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Guten Abend!

Also doch nicht heute abend und auch nicht im Mai. Ich bin ohnehin kein Biertrinker. Wahrscheinlich nicht mal nächsten Herbst, also nicht vor der nächsten Bundestagswahl. Und dann schließt ja auch schon wieder der Biergarten der "Substanz". Es ist ohnehin immer sehr voll da und man muß sich darum bemühen, einen Platz zu bekommen. Es sieht sogar die nächsten zwei Jahre ziemlich schlecht aus, ach was sag` ich - die nächsten fünf! Die sind leider schon verplant, ich fürchte, ich werde gar keine Zeit haben.
Wo wird nur meine ganze Zeit hin sein?
Einen Roman werde ich nicht schreiben können, aus dem einfachen Grund, weil ich nicht schreiben kann. Und selbst wenn ich schreiben könnte, könnte ich mich nicht finanzieren, während ich ihn schreibe.
Auch einen Doktor werde ich nicht machen können, da mein Anliegen nicht gefördert werden wird, da ich selbst den Verdacht hege, es könnte esoterischer Natur sein, was es wahrscheinlich auch ist.
Das heißt das Interview in der "Substanz" wird sich sehr weit nach hinten verschieben. Eigentlich kann man aus heutiger Sicht sagen, dass es flach fällt. Aber man weiß ja nie, wie das Leben so spielt.
Ich fürchte nur, wenn es tatsächlich zu einem solchen Interview kommen sollte, Herr Hunold, dass nicht Sie der Interviewte sein sollten, sondern ich. Oder haben Sie schon einen Roman oder einen Doktor vorzuweisen? Was haben Sie eigentlich vorzuweisen? Außer einem hervorragenden "Schlechtreden" so gut wie nichts, fürchte ich. Das aber dafür in einer stark ausgeprägten Art und Weise. Herzlichen Glückwunsch für dieses Talent - Sie nutzen es prächtig!
Da kann man von Glück sagen, dass es Winter ist und die Biergärten noch geschlossen sind, ansonsten hätten wir beide uns das von mir hier anhören müssen.
Ich darf mal eine Aussage hier in den Raum stellen über die Sie mal ein wenig nachdenken können, Herr Hunold, wenn es ihre Zeit erlaubt, auch um eine vielleicht hier etwas negativ schwingende Stimmung abzuschwächen, die ich ihren Zeilen entnehmen kann:
So wie sie in Leipzig Reudnitz wohnen, habe ich einen Roman geschrieben und bin Doktor.
Wie gefällt ihnen das?
Zeigen Sie mir, dass ich keinen Roman geschrieben habe und kein Doktor bin, können Sie das?
Das können Sie nicht und das ist auch gut so. Andernfalls würde ich ernsthaft überlegen, die Stadt zu wechseln. Die Gefahr Ihnen und ihrem Rollstuhl zufällig auf den Straßen der Stadt zu begegnen, in der ich mich seßhaft aufhalte, wäre mir tatsächlich zu groß.
Nicht dass ich sie nicht mag, nein, das ist es nicht. Es ist nur so, dass ein einziger Blick von ihnen auf mich mein ganzes Leben `schlechtreden` könnte und zwar dergestalt, dass es tatsächlich schlecht wird. Das würde Ihnen doch bestimmt auch nicht gefallen oder, wenn es ihnen ähnlich wie mir ginge?
Na also, Sie verstehen mich doch. Wer hätte das gedacht!?

Prost!
Auf Reudnitz, den Roman und den Doktor!
hellsoe
 
aus der Diskussion: met@box +++ infos and everything else +++ 020101 - 239
Autor (Datum des Eintrages): hellsoe  (12.02.02 02:10:58)
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