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Liberty Media gibt bei den TV-Kabelnetzen nicht auf

Der US-Medienkonzern Liberty Media will sich trotz der Abmahnung des Bundeskartellamts nicht von seinen Plänen auf dem deutschen Fernsehmarkt abbringen lassen. Derzeit werde an einer Antwort an das Kartellamt gearbeitet, sagte ein Liberty-Sprecher am Montag in München. Branchenkenner gehen davon aus, dass Liberty den Forderungen der Wettbewerbshüter nachkommen könnte, um damit doch noch die Übernahme eines Großteils der Kabelnetze von der Deutschen Telekom zu ermöglichen. Die Gespräche mit der hoch verschuldeten KirchGruppe über eine mögliche Zusammenarbeit bei dem Bezahlsender Premiere treibt Liberty zur Zeit nach eigenen Angaben nicht voran. "Das ist momentan kein Thema", sagte der Sprecher.

Liberty will der Deutschen Telekom für 5,5 Milliarden Euro einen Großteil der Kabelnetze in Deutschland abkaufen. Das Bundeskartellamt hatte Liberty Media am Donnerstag allerdings die Gelbe Karte gezeigt. Mit einer Abmahnung teilten die Wettbewerbshüter Liberty mit, dass der Kauf der Kabelnetze nach dem jetzigen Stand der Bewertung untersagt werde. Zu dieser Vorentscheidung kann Liberty noch bis zum 15. Februar Stellung nehmen.

Da sowohl die Telekom als auch Liberty großes Interesse daran haben, dass der Deal noch zu Stande kommt, laufen die Verhandlungen zwischen den Partnern weiter. Die Telekom hatte am Wochenende bestätigt, dass beide Unternehmen in Kontakt stehen, aber keine Angaben zu den Inhalten der Gespräche gemacht. Auch der Liberty-Sprecher wollte sich nicht zu Gesprächen mit der Telekom äußern.

Das Kartellamt befürchtet durch den Kabelnetz-Kauf eine marktbeherrschende Stellung Libertys auf dem Kabelmarkt. Um die Bedenken aus dem Weg zu räumen, müsste Liberty für mehr Wettbewerb bei Telefondiensten oder dem Internet-Zugang sorgen. Ursprünglich wollte Liberty auch bei dem Bezahlsender Premiere einsteigen, hatte diese Pläne aber vor wenigen Wochen überraschend verworfen und einen Antrag beim Kartellamt zurückgezogen. Stattdessen strebt Liberty nun langfristig eine Kooperation mit Kirch an. (dpa) / (jk/c`t)

http://www.heise.de/newsticker/data/jk-04.02.02-003/
 
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Autor (Datum des Eintrages): ZimtOchse  (04.02.02 19:51:02)
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