hallo nortelianer, was haben wir diesbezüglich heute nachmittag zu befürchten..? SPIEGEL ONLINE - 12. Februar 2002, 8:22 URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,181929,00.html Verdacht auf Insiderhandel Nortels Finanzchef gefeuert Für Nortel Networks könnte es der Super-GAU werden: In einer Zeit, in der die von der "Enronitis" geschüttelten Märkte Anzeichen von Panik erkennen lassen, musste jetzt Nortels Finanzvorstand wegen zwielichtiger Aktiengeschäfte zurücktreten. Toronto - Bei dem kanadischen Netzwerkausrüster ist der Finanzchef, Terry Hungle, wegen persönlicher Wertpapiergeschäfte zurückgetreten. Das Unternehmen habe die US-Wertpapier-Aufsichtsbehörde SEC und das kanadische Überwachungsamt Ontario Securities Commissions von den Umständen informiert, teilte Nortel mit. Hungle war erst Ende vergangenen Jahres zum Chief Financial Officer (CFO) bei Nortel berufen worden. Zuvor war er Vizepräsident für Finanzen bei dem kanadischen Unternehmen gewesen. Hungle hatte am 27. März 2001 Anteile an einem Fonds verkauft, der nach Angaben des Telekomausrüsters "vorrangig in Nortel Networks Aktien" investiert. Hungle schichtete das Geld, insgesamt 78.500 Dollar, in einen Fonds mit festverzinslichen Papieren um. Später am selben Tag gab Nortel einen höher als erwarteten Verlust bekannt. Der Aktienkurs brach daraufhin um 16 Prozent ein. Am 18. Dezember 2001 transferierte Hungle 86.300 Dollar aus dem oben genannten festverzinslichen Fonds zurück in den Nortel-Fonds. Am 21. Dezember vor Handelsbeginn gab Nortel bekannt, der Verlust werde geringer als erwartet ausfallen. Nortels Kurs stieg im folgenden Handel um zwölf Prozent. "Fehleinschätzung" seitens Hungles unwahrscheinlich Hungle beteuert in einer an Nachrichtenagenturen gefaxten Mitteilung, er habe im März 2001 nicht gewusst, dass eine Pressemitteilung von Nortel unmittelbar bevorstehe. Dies sei eine "schwere Fehleinschätzung" gewesen, so der geschasste Vorstand. Zu der Transaktion im Dezember äußerte Hungle sich nicht. Dabei ist es vor allem diese Transaktion, die Fragen aufwirft. Zumindest von der Pressemitteilung im Dezember muss Hungle gewusst haben, denn er war zu diesem Zeitpunkt Finanzvorstand des Unternehmens. Hungle wird in der Pressemitteilung vom 21. Dezember mehrfach zitiert. Auch muss dem Finanzprofi, der seit 21 Jahren bei Nortel arbeitet, bekannt gewesen sein, dass es bei Nortel für Vorstände und andere Insider bestimmte Zeitfenster gibt, in denen die Manager privat Wertpapiere handeln dürfen. Die Folgen des Finanzskandals für den Telekommunikationsausrüster sind schwer abschätzbar. Seit dem Kollaps des Energiehändlers Enron grassiert in den USA die "Enronitis": Jedes Unternehmen, dessen finanzielles Gebaren den Investoren auch nur ein bisschen unseriös erscheint, wird an der Börse abgestraft. Schon der Verdacht, ein Unternehmen könne mit Bilanztricksereien, Insiderhandel oder unkorrekter Buchhaltung zu tun haben, reicht aus, um den Kurs in den Keller zu befördern. Zum vorübergehenden Finanzchef wurde Nortel-Chef Frank Dunn ernannt. Die Angelegenheit sei unglücklich, aber die in die Wege geleiteten Schritte seien zum Besten von Nortel, sagte Dunn. "Die Sache bezieht sich ausschließlich auf persönliche Investment-Transaktionen von Terry Hungle und hat nichts mit dem Geschäft oder den Finanzen von Nortel Networks zu tun", fügte er hinzu. |
|
aus der Diskussion: | Nortel: Firmenchef entschuldigt sich |
Autor (Datum des Eintrages): | Parijs (12.02.02 11:13:35) |
Beitrag: | 16 von 27 (ID:5567885) |
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE |