, davon Teil in den USA
- Herstellungskosten Ameluz ändern sich bei größeren Umsatz: Einsparung 10 bis 15 % / Keine Verträge die das verhindern
- Optionen nach Monte Carlo Verfahren
- Liquidität ist auf Festgeldkonto: Zins sehr niedrig
- Herr Schaffer: BZR-Handel macht keinen Sinn (Bei DB z.B hat es Sinn gemacht, wg Abstand zum Kurs)
- Herr Schaffer: KE und Maruho-Deal stehen in keinem Zusammenhang, dies wurde auch geprüft durch Wirtschaftsprüfer
- EU-Vertrieb wird nicht außer Acht gelassen
- UK-Logistik bereits unter eigener Verantwortung, ab jetzt MA wg. BCC
- Frankreich: Preis sehr niedrig, Protektionismus weil Galderma mal zu L’Oreal gehört hat
- Hürden USA: V.a. J-Code, da sonst viel Bürokratie für den Arzt und es lange dauert bis er sein Vorleistung wieder bekommt (Mein Gefühl: Umsätze USA werden in 2018 einen ganz gewaltigen Schub bekommen)
- Novartis hat 2 MA von Bio abgeworben (Anmerkung von mir: Novartis ist im Markt für schwere BCC tätig)
- US-Nachfrage weitet sich derzeit aus, allerdings fluktuieren die Bestellungen noch sehr
- US-Ziele werden erreicht
- Ameluz besser als Luxerm v.a. wegen Konsistenz
- Vereisung Vorteil: Arzt kann schnell 50 bis 100 Dollar machen
- Vereisung v.a. für andere Behandlungen
- DUSA off-Label: keine Angabe, aber jede PDT-Behandlung mit Levulan off-Label, da Einwirkzeit 14 bis 18h und selbst wenn das ein Arzt macht, dann hat der Patient gigantische Schmerzen. Folge: Noch schlechtere Heilungsrate bei Levulan
- Die kurze Einwirkzeit bei Ameluz hat daher einen großen Wettbewerbsvorteil
- Blaue Lampe hat ähnlich gute Heilungsraten wie die Rote bei AK, bei BCC wird aber def. die tiefere Eindringtiefe von rotem Licht gebraucht
- Blaue Lampe seit 1999 vorhanden (3000 Stück), Beharrungskräfte zu wechseln
- Große Praxen: Gute Rabattverträge
- Bei Bio will man das Spiel nicht mit machen, da Rabatte nach hinten raus den Preis versauen. On the long run wird DUSA die dezeitige Vorgehensweise mit den großen Praxen nicht durchhalten können
- DUSA betreibt Preisspirale nach oben, kleine Ärzte mächtig sauer darauf
- Ab 1. Juli hat man erst überall eine State License für die Lampe (Derzeitiges Hemmnis beim Lampenverkauf)
- Umsatzsprung mit J-Code kann nicht gesagt werden
- Belixos wird geprüft für Kosmetikzulassung in den USA
- 40 % des Lohnes eines US-Vertrieblers ist variabel
- Bio ist bei Personalverhandlungen gut aufgestellt
- Hautverjüngung: Falten verschwinden nicht. Die Qualität des Hautbildes wir jedoch gesteigert. In USA gitb es hierfür ein Webtutorial.
- Bei Klage eines Patienten ist man produkthaftpflichtversichert. Arzt sichert sich aber ohnehin durch Unterschrift ab.
- BCC mit gleichem J-Code
- Vergütung AK-PDT: 135-200 Dollar, BCC niedriger / Ameluz wird aber immer erstattet
- Zahl von 58 Mio AK-Patienten stimmt definitiv, viele lassen sich aber nicht behandeln
- Umsatzschätzung falsch, da angenommen Extrapolation der Umsätze falsch
- DUSA nun integriert in SUN, DUSA sucht immer noch MA, diese müssen nun aber noch andere Medikamente vertreiben
- Zahlungen an Dr. Reinhold: Normal
- Bei Daylight hat man nicht verschlafen, sondern Glück gehabt, dass Schweden das zugelassen hat
- Daylight USA macht keinen Sinn, da Arzt nur für mechanische Behandlung bezahlt wird. Das kann man auch anders sehen. Evtl. sollte man mit bestehenden Daten eine Zulassung wagen, da dies für den Hautverjüngungseffekt ein Mehrwert für den Kunden darstellen würde. Außerdem. Scheitert man, hat man den Markt dafür in den USA abgesperrt.
- Studie Aknebehandlung mit Levulan: Praktisch kein Unterschied zu Plecebo
- Indoorlux: Hoher Aufwand/Kosten diese in den USA zuzulassen
- BCC Zulassung USA: FDA hat Regeln umgestellt, reichen Daten der EU-Studie. Alle Fristen, dass sich FDA meldet sind vorbei. Es wird vorsichtig Druck gemacht
- Australien: Metvix für Daylight zugelassen (War erste Zulassung überhaupt) Kosten Zulassung etwa 0.25 Mio, man könnte sich vorstellen dorthin zu expandieren
- Kanada Kosten Zulassung etwa 0.25 Mio, man könnte sich vorstellen dorthin zu expandieren
- Momentan: Kanalisierung der Ressourcen au USA
- Daher momentan auch kein Anstoß der Erweiterung auf Wundheilung oder Gebärmutterhalskrebs
- Nächste Indikation: SCC oder schwere Akne
- Zulassung + Vertrieb als Geschäftsmodell: momentan nicht angedacht
- Pipeline: wird nicht verfolgt, wg USA
- Prof. Lübbert sieht momentanen Wert bei über 10 Euro je Aktie

Abschlussplädoyer: Ich sehe USA+Ameluz wirklich auf einem guten Weg. Die gewohnte Vertröstung „nächstes Jahr wird es aber besser, weil…“, ist diesmal keine Vertröstung mehr. Man macht in den USA einen hervorragenden Job. 2018 werden die Umsätze nochmal sehr deutlich anziehen. Ich hoffe wir sind bis dahin eigenständig. Eines wurmt ein bisschen und das ist das NASDAQ-Listing zum jetzigen Zeitpunkt. Bei diesen Umsätzen finde ich knapp 2 Mio. + gebundene Zeit des Managements zu teuer. Auch ist man momentan üppig mit Mitteln ausgestattet. Ich fände das Geld in z.B. Australien besser investiert.

Beste Grüße und Entschuldigung für Rechtschreibfehler
 
aus der Diskussion: Biofrontera - Heiße Turnaround-Spekulation
Autor (Datum des Eintrages): Owehh  (26.05.17 22:13:46)
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