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Kaufen, wenn andere wegen übertriebenem Pessimismus
verkaufen, und verkaufen, wenn andere wegen eines unangebrachten Optimismus
kaufen. So fasst Murdo Murchison, Fondsmanager des Templeton Growth Fund,
seine Investmentphilosophie zusammen. Mit rund 12,5 Mrd EUR ist der Fonds
der größte in Deutschland zugelassene international anlegende Aktienfonds,
der sich trotz des gegenteilig lautenden Namens dem Value-Ansatz
verschrieben hat.

"Meiner Meinung nach wird der Markt das gesamte laufende Jahr volatil
bleiben. Es ist unrealistisch, dass sich der Markt jetzt schon dreht, da die
Bewertungen häufig noch viel zu hoch sind und der Bedarf bei den
Konsumenten, beispielsweise im Bereich Computer und Autos, gedeckt ist",
gibt sich der Templeton-Manager skeptisch. Er bevorzuge derzeit die Bereiche
Basismaterialien wie Papier oder Öl. Diese Branchen seien sehr viel
effizienter als noch vor fünf Jahren. Gerade gekauft habe er die
australische Öl- und Gasgesellschaft BHP-Billiton, die eine überzeugende
Bilanz aufweise. Im Finanzsektor setze er auf HSBC und UBS.

Investitionen in Aktien verstehe er als langfristige Engagements: "Ich
verstehe nicht, warum sich so viele Anleger über die kurzfristigen
Marktbewegungen Sorgen machen, man kann in kurzen Zeiträumen sowieso nicht
vorhersehen, was passiert", ist Murchison überzeugt. Für ihn sei es viel
spannender, langfristig die Unternehmensstrategie und das Management der
Unternehmen zu verstehen, als den Markt generell zu beobachten.

Dabei identifiziert der Value-Fondsmanager nach strenger
Stockpicker-Manier unterbewertete Titel, wovon sich in der Regel 100 bis 120
im Portfolio befänden. Ob dabei die Länderallokation verstärkt auf Europa,
den USA oder Asien liegt, ist daher sekundär für Murchison.




Murchison erklärt: "Im vierten Quartal 2002 habe wir beispielsweise den
US-Rüstungskonzern Lockheed Martin verkauft.

(ein zeitreisender ? )


Lockheed war unter den Top zehn
des Fonds. Der Wert hatte sich seit Monaten gut entwickelt und überschritt
als Folge der Anschläge vom 11. September und der darauf folgenden
Ankündigung, dass das Unternehmen der Hauptgewinner der riesigen Joint
Strike Fighter-Ausschreibung sei, unser Kursziel". Im Ergebnis habe sich
deshalb die USA-Gewichtung des Fonds um zwei Prozent verringert, da er statt
dessen den britischen Rüstungsauftragsnehmer BAE System ins Portfolio
aufgenommen habe. Dieses Unternehmen ist Murchinson zufolge ein gutes
Beispiel für günstige länderübergreifende Kaufgelegenheiten.
 
aus der Diskussion: met@box +++ infos and everything else +++ 020101 - 239
Autor (Datum des Eintrages): junkstro  (04.02.02 20:37:37)
Beitrag: 511 von 977 (ID:5503880)
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