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Heute gibts einen Rundgang durch meinen Mining Zoo. Dabei kann man recht gut sehen, was sich lohnt und was eher nicht. Aber ich bin ein sehr gutherziger Zoodirektor: einige Bewohner in meinem Mining Zoo hab ich einfach ins Herz geschlossen und obwohl es nicht gnadenlos rentabel ist pflege ich diese Coins trotzdem liebevoll. Die Computer werden gewartet und mit reichlich Strom versorgt.

Mining ist so eine Sache. Die Magie, mit Rechenpower ein Netzwerk zu unterstützen welches einen dafür mit Coins entlohnt finde ich einmalig. Und obwohl ich den Hintergrund genau kenne, ist es für mich immer noch pure Zauberei, wenn ein paar Geräte im Keller auf einem Computer, der weit entfernt von diesen steht ein geldwertes Guthaben erscheinen lassen.

Finanziell lohnt sich mining nicht unbedingt, was einerseits an den sehr hohen Stromkosten hier in Deutschland liegt und andererseits an der notwendigkeit, meist teure Hardware kaufen zu müssen. Diese Kosten müssen erst wieder reingeholt werden. Aktuell betreibe ich drei Antminer LC3+ im Keller, die ich im Frühjahr bestellt habe. Lieferzeit damals: ein halbes Jahr. Die kamen nun im Spätsommer. Die Geräte sind ausverkauft, auf eBay gibts für eines dieser Geräte aktuell 3500,-
Euro. Am klügsten wäre es eigentlich, die drei Geräte sofort zu verkaufen und rund 5.000 Euro Gewinn einzustreichen - anstatt damit unter hohen Stromkosten Coins zu minen und diese dann erst zu verkaufen ...

Okay, was hab ich daraufhin gemacht ? Alles verkabelt und bei Bitmain drei Antminer D3 bestellt, die kommen bereits im November und sind für das mining von x11 Coins wie DASH ausgelegt. Bezahlt wurden diese mit Litecoin, die im Frühjahr noch günstig (unter 10 Euro) zu haben waren. Die Überlegung wäre daher, Ende des Jahres die drei LC3+ script miner zu verkaufen - für einen sehr guten Preis - und mit den x11 Minern weiter zu machen.

Wenn man sich ausschließlich aufs Mining verläßt läuft man Gefahr, ein gutes Investment zu verpassen. Man kann versuchen, Litecoin zu minen. Dann hat man nach einem Monat eventuell drei Litecoin zusammen. In der gleichen Zeit kann Litecoin aber auch um den Faktor 2 oder 3 gestiegen sein - das haben wir im Frühjahr gesehen. Ein Investor ist in dem Fall erfolgreicher gewesen. Dafür hat Mining das geringere Risiko und es läßt sich meiner Meinung nach besser kalkulieren. Speziell beim Bitcoin ist das Risiko nach unten gut abgesichert, glaube ich. Solange der Markt grundsätzlich positiv ist.

Mining, worst Case Scenario: teure Hardware gekauft, man muss die Coins immer sofort verkaufen um die Stromrechnung zu bezahlen, dann fällt der Preis auch noch und eines der Geräte geht kaputt. Verlust.

Mining, best Case Scenario: man kauf Geräte als Betriebsanschaffung über eine Firma und spart sich damit schon mal die 19% Mehrwertsteuer. Strom gibt es auf Kredit vom Energielieferanten: ablesen vom Stromzähler erst in einem Jahr. Dann mint man eine exotische, aber aussichtsreiche Coin und wartet, bis diese 500% gemacht hat. Die Mining Geräte werden zum gleichen Preis oder teurer verkauft, bevor eine neue Generation Mining Geräte raus kommt.

(Ich persönlich liege irgendwo zwischen den beiden Scenarien. Mit meinem beiden Antiminer S9 und Digibyte DGB ging es aber schon Mal ansatzweise in die richtige Richtung)

Aber genug erzählt, los gehts mit dem Rundgang:



Erstes Zootier: ein billig geschossenes Server mainboard mit einer 16 Kern XEON CPU, zweiter CPU Sockel ist defekt. Liegt nackt ohne Gehäuse in einem Regal und werkelt dort einfach vor sich hin. Dort läuft mit Minergate der Klassiker schlechthin unter den Mining Programmen. Unter Windows, diese Software kann mit viel CPU Power Cryptonight Coins wir AEON, Monero
oder Bytecoin minen. Bei mir ist es Monero, das board liefert 280 hash/sek was ein sehr guter Wert ist. Trotzdem würde es Monate dauern, bis ein Monero XMR zusammengemint ist. Diese Coin benötigt PoW (Proof of Work), um Einkünfte zu erzielen.

Als zweites läuft auf diesem Board Blackcoin BLK, eine klassische PoS (Proof of Stake) Coin. Das Wallet muss Tag und Nacht auf sein, verbraucht aber kaum Strom und Rechenleistung. Der Beweis vom Besitz dieser Coin erzeugt Einkünfte. Bei Blackcoin sind es in meinem Fall 1,5 BLK etwa alle zwei Stunden. Es läppert sich.



Zweites Zootier: ein Core i3 (glaub ich) MSI mainboard mit Radeon Grafikkarte, dort sind 4 Wallets gleichzeitig aktiv. Die Radeon Grafikkarte erzeugt Ethereum ETH, ich komme mit den 20 Mh/sek auf etwa 0.2 ETH im Monat. Ungefähr ! Das ist der schwarze Bildschirm, wo ganz viele Zahlen durchlaufen. Lohnt sich kaum, aber ich liebe Ethereum und mag einfach nicht davon lassen, es selber zu minen. Auf dem mainboard läuft noch das Espers ESP Wallet, was PoS ist und bei mir Tag / Nacht das Netzwerk unterstützt.

Über Espers hab ich ganz am Anfang dieses Blogs geschrieben und unter anderem damit erklärt, was ein Satoshi ist. Ihr könnt ja nochmal zurück blättern. Espers ist die Zockercoin schlechthin vor dem Herrn, leider ist es um dieses durchaus aussichtsreiche Projekt aktuell etwas still geworden.

Stratis hat Substanz und ist ein sehr langfristiges Investment. Mit 3500 Stratis kann man auf 1 STRAT pro Woche hoffen, die nehme ich natürlich mit. Lohnen tut sich das nicht gerade.

Ausserdem läuft auf diesem Computer noch ein Byteball Full Client mit 0 Guthaben. Die einzige Funktion vom Full Client ist es, anderen Full Clients das DAG (Byteball Pendant zur Blockchain) breit zu halten.
 
aus der Diskussion: Altcoins = die Bitcoin Alternativen Ethereum, Ripple, DASH, Litecoin, Monero oder Bitshares
Autor (Datum des Eintrages): C3I  (20.09.17 02:16:59)
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